Die neue Dokumentation bietet erstmals Einblicke in die Studioarbeit und das Leben auf Tournee rund um die Zeit der Veröffentlichung von Blurs neunten Studioalbum „The Ballad Of Darren“ im letzten Jahr.
Dazu basiert der Film auf bisher unveröffentlichtem Archivmaterial und Aufnahmen, die aus der Anfangszeit der Band stammen. Dabei sind Audio- und Bildaufnahmen von Albarns und Coxons erstem Musikprojekt aus Schulzeiten sowie Rückblicke auf ältere Dokumentationen aus den 1990er-Jahren. Im Fokus der Doku steht neben den künstlerischen Prozessen zudem auch die Freundschaft der vier Bandkollegen Damon Albarn, Graham Coxon, Alex James und Dave Rowntree, die sich in der über 30-jährigen Bandgeschichte stetig weiterentwickelte.
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Patrick Wagner kommt im Juli 1970 in Karlsruhe zur Welt und wächst in Wörth am Rhein auf.
Joachim Witt, Ideal und Fehlfarben lernt er früh übers Radio kennen, wo diese eher düsteren Künstler „unfassbarer Weise“, wie er heute feststellt, kommerzielle Erfolge feiern. Mit elf Jahren ist Wagner eigentlich noch zu jung, um alles genau zu verstehen, was er da hört, eine gewisse Anziehung besteht trotzdem. Kurz darauf wird er dann musikalisch und optisch Fan der Hippie-Kultur – nur eine weitere von vielen Musikphasen, die Wagner durchläuft.
In den 90er Jahren zieht er nach Berlin. Dort betreibt er ein musikalisches Projekt namens Kramwelt, daraus wird 1994 das Trio Surrogat. Surrogat bestehen bis 2003.
Parallel zu seiner Band arbeitet Wagner beim Label Kitty-Yo. Der Hype um das Label ist zur Jahrtausendwende groß, trotzdem operieren alle Kitty-Yo-Mitarbeiter am Existenzminimum. Gerade auch der immerzu manische Wagner.
Eine DIY-Doku namens „Größer als Gott“ dokumentiert diese Zeit und zeigt Wagner, wie er von der Hand in den Mund lebt und stattdessen alles in seine Band und das Label steckt.
Von 2004 bis 2010 betreibt er mit seiner damaligen Partnerin das nach dem gemeinsamen Sohn benannte Indie-Label Louisville.
Anschließend pausiert Wagner als Musiker für 12 Jahre. Erst 2016 gründet er mit Gewalt eine neue Band, deren aktuelles Album „Doppeldenk“ gerade erschienen ist.
Seit 2014 managt Wagner außerdem die FuckUp Nights Berlin, bei denen gescheiterte Existenzen von ihren beruflichen bis privaten Misserfolgen berichten.
Warum er beim Klavierspielen nicht über den „Flohwalzer“ hinausgekommen ist und wieso ein österreichischer Bariton-Saxofonist für Wagners andauernde Liebe zu Neil Young verantwortlich ist, hört ihr in der Folge:
Berichten des Newsportals The Wrap zufolge ging am Dienstag beim Gericht in Los Angeles eine 60-seitige Klageschrift von Limp Bizkit gegen die Universal Music Group (UMG) ein, in welcher Frontmann Fred Durst und seine Bandkollegen umgerechnet rund 18 Millionen Euro an nicht gezahlten Tantiemen einfordern. Die Summe könnte je nach Ermittlungsergebnissen auf rund 180 Millionen Euro ansteigen.
In der Klageschrift heißt es: “Die Kläger haben herausgefunden, dass UMG im Gegensatz zu ihren Behauptungen nicht nur die Absicht hatte, die Kläger zu bezahlen, sondern auch Software und Systeme für Tantiemen entwickelt und implementiert hat, die absichtlich darauf ausgelegt waren, die Tantiemen der Künstler zu verbergen und diese Gewinne für sich selbst zu behalten.”
So soll das Label der Band zwar Geld für neue Aufnahmen zur Verfügung gestellt haben, anschließend jedoch Tantiemenzahlungen zurückgehalten haben, obwohl die Band die vorherigen Ausgaben wieder eingebracht hätte. Vonseiten des Labels soll die Band jedoch noch rund 40 Millionen Euro von der Rückzahlung der Vorschüsse entfernt sein. Die Anschuldigungen gegenüber der UMG berufen sich auf Verletzung einer vertraglichen Aufnahmevereinbarung, betrügerische Verschleierung, Verletzung der Treuepflicht, vorsätzliche und fälschliche Falschdarstellung und Urheberrechtsverletzung.
Weiter sollen auch Flip Records, bei denen Limp Bizkit vor ihrem Wechsel zum Major-Label unter Vertrag standen, Millionen Euro an Gewinnbeteiligung bekommen haben, von denen die Band keinen Cent erhalten haben soll. Auch Dursts eigenes Label, Flawless Records, wird als Kläger in dem Fall genannt.
Weder Universal noch Limp Bizkit haben bislang ein öffentliches Statement abgegeben.
Zum 33-jährigen Jubiläum des Albums “Artistic Vice” von Outsider-Singer/Songwriter Daniel Johnston erscheint eine Collector’s Edition auf Vinyl. Neben den 16 remasterten Songs vom Original enthält die Neuauflage 16 weitere Titel, darunter Demoversionen, Probeaufnahmen, Outtakes sowie den bisher unveröffentlichten Song “All Good Children Got To Die”.
“Artistic Vice” wurde 1991 veröffentlicht und war das erste Studioalbum Johnstons. Zuvor hatte er bereits einige Projekte angefangen, aber nie ein ganzes Album fertiggestellt. Seine Demos verteilte er auf Kassetten bei der Arbeit, was ihm früh lokale Berühmtheit verschaffte.
Nach seinem offiziellen Debüt veröffentlichte Johnston noch acht weitere Alben, unter anderem in Kooperation mit Jad Fair. Jahrelang hatte er mit mentalen Problemen zu kämpfen, was sich auch auf seine Musik auswirkte. 2019 verstarb Johnston, vermutlich an einem Herzinfarkt. In Musikerkreisen fand Johnston viele prominente Fans, so zum Beispiel in Kurt Cobain oder zuletzt auch Beabadoobee.
Die Collector’s Edition auf zwei Platten kann bereits vorbestellt werden.
Daniel Johnston – “Artistic Vice” (Collector’s Edition)
Seite A
01. My Life Is Starting Over
02. Honey I Sure Miss You
03. I Feel So High
04. A Ghostly Story
05. Tell Me Now
06. Easy Listening
07. I Know Casper
08. The Startling Facts
Seite B
09. Hoping
10. It’s Got To Be Good
11. Happy Soul
12. The Dream Is Over
13. Love Of My Life
14. I Killed The Monster
15. Laurie
16. Fate Will Get Done
Seite C (Demos, Rehearsals, Outtakes)
01. All Good Children Got To Die
02. Christian Martyrs
03. Easy Listening
04. I Know Casper
05. Penny, Penny
06. You Said You Didn’t Really Love Me
07. Piano Interlude
08. Happy Soul
Seite D (Demos, Rehearsals, Outtakes)
09. It’s Got To Be Good
10. The Dream Is Over
11. Love Of My Life
12. Something Fantastic Rolling Over My Soul
13. Boogie
14. I’ll Be Going Home Someday
15. Dead Dog’s Eyeball Theme Variation
16. Ego Trip
Begonnen hat die Reise 2019 mit dem rotzigen Hardcore-Punk ihrer ersten EP “Scowl”. Charakteristisch für Scowl ist neben rotzigen Texten, wütenden Schreien und Growls die vielschichtige Instrumentalisierung. Ihre aktuelle EP „Psychic Dance Routine“ (2023) zeigt wiederum mit Alternative-Rock-Elementen eine neue Seite der Band.
Seit kurzem sind Scowl nun bei Indie-Label Dead Oceans unter Vertrag und veröffentlichen dort nun die neue Single „Special“ mit dazu passendem Video. Hier gehen jetzt zuvor genannte Elemente ineinander über und es entsteht eine Mischung aus rebellischem Pop und eingängigem Hardcore.
“‘Special’ ist ein Kamikaze-Song”, äußert sich Sängerin Kat Moss zum Song. “Im Text geht es um die Bedrohung des Publikums durch die Frage ‘Was wollt ihr wirklich?’, in klarer Verzweiflung, um meine eigene Frage zu beantworten: ‘Was will ich wirklich?’ Aber die Antwort ist einfach: ‘Ich will mich lebendig fühlen’.”
Das Video zeigt Moss, die im mörderischen Katz-und-Maus-Spiel mit ihren Bandkollegen Malachi Greene (Gitarre), Bailey Lupo (Bass), Cole Gilbert (Schlagzeug) und Mikey Bifolco (Gitarre) in einer dystopischen Waldszenerie ums Überleben kämpft. Im Text dazu heißt es passend: “I don’t wanna be different/ Just to stay alive/ You just wanna hear my screams/ Just to feel alive”.
Scowl waren dieses Jahr schon auf Europatournee und spielten unter anderem beim Primavera Sound in Barcelona und dem Vainstream in Münster. Außerdem tourten sie als Vorband mit zum Beispiel Limp Bizkit und Touché Amoré.
Vielleicht war’s nicht nur die Hitze, sondern auch die Realsatire in den Nachrichten, aber der Sommer war anstrengend. Andrew Lee aus der Bay Area hat das Beste daraus gemacht: Er schwitzt Riffs. Das Goregrind-Zeug wurde auf der unterhaltsamen “Koncertos Of Kawaiiness: Stealing Jon Chang’s Ideas, A Book By Andrew Lee” von Houkago Grind Time verwurstet, der Rest auf “Sanshi” (Relapse, 27.09.) von Ripped To Shreds. Aber was heißt hier Rest? Was das Quartett auf seiner vierten Platte anstellt, ist eine atemberaubende Liebeserklärung an Death Metal. Die romantische Soloschlacht in “Horrendous Corpse Resurrection”, der Druck von “Feast Of The Deceased”, die schwedischen Konturen von “Into The Court Of Yanluowang” – sensationell und voll von kindlichem Enthusiasmus. Wer sich zwischen 1987 und 1992 in Death Metal verliebt hat, findet hier alles wieder, und dennoch klingt es nach 2024.
In Geschichte haben auch Deathless Void aufgepasst, aber das Trio aus Amsterdam ist auf seinem Debüt “The Voluptuous Fire Of Sin” (Iron Bonehead, 20.09.) nicht so doof, ausnahmslos auf Nostalgie zu weiden. Klar, Brecher wie “Vortex Climax” sind auf norwegischem Black Metal gebaut, doch der Schmuck dieser niederländischen Architektur sind eben der eingewobene eitrige Death Metal und die fast orchestralen Noise-Flächen. Gemütspegel: Seele auskotzen und die Welt auf der Sauerei ausrutschen lassen. Naja, oder eben eine Walze wie “Purple Triad”. “Burning Shapes Without Form” erinnert indes an die frühen Morbid Angel, als die noch Spaß an Death Metal hatten.
Um ein Haar ließe sich “Every Limb Of The Flood” (Relapse, 20.09.), das Debüt von Dreamless Veil aus Virginia, als Black Metal missverstehen. Doch Mike Paparo (Inter Arma), David Haley (Psycroptic) und Dan Gargiulo (Artificial Brain) schwenken nur vordergründig auf Standards ein. Das Trio unterwandert das Reglement mit Nuancen, roher Dynamik, feingeistigen Melodien und turbulentem Extreme Metal. Sehr freundlich sind auch die Transparenz und Naturbelassenheit, mit der sich Dreamless Veil vom zu Tode komprimierten Zeitgeist frei machen. Denn auch wenn sich dieses Konzeptalbum um menschlichen Zerfall dreht, atmen ist eine super Erfindung. Und “Glossolalia” und “A Generation Of Eyes” klingen, als hätten sich Behemoth versehentlich an die Hochschule verirrt, Grundlagenseminar “Allgemeine und vergleichende Lärmwissenschaften”.
Möchte man Post-Black-Metal als die Gleichberechtigung zwischen Eiter und Idylle verstehen, dann machen Äera aus Gronau auf ihrer zweite Platte “Phantast” (Vendetta, 04.10.) alles richtig. Schade, dass alles richtig zu machen, auch immer ein bisschen nach eingeschlafenen Füßen schmeckt. Die schillernden Schwarztöne, die ausschweifenden Melodien, die weiten Flächen und auch das High-Energy-Getacker sind allerliebst, aber auch größtenteils erwartbar. In “Schattenkreuz” oder “Fleisch und Knochen” schafft der atmosphärische Black Metal des Quartetts es tatsächlich, ein Idyll zu skizzieren, das es nicht schon als Postkarte zu kaufen gibt.
Mit der sozialverträglichen Sorgfalt von einem, der beim schicken Abendessen einen sehr großen Pickel an der Backe bis zum Platzen drückt, geben sich Vomit Forth aus Connecticut auf ihrer zweiten Platte “Terrified Of God” (Century Media, 11.10.). Hier spritzen Grind-, Hardcore, Death Metal und Slam-Zeug und keinerlei Rücksicht über den Tisch. Gerade weil das alles so lächerlich überzogen ist, bereitet es ungeheuren Spaß, dem Quartett beim Berserkern beizuwohnen. Knüppel hier, Schelle da, Gequietsche, Breakdown und dann Arschbombe in einen Pool voll Pickelsoße. Ja, gegen Ende dieser mutwilligen Zerstörung werden Vomit Forth kurzzeitig fast gefühlsduselig. Romantik, so wichtig – auch bei Grind & Growls.
Immerhin vier Songs sind Teil des Mitschnitts vom diesjährigen Bilderbuch-Auftritts beim Open Flair: “Softpower”, “Dino”, “Digitales Wunder” und “Aber Airbags”, alle Teil der aktuellen Bilderbuch-EP “Softpower”, die im August 2023 erschienen ist.
Live-Versionen der vier EP-Songs gibt es auch digital, auf der neu veröffentlichten “Softpower”-Deluxe-Version, die Aufnahmen der Songs stammen von Auftritten der Band in München, Amsterdam, Berlin und Wien.
Mit den neuen Versionen kündigen die Österreicher auch weitere Tourdaten an. Während der erste Teil ihrer “Softpower”-Tour bereits nächste Woche startet und sich bis in den Dezember zieht, findet der zweite Teil im April 2025 statt. Tickets für die Konzerte sind über die Bandwebseite und über alle weiteren bekannten Vorverkaufsstellen erhältlich.
Anlässlich des 20-jährigen Jubiläums wird das Album von den Labels Metalface und Rhymesayers am 15. November mit einem neuen Artwork von Sam Rodriguez als Deluxe Vinyl, inklusive allerlei Bonusmaterial und als Sammlerset mit Actionfigur, neu aufgelegt. Vorbestellungen sind via gasdrawls.com und rhymesayers.com möglich.
Enthalten auf der digitalen Deluxe-Version von “Mm..Food: Die Original-Tracks mit Remixen von “One Beer” und “Hoe Cakes” sowie unveröffentlichten Interview-Clips von MF Doom und den Instrumentals. Der Madlib-Remix von “One Beer” ist als Single bereits ab heute zu hören.
Erst vor vier Wochen wurde der Alternative-HipHop-Album-Klassiker mit seinen bitterbösen Essens-Metaphern und jazzigen Beats für 500.000 verkaufte Einheiten mit Gold ausgezeichnet.
Zum Tod von MF Doom schrieb Thom Yorke von Radiohead und The Smile 2020 etwa: “Er war eine große Inspiration für so viele von uns, hat Dinge verändert. Für mich war die Art und Weise, wie er seine Worte formulierte, oft schockierend in ihrer Genialität, indem er Bewusstseinsströme auf eine Art und Weise verwendete, die ich noch nie zuvor gehört hatte.” El-P von Run The Jewels bezeichnete ihn als “writer’s writer” und Q-Tip von A Tribe Called Quest als “your favorite rapper’s favorite rapper”.
MF Doom – “Mm..Food 20th Anniversary”
01. Beef Rapp
02. Hoe Cakes
03. Potholderz (feat. Count Bass D)
04. One Beer
05. Deep Fried Frenz
06. Poo-Putt Platter
07. Fillet-O-Rapper
08. Gumbo
09. Fig Leaf Bi-Carbonate
10. Kon Karne
11. Guinnessez (feat. Angelika and 4ize)
12. Kon Queso
13. Rapp Snitch Knishes (feat. Mr. Fantastik)
14. Vomitspit
15. Kookies
MF Doom – “Mm..Food Digital Deluxe”
16. One Beer (Madlib Remix)
17. Hoe Cakes (Ant Remix)
18. Hoe Cakes (Jake One Remix)
19. Hoe Cakes (Beatboxappella)
20. The Evolution From Zev Love X to MF DOOM
21. Being Embraced by a Diverse Fanbase
22. Conquering Writer’s Block
23. Doing Production vs Working with Producers
24. The Making of MM..FOOD
25. MM..FOOD Favorites MIX EDIT
26. The Future of Gas Drawls & Rhymesayers
Nachdem Kettcar zu Beginn des Jahres nach sieben Jahren Pause ihr sechstes Studioalbum „Gute Laune ungerecht verteilt“ herausgebracht haben, ging es für die Hamburger Band auf umfangreiche Tournee in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Doch die Band um Frontmann Marcus Wiebusch hat offenbar noch nicht genug und kündigt nun den zweiten Teil der Tour an.
Im Januar sind Kettcar nach einem erfolgreichen ersten Teil wieder unterwegs und haben insgesamt 13 Konzerte angekündigt. Unter anderem sind sie in Düsseldorf, Heidelberg und Hamburg zu sehen. Außerdem wird es einen Stopp in Österreich und zwei in der Schweiz geben.
Mit „Gute Laune ungerecht verteilt“ gelang der Band im April erstmalig der Einstieg auf Platz 1 der deutschen Albumcharts. Das Album ist, wie so oft bei Kettcar, gefüllt mit gesellschaftskritischen Texten. So macht die Band auf Alltagsrassismus oder die prekäre Situation von Pflegekräften aufmerksam. Neben den neuen Songs waren auf Tour zudem wieder viele bekannte Titel aus der über 20-jährigen Bandgeschichte auf der Setlist vertreten.