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Schuld & Sühne

Der Mexikaner Alfonso Cuarón ist längst Regiestar. Die Erwartungshaltung also groß. Zumal sein poetisches Familiendrama “Roma” 2018 zahlreiche Preise abgeräumt hat. Das ist sechs lange Jahre her und “Disclaimer” seine erste Arbeit seitdem, deren Stoff er auch entwickelt hat. Ein Disclaimer ist der Haftungsausschluss, die Vorwarnung, dass es sich beim folgenden Werk um Fiktion handelt, oder eben nicht.

Im Roman “A Perfect Stranger” besagt der Disclaimer: “Any resemblance to persons living or dead is not a coincidence.” Die Geschichte, die der pensionierte, verwitwete Lehrer Stephen Brigstocke (Kevin Kline) da hat verlegen lassen, spielt deutlich darauf an, dass es sich um seinen verstorbenen Sohn Jonathan (Louis Partridge) handelt, der mit einer älteren Frau (Leila George) im Italienurlaub eine verhängnisvolle Affäre beginnt, die damit endet, dass Jonathan tödlich verunglückt. Das Buch ist Kern eines perfiden Racheplans, in dem Brigstocke die gefeierte Journalistin Catherine Ravenscroft (Cate Blanchett) zu Fall bringen will – und mit ihr ihren Ehemann (Sacha Baron Cohen) und Sohn Nicholas (Kodi Smit-McPhee).

Cuarón schwelgt in edlen Bildern zwischen Sonne und Regengrau und einer Dramaturgie aus Schuld und Sühne. Er lässt die Spannung über sieben Folgen und drei Zeitebenen steigen, in denen es keine einfachen Lösungen gibt und Erwartungen meisterhaft unterwandert werden. Kline und Blanchett spielen brillant, und “Borat”-Darsteller Sacha Baron Cohen steht die ernsthafte Rolle ausgezeichnet.

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Neues Album angekündigt

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Die Berliner Grunge-Punks Riot Spears haben in den vergangenen Wochen bereits ein neues Album angedeutet, seit heute ist es offiziell und die erste Single “Fools” ist mitsamt grainy Musikvideo verfügbar.

Ihr zweites Album “Luck” wird Song für Song veröffentlicht, ab heute ist also alle 1 – 4 Wochen mit einer neuen Veröffentlichung zu rechnen. Zu diesem Vorgehen meinte die Band nur: “Damit der Releaseprozess ungefähr so schmerzhaft und langwierig wird wie die Aufnahmen.”

“Fools” ist eine wütende Abrechnung mit Social Media und deren negativen Auswüchsen: darunter kompetitive Schönheitsstandards, Fake News, Hatespeech. Das Musikvideo ist in Eigenregie entstanden und lässt die Beschreibung “chaotisch” wie eine Untertreibung dastehen. So auch der dreckige Garage-Sound der drei Berlinerinnen.

Alle 14 Songs des Albums sollten dann digital bis zum 4. April 2025 veröffentlicht sein, eine Version auf Vinyl ist aber bereits für den 30. November angekündigt. Vorbestellt werden, kann die Platte bei Label Ladies&Ladys.

Seit dem Debüt “Bad” sind drei Jahre vergangen, in der Zwischenzeit erfuhr die Band einen Besetzungswechsel: Ihr Schlagzeuger Matti ist seit 2022 Teil des Trios.

Riot Spears – “Luck”

riot spears cover luck

01. “Fools”
02. “Hot”
03. “Faceless Priceless”
04. “Bug”
05. “Undye My Hairs”
06. “Not Amused Gaslight Pizza”
07. “Excuse Me, Radiohead”
08. “Museum”
09. “Rosy Maple”
10. “I Almost Felt Human”
11. “Amygdala”
12. “Rage”

Noch am Leben

Shellycoat haben schon 2008 ihre Debüt-EP veröffentlicht, damals war die Hamburger Band noch dem Skatepunk zuzuordnen, hat sich über drei Alben aber in verschiedene Richtungen weiterentwickelt.

Shellycoat brechen mit der neuen Single “This Is Not A Song And I’m A Living Dead” mit den Konventionen, die ihnen ihrer Meinung nach von der Kreativ-Industrie auferlegt werden. So stützt sich der Titel auf das Zitat „Große Kunst entsteht aus großem Leid“ und dem Statement der Band, dass man sich nicht immer gleich elend fühlen muss, um einen guten Song zu schreiben.

Im Video fällt vor allem ein Mann im Taucheranzug auf, der sich in verschiedensten urbanen Szenerien wiederfindet und nicht so wirklich ins Bild zu passen scheint. Dahinter verbirgt sich der Gitarrist Jens, der „jede Sekunde davon gehasst“ hat, das Video damit aber aus dem Raster fallen lässt. Ansonsten steht vor allem die Sängerin Karen Eumes im Fokus der Aufnahmen, welche frühmorgens in einem Park gedreht wurden.

Die Auskopplung ist ein Ausblick auf das kommende Album „The Darkness Shines So Bright“, mit welchem sich die Band den unterschiedlichsten Einflüssen unterzieht. Die bereits veröffentlichten gleichnamige Single zum Album bringt Pop-Refrains, morbide Indie-Songs, sphärische Klänge und Gospelchöre mit.

“The Darkness Shines So Bright” erscheint am 1. November via Not Sorry Records und kann vorbestellt werden.

Neues Album angekündigt

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Die Progressive-Metal-Größen Dream Theater sind letztes Jahr zu ihrer wohl ikonischsten Besetzung zurückgekehrt: Gründungsmitglied Mike Portnoy übernahm nach 13 Jahren Abwesenheit wieder die Rolle des Schlagzeugers. Seitdem wurde bereits eine Welt-Tournee zum 40-jährigen Bandbestehen angekündigt und die Arbeit an einem neuen Album bestätigt.

Genaueres dazu wurde nun bekannt gegeben: Das nunmehr 16. Studialbum wird “Parasomnia” heißen und acht Songs beinhalten. Es wird das erste Album mit Portnoy seit dem 2009 erschienenen “Black Clouds And Silver Linings” sein.

Als erste Single wurde der Song “Night Terror” ausgekoppelt. Stilgetreu hat der eine Laufzeit von circa zehn Minuten, beinhaltet mehrere Tempowechsel sowie ein Gitarrensolo im 7/16 Takt.

“Parasomnia” erschient am 7. Februar 2025 über Inside Out. Ab heute laufen die Vorbestellungen. Auf ihrer Tour spielen Dream Theater im Oktober und November auch fünf Konzerte in Deutschland, in Berlin, Köln, München, Stuttgart und Frankfurt. Karten für die Tour gibt es noch im VISIONS-Ticketshop.

Dream Theater – “Parasomnia”

dream thetaer Parasomnia cover

01. “In The Arms Of Morpheus”
02. “Night Terror”
03. “A Broken Man”
04. “Dead Asleep”
05. “Midnight Messiah”
06. “Are We Dreaming?”
07. “Bend The Clock”
08. “The Shadow Man Incident”

Die Alben der Woche

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Album der Woche: Touché Amoré – “Spiral In A Straight Line”

Touché Amoré (Foto: Sean Stout)

Der Widerspruch einer geradlinigen Spirale ist für Touché Amoré keiner: Das Bild symbolisiert eine Phase, in der um einen herum alles einbricht, man aber trotzdem weitermacht und vorankommt. Die Post-Hardcore-Band schmückt ihre Songs daher mit Schnörkeln, unerwarteten Drehungen und Wendungen, das macht sie aber nicht weniger eindringlich als ihren früheren Output.

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The Offspring – “Supercharged”

the offspring supercharged cover

The Offspring arbeiten nach erprobter Erfolgsformel, was nicht bedeutet, dass ihre Musik langweilig wird. Dafür verpulvern die Kalifornier tonnenweise Energie in Form von tanzbarem Punk. Ein einziger Downer schlägt eine Macke in dieses Paket, die Fahrt geht aber so schnell weiter, dass man davon fast nichts merkt.

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24/7 Diva Heaven – “Gift”

24/7 Diva Heaven Gift Cover

24/7 Diva Heaven formulieren den Frust über aktuelle, aber längst verfestigte Missstände. Feministische und aktivistische Grundsätze treiben die Berliner Grunge- und Punk-Band bereits seit ihrem Debütalbum „Stress“ an. Der Perfekte Soundtrack für „Rage Against The Patriarchy“, in dem auch Platz für Romantik bleibt.

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The Linda Lindas – “No Obligation”

the linda lindas no obligation cover

Man könnte The Linda Lindas als Schülerband bezeichnen, wenn sie dafür nicht schon viel zu professionell und erfolgreich wären. Ihre Kreativität scheint unter dem steigenden Druck nicht zu leiden: Die Teenage-Punk-Girls bedienen ein vielfältiges und dynamisches Spektrum von Post-Punk über Garage Rock bis Power Pop.

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Chat Pile – “Cool World”

chat pile cool world cover

Trotz Rhythmen aus der Schlagbohrmaschine und einem grotesken Klanggemisch aus Grunge, Sludge und Noise zeigen sich Chat Pile auf „Cool World“ auch als Geschichtenerzähler. Die handeln zwar alle von Gewalt, dem Bösen und dystopischen Zuständen, werden aber mit einer stoischen Ruhe vorgetragen, die Nerven zerreiben kann.

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DoFlame – “Bent”

doflame bent cover

Hardcore ist für DoFlame kein Dogma, sondern eine Attitüde, ein Gemeinschaftsgefühl, Inklusion. Mit dieser Einstellung lassen sich die musikalischen Parameter auch mal in Richtung Nu Metal oder Trap verschieben. Das macht die Songs anschlussfähig und verhindert gleichzeitig, dass Hardcore zur Karikatur seiner selbst wird.

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Envy – “Eunoia”

envy eunoia cover

Trotz wilder Tempowechsel kommt das neunte Album von Envy nicht an die frühen Werke der japanischen Hardcore-Band heran. Nach einigen Neubesetzungen vor dem Vorgänger-Album „The Fallen Crimson“ (2020) sind diese Veränderungen jetzt noch deutlicher am Sound zu erkennen: “Eunoia” kommt mit einer üppigen Ladung Melodrama daher.

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Goat – “Goat”

goat goat album cover

Bei Goat läuft es mal wieder frei nach dem Motto: Psychedelisch, praktisch, gut. Die Platte zeigt neue und bekannte Seiten der Band und lädt zu einer weltmusikalischen Reise auf einen anderen Stern ein. Zu Fuzz-Sounds und orientalischen Klängen kann meditiert und getanzt werden, oder auch beides gleichzeitig. 

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Leftovers – “Es kann sein, dass alles endet”

Leftovers Es kann sein, dass alles endet Cover

In „Es kann sein, dass alles endet“ nehmen Leftovers wie gewohnt kein Blatt vor den Mund und bringen, mal lauter, mal leiser, aber immer kraftvoll, vieles auf den Punkt. Ihr von Grunge angehauchter Post-Punk lädt dazu ein, sich das ein oder andere von der Seele zu schreien, aber auch in ruhigeren Momenten nachzudenken. 

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Stöner – “Hittin’ The Bitchin’ Switch”

Stöner - Hittin' The Bitchin' Switch

Mit „Hittin‘ The Bitchin‘ Switch“ veröffentlicht die Desert-Rock-Supergroup Stöner eine Kollektion von Live-Versionen, die sich aus Songs ihrer vorherigen Alben „Totally“ und „Stoners Rule“ sowie der EP „Boogie To Baja“ zusammensetzt. Interessant ist: Es gibt ein Ramones-Cover und zwei Kyuss-Cover. 


Suzan Köcher’s Suprafon – “In These Dying Times”

Suzan köcher's suprafon in these dying times cover

Manchmal ist weniger mehr. Mit “In These Dying Times” sorgen Suzan Köcher’s Suprafon für verträumte Stimmungen und wagen sich dabei über einige Genre-Grenzen hinaus. Die Komposition des Albums als Gesamtwerk ist dabei ebenfalls nicht zu unterschätzen. Auch inhaltlich deckt das Album alles ab, was uns zurzeit bewegt, ohne zu übertreiben.

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Seven Hours After Violet – “Seven Hours After Violet”

Seven Hours After Violet Cover

Mit ihrem gleichnamigen Debütalbum gehen Seven Hours After Violet von Anfang an mit hartem Metalcore auf’s Ganze. Über das Soloprojekt von System-Of-A-Down-Bassist Shavo Odadjian, mit insgesamt elf Songs, gehen die Meinungen auseinander. Grund dafür sind unter anderem: „absurd dicke Bizepse“, aber ein gut eingespieltes Team.

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Texte von Julius von Glinski und Fee Briesemeister

Tour für 2025 angekündigt

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Ihr kommendes achtes Studioalbum “Alter Zorn” hatten Turbostaat bereits mit der Ankündigung ihrer Jubiläumstour in Aussicht gestellt, bei der sie alle ihre Alben, inklusive Live-Album “Nachtbrot”, jeweils in einer Stadt in Gänze performen. Die Albumrelease-Show der neuen Platte findet dann am 16. Januar in Hamburg statt, bevor “Alter Zorn” am 17. Januar via PIAS/Rough Trade erscheint. Auf der Bandseite kann das Album nun auch vorbestellt werden. Auf dem Cover ist Moses Schneider zu sehen, der das neue Album wieder produziert hat.

Als ersten Vorgeschmack veröffentlichen Turbostaat heute auch Kernstück und Closer “Jedermannsend” als Single. Was als typisch-unterkühlte Post-Punk-Nummer beginnt, nimmt schnell einen ziemlich melancholischen Verlauf, wenn die Band “Doch die Trauer, Mann/ fühlt sich anders an” singt und im Video Sticker von Bandmercher, DJ und Plattenverkäufer Andree “Friese” Böhle, der im Juli nach langer, schwerer Krankheit verstorben ist, zu sehen sind. Ab der Hälfte nimmt “Jedermannsend” aber nochmal eine ganz andere Wendung: Turbostaat schwingen sich zu einer instrumentalen Explosion als Finale auf, die ihre Trauerbewältigung bei gleichzeitiger Aufbruchstimmung unterstreicht.

Ab Februar gehen die Husumer nach ihrer Jubiläumstour und ihrem Auftritt beim Düsseldorfer Lieblingsplatte Festival im Dezember dann auch auf ausgedehnte Tournee zum neuen Album. 21 Termine stehen in Deutschland, Österreich und der Schweiz an. Tickets gibt es ab heute, 14 Uhr über den Bandshop.

Mehr von der Band lest ihr unserer aktuellen Ausgabe, als wir Turbostaat gemeinsam mit Team Scheisse auf ihrer Ost-Tour begleitet haben. Zuletzt hatte Redakteur Jan Schwarzkamp auch Gitarrist und Texter Marten Ebsen im Podcast zu Gast. Die Folge könnt ihr schon vorab mit VISIONS+ hören!

Live: Turbostaat

“25 Jahre Turbostaat”
24.10.2024 Lübeck – Treibsand “Flamingo” (ausverkauft)
25.10.2024 Bremen – Schlachthof “Schwan”
26.10.2024 Chemnitz – AJZ Talschock “Vormann Leiss”
27.10.2024 Berlin – SO36 “Das Island Manöver” (ausverkauft)
28.10.2024 Göttingen – MUSA “Stadt der Angst”
30.10.2024 Frankfurt – Zoom “Abalonia” (ausverkauft)
31.10.2024 Nürnberg – Z-Bau “Uthlande”
08.11.2024 Husum – Speicher “Nachtbrot” (ausverkauft)

21.12.2024 Düsseldorf – Zakk (Lieblingsplatte Festival) “Vormann Leiss”

16.01.2025 Hamburg – Markthalle “Alter Zorn” (ausverkauft)

“Alter Zorn”
26.02.2025 Münster – Sputnikhalle
27.02.2025 Wolfsburg – Hallenbad
28.02.2025 Marburg – KFZ
01.03.2025 Magdeburg – Factory
02.03.2025 Rostock – Peter Weiss Haus
12.03.2025 Köln – Kantine
13.03.2025 Hannover – Faust
14.03.2025 Leer – Zollhaus
15.03.2025 Wiesbaden – Schlachthof
16.03.2025 Bochum – Bahnhof Langendreer
02.04.2025 Dresden – Tante Ju
03.04.2025 AT-Wien – Das Werk
04.04.2025 Erlangen – E-Werk
05.04.2025 Leipzig – Conne Island
16.04.2025 Jena – Kassablanca
17.04.2025 CH-Winterthur – Salzhaus
18.04.2025 CH-Bern – ISC
19.04.2025 München – Feierwerk
20.04.2025 Karlsruhe – P8
15.05.2025 Berlin – SO36
22.05.2025 Hamburg – Markthalle

Neues Album angekündigt

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Die neue Single des Trios spielt stilistisch in ihren lockeren Indie-Rock-Stil rein, mit dem dazugehörigen pessimistischen Text: “Sorry I’m late, I didn’t want to come/ It’s not that I hate you/ I just hate everyone”, singt Frontmann Matthew “Murph” Murphy da etwa im Refrain. Im dazugehörigen Video sieht man den desozialisierten Murph dann in verschiedenen sozialen Situationen, der Unmut darüber steht ihm dabei förmlich ins Gesicht geschrieben.

Mit der Single kündigen The Wombats ihr neues Studioalbum an: “Oh! The Ocean” erscheint am 21. Februar und kann bereits vorbestellt werden. Für ihr mittlerweile sechstes Studioalbum hat die Band mit John Congleton (u.a. St. Vincent, Death Cab For Cutie) zusammengearbeitet.

Der Albumtitel stammt von einem Ausflug zum Strand von Murph: “Ich war im Laufe der Jahre an vielen Stränden, Meeren und Küsten, aber aus irgendeinem Grund fühlte es sich an, als wäre es das erste Mal, dass ich es gesehen habe und wirklich präsent war”, so der Sänger. “Es war eine Offenbarung, dass ich ein Leben gelebt hatte, das in meinem eigenen Kopf gefangen war, oder in einer Art Rennhelm oder mit aufgesetzten Scheuklappen.” Ähnliche introspektive Perspektiven sollen auch von den Songs des neuen Albums aufgenommen werden: “Warum sind mein Kopf und mein Körper die ganze Zeit voneinander getrennt? Warum bin ich manchmal nicht in der Lage, irgendeine Form von Schönheit in der Welt oder in anderen zu sehen? […] Warum bleibe ich nie stehen und rieche an den Blumen?”, so Murph.

Das bislang letzte Album von The Wombats, “Fix Yourself, Not The World” ist 2022 erschienen, im selben Jahr erschien auch die albumerweiternde EP “Is This What It Feels Like To Feel Like This?”.

The Wombats – “Oh! The Ocean!”

The Wombats - Oh! The Ocean

01. “Sorry I’m Late, I Didn’t Want To Come”
02. “Can’t Say No”
03. “Blood On The Hospital Floor”
04. “Kate Moss”
05. “Gut Punch”
06. “My Head Is Not My Friend”
07. “I Love America And She Hates Me”
08. “The World’s Not Out To Get Me, I Am”
09. “Grim Reaper”
10. “Reality Is A Wild Ride”
11. “Swerve (101)”
12. “Lobster”

Pause auf unbestimmte Zeit angekündigt

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Als wir Metz-Frontmann Alex Edkins im März zu ihrem neuen Album “Up On Gravity Hill” interviewten, klang es bei weitem noch nicht nach Abschied. Eher im Gegenteil: “Wir fühlen uns gestärkt und freuen uns auf das nächste Kapitel”, sagte Edkins zum “Neuanfang” der Band mit dem ersten Album nach dem Lockdown und den nun wieder größer angelegten Touren.

Was er aber bereits durchblicken ließ: seine Zerrissenheit, wenn es darum geht, seine Familie und seinen siebenjährigen Sohn zurückzulassen, wenn er auf Tour geht. “Ein echtes Dilemma in meinem Leben, das mich nicht loslässt”, beschrieb es Edkins. “Dieser Gedanke zerreißt mich. Ich konnte mir nie einen Reim darauf machen. Die Art und Weise, wie ich damit umgehe, besteht darin, es in ein Lied zu packen. Ich weiß, dass jeder auf der Welt solche Fragen an sich selbst hat. Ich bin einfach ständig im Zwiespalt.”

Nun zieht Edkins mit seinen Kollegen, Bassist Chris Slorach und Drummer Hayden Menzies, offenbar einen vorläufigen Schlussstrich für die Noise-Punk-Band. Die kommende Europatour im November wird die letzte der Kanadier sein. “Die Band wird auf ‘unbestimmte Zeit’ pausieren, während wir uns auf andere Unternehmungen konzentrieren und mehr Zeit zu Hause mit unseren Familien genießen”, heißt es in dem gestern veröffentlichten Statement dazu.

“In den vergangenen mehr als 15 Jahren haben wir unser Leben dieser Band gewidmet und hatten das große Privileg und Vergnügen, den Globus zu bereisen und die Welt zu sehen. Das war nichts weniger als lebensbejahend. Metz hat unermesslich viel Freude in unser Leben gebracht und wir hoffen aufrichtig, dass es auch euch Freude gebracht hat. Wir sind so dankbar für alle, die uns auf unserem Weg begleitet haben und dieses Leben für uns drei Wirklichkeit werden ließen”, erklärten Metz weiter.

Das Trio bedankte sich unter anderem neben Fans, Freunden, Fotografen, Bookern und Journalisten vor allem bei Sub Pop und nannten das in Seattle ansässige Label ein “leuchtendes Beispiel für das Gute in dieser zutiefst fehlerhaften Branche”. Alle fünf Studioalben, ihre Raritäten-Compilation “Automat” und das Livealbum “Live At The Opera House” erschienen bei Sub Pop.

 

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Metz wurden 2007 in Ottawa, Ontario, von den langjährigen Freunden Edkins und Menzies gegründet. Kurz darauf stieß Bassist Chuck Saso zur Band, der sie nach einem Jahr aber wieder verließ, als Edkins und Menzies nach Toronto zogen. Dort fanden Metz mit Slorach zu ihrer finalen Besetzung. 2012 erschien das Debüt, 2015 Nachfolger “II”. Zusammen mit Steve Albini als Produzent auf “Strange Peace” (2017) lösten sich Metz dann immer mehr von ihrem ursprünglich im Hardcore verwurzelten Noiserock und arbeiteten mehr Melodien und Facetten in ihren nach wie vor misanthropischen Sound ein. Besonders düster wirkten sie auf “Atlas Vending” (2020), den Hang zu Power-Pop-Hits, den Edkins während des Lockdowns mit seinem Soloprojekt Weird Nightmare entdeckte, ließ sich dann dieses Jahr auch auf dem vorerst letzten Album “Up On Gravity Hill” wiederfinden, das VISIONS zur Platte des Monates im April kürte.

Auch wenn für Metz der Mainstream-Erfolg abseits einiger anständiger Chartplatzierung mit “II” und “Strange Peace” ausblieb, ist der Einfluss der Kanadier auf eine ganze Reihe Post-Punk- und Noise-Band nicht zu unterschätzen. Das sieht man auch an den vielen Abschiedsnachrichten über Social Media von unter anderem Idles-Drummer Jon Beavis, John, Heavy Lungs, Suuns, Gilla Band und Crows, aber auch Dennis Lyxzén, City And Colour, The Dirty Nil, Sooma und dem kanadischen Kochbuchautor und “The Bear”-Darsteller Matty Matheson, der sich an ihre Shows als “einige der besten Nächte meines Lebens” erinnert.

“Wenn ihr jemals eine Metz-Show besucht habt, wisst ihr, dass es für uns mehr als eine Band war”, schreibt die Band zum Schluss in ihrem Statement. “Wir haben jedes Quäntchen von uns selbst für Metz gegeben, und es wird uns sehr schwerfallen, es loszulassen. Das nicht greifbare Gefühl der Verbundenheit, der Gemeinschaft und der Inklusivität, das Musik schafft, war immer das Herzstück unserer Arbeit und wird uns unweigerlich am meisten fehlen. Wir werden das Singen, Schreien, Schwitzen und Tanzen mit euch allen vermissen.”

Letzte Gelegenheit dazu hat man in Deutschland nur in Berlin und Hamburg im November. Tickets sind noch verfügbar.

Unser wohl letztes Interview mit Metz in der ungeschnittenen Fassung stellen wir anlässlich der vorläufigen Auflösung der Band frei zur Verfügung. Lesen könnt ihr es hier.

 

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Sam Akpro

01. Larry June & The Alchemist – “Breakfast In Monaco”

Ich habe diesen Song ausgewählt, weil er in mir, seitdem ich ihn zum ersten Mal gehört habe, ein sehr motivierendes Gefühl auslöst. Das brauche ich manchmal, wenn ich niedergeschlagen bin.

02. Miles Davis – “Guinnevre”

Hier covert Miles Davis einen Song von Crosby, Stills & Nash. Der Song hat mich dazu gebracht, mehr von seiner Musik zu hören. Jeder Klang auf dieser Aufnahme ist gleichzeitig organisiert und chaotisch. Kann man in jeder Lebenslage wunderbar hören.

03. Yves Tumor – “Noid”

Ich habe diesen Song vor ein paar Jahren gehört und seitdem läuft er bei mir in Dauerschleife. Vor allem liebe ich ihn für das Sample, das sich durch den ganzen Track zieht. Es ist ein großartiger Mix aus Liveaufnahmen und Samples.

04. Kenny Lowy – “You Deserve Better (Than This)”

Dieser Track ist einfach so simpel und trifft total ins Schwarze. Mit zunehmendem Alter lerne ich das in Songs viel mehr zu schätzen.

05. Mount Kimbie – “A Figure In The Surf”

Die Bewegung der Akkorde und des Gesangs in dem Song sind so frei, es fühlt sich ein bisschen wie eine Reise an, ihn zu hören. Ich glaube, ich habe noch nie etwas gehört, das so klingt.

06. Saya Gray – “Wished U Picked Me…”

Die Gesangsmelodie in diesem Song ist total eingängig, aber ohne zu energisch auf den Song einzuwirken.

07. Ovlov – “Eat More”

Ich mag die Art, wie hier die Gitarren klingen, als wären sie ineinander verschlungen. Das gibt dem Song fast ein orchestrales Gefühl.

08. Julie Coker – “Sogio”

Ich mag den Groove total, in den der Bass und das Schlagzeug hier einrasten, der treibt den Rest des Arrangements so gut an.

09. Tricky – “Naked & Famous”

Ich mag es, dass der Text immer wieder das Gleiche singt, aber es nicht langweilig oder repetitiv wirkt.

10. Badbadnotgood feat. Kaytranada – “Lavender”

Da ist so viel Platz in diesem Song, er gibt den Ohren so viel Zeit, um alles aufzunehmen, was man hört.

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