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Auf den Punkt

Wenigen Bands gelingt gleich mit dem ersten Album ein solcher Treffer, wie ihn Kat Ott-Alavi, Karo Paschedag und Mary Westphal mit “Stress” landeten: Neben begeisterten Besprechungen konnten sich die drei sogar über Cover-Storys freuen, traten im WDR Rockpalast und beim Berliner Pop-Kultur Festival auf, begleiteten Bands wie Dream Wife und Team Scheisse auf Tour. Dass sich 24/7 Diva Heaven nicht mit einmaligem Erfolg zufriedengeben, sondern auf Langfristigkeit setzen, zeigen sie mit ihrem zweiten, ebenfalls beim Berliner Label Noisolution erscheinenden Album “Gift”, auf dem sie ihre so harte wie catchy-melodiöse Gangart fortsetzen. Wir haben mit Kat Ott-Alavi, die ja auch VISIONS-Kolumnistin ist, gesprochen.

Wut als treibende Kraft

Es heißt, die zweite Platte sei besonders schwierig. Gerade wenn das erste Album gut angekommen ist, also ein gewisser Erwartungsdruck herrscht. 24/7-Diva-Heaven-Sängerin und -Gitarristin Ott-Alavi erklärt, dass ihr Anspruch als Band von Anfang an hoch war, obwohl keine der drei Musikerinnen trotz langjähriger Banderfahrungen zuvor ein komplettes Album produziert hatte. „Wir wollten etwas abliefern, das vor allem unseren eigenen Vorstellungen entspricht. Für mich ist das Kniffligste immer die Erwartungshaltung an mich selbst. Wenn man schon so lange Musikfan ist und die Lieblingsmusik bis ins kleinste Detail durchanalysiert hat, aber erst mit 30 Jahren sein erstes Album schreibt, dann ist alles ganz schön aufgeladen“, sagt Ott-Alavi.

„Ich wollte gleich beim Debüt rauskitzeln, was ich an den Sounds meiner Lieblingsbands mochte, ohne jahrelange Erfahrung als Songschreiberin zu haben, weshalb der Songwriting-Prozess nicht immer leicht war. Als die ersten Ideen für die zweite Platte ‘Gift’ zu reifen begannen, bekam ich ein leichtes Imposter-Syndrom. Ich dachte, dass nun alle merken würden, dass ich gar nicht weiß, was ich tue. Doch dann habe ich gemerkt, wie unglaublich viel wir dazugelernt haben, und dass wir extrem gut eingespielt sind. Es fühlte sich an, als ob ein Schalter umgelegt wurde und wir plötzlich sehr genau wussten, was zu tun ist. Und ab diesem Zeitpunkt ist es aus uns herausgesprudelt. Alle sprechen immer vom berüchtigten zweiten Album, und dass man das eigentlich nur verkacken kann. Ich finde, dass wir bei ‘Gift’ nochmal mehr von uns zeigen und vieles besser auf den Punkt bringen. Wir haben an Souveränität gewonnen und widmen uns der eigentlichen Sache: ehrliche Songs zu schreiben, die uns selbst etwas bedeuten.”

Der Albumtitel steht schon fest, noch bevor alle Songs geschrieben sind: “Gift” knüpft in Knappheit und Doppeldeutigkeit an “Stress” an, funktioniert auf deutsch und englisch und transportiert Aggression und Angriffslust, die in den neuen Stücken deutlich hörbar sind. Vergleiche mit L7 – einer erklärten Lieblingsband von 24/7 Diva Heaven – und den britischen Hardcore-Feminist:innen Petrol Girls sind legitim, was für die drei grundsätzlich in Ordnung geht. Auch wenn es Ott-Alavi eher kritisch sieht, wenn bei aggressiver Musik automatisch eine extreme feministische Haltung erwartet wird: „Wut ist offensichtlich nicht die emotionale Reaktion, die man Frauen zuschreibt. Der aggressive Ton in vielen unserer Songs sorgt oft für Verwunderung. Daran erkennt man, wie tief verwurzelt manche Ansichten sind und dass es noch eine Weile dauern wird, bis man anerkennt, dass Frauen auch wütende Songs schreiben können und nicht gleichzeitig in jedem Text das Ende des Patriarchats fordern“, so Ott-Alavi.

„Die Songs zu ‘Gift’ entstanden aus verschiedenen Vibes, Wut war definitiv eine der treibenden Kräfte. Wie kann es auch anders sein, schaut man auf die aktuellen Verhältnisse in der Welt. Wir sehen uns nicht in der Tradition bestimmter Bands, auch wenn wir oft ähnliche Werte teilen und viele davon musikalisch schätzen. Dennoch denke ich, dass man sich für Gleichberechtigung starkmachen und das auch in Texten thematisieren kann, ohne als Teil einer definierten Linie gesehen zu werden. Auf unserem neuen Album gibt es jedenfalls nur einen von elf Songs mit explizit feministischem Inhalt.“

24/7 Diva Heaven (Foto: Maren Michaelis)
24/7 Diva Heaven um Sängerin und Gitarristin Kat Ott (r.) (Foto: Maren Michaelis)

»Wut ist offensichtlich nicht die emotionale Reaktion, die man Frauen zuschreibt. Der aggressive Ton In vielen unserer Songs sorgt oft für Verwunderung.«

Kat Ott-Alavi

Am liebsten wäre es 24/7 Diva Heaven, wenn in Artikeln über sie ihr Geschlecht oder Begriffe wie „female fronted“ gar nicht genannt würden, jedoch sieht es danach vorerst nicht aus. Ott-Alavi nimmt es sportlich: „Wie sollte man sich je an diesen Alien-Status gewöhnen? Hier ist unser Deal: Sobald der Begriff ‚Male-Fronted-Band‘ oder ‚Male-Band‘ im Musikjournalismus Einzug gehalten hat, dann ge­wöhnen wir uns auch an diesen Umstand. Sollte das nicht der Fall sein, müssen wir wohl leider bockig bleiben.“

Social Media vs. persönlicher Kontakt

Überheblichkeit gegenüber Musikerinnen sei im verkrusteten Mainstream so hartnäckig wie ein „alter dicker Rottweiler, der das Haus hütet und niemanden reinlässt“, so Ott-Alavi. Es gäbe zwar erfreuliche Entwicklungen, aber die fänden vor allem im Underground statt. Es sei an der Zeit, dass die großen Player aktiv Veränderungen einleiten würden. Bis das passiert, nehmen 24/7 Diva Heaven die Dinge selbst in die Hand: Ott-Alavi, die viele Jahre als Bookerin und Eventmanagerin gearbeitet hat und deren Eltern einen Rockclub betreiben, weiß, wie wichtig Networking ist. Zusammen mit Diva-Schlagzeugerin Mary Westphal und anderen befreundeten Musikerinnen gründet sie 2019 das Kollektiv Grrrl-Noisy, das Flinta*-Künstler:innen unterstützt, Festivals veranstaltet und sich um Auftrittsmöglichkeiten kümmert. Selbstverständlich ehrenamtlich, und das hat seine Tücken: Mangels Fördergeldern und fehlender bezahlbarer Kulturräume muss Grrrl-Noisy vorerst pausieren. Ott-Alavi prangert an, dass wegen rücksichtsloser Gentrifizierung viele Clubs ver­schwinden, Auftrittsorte aus Kostengründen wegrationalisiert werden. „Das hat zur Folge, dass Leute wie wir, die sich ohne Profit engagieren, ihre Projekte nur schwer fortführen können. Es ist ein Trauerspiel, was aktuell in Berlin passiert. Nichtsdestotrotz wächst die Grrrl-Noisy-Community, und wir merken deutlich, dass die bisher in der Musikindustrie wenig beachteten Menschen nicht mehr still sitzen, sondern endlich mitmischen wollen und Vernetzungsorte wie Grrrl-Noisy umso mehr schätzen.“

Social Media eröffnet Möglichkeiten, von denen Bands vor einigen Jahren höchstens geträumt haben, und auch 24/7 Diva Heaven nutzen Instagram und andere Kanäle, „um unsere Musik, Tourneen und schlechte Witze zu verbreiten.“ Nervig dagegen sei der Stellenwert, den Likes, Follower:innen-Zahlen und Klicks hätten. Viele Leute läsen schlicht an den Zahlen ab, ob eine Band interessant ist oder nicht. „Man muss unglaublich viel Energie und Zeit aufwenden, um den Algorithmus zu pleasen – dafür, dass Leute kurz über dein Reel wischen, um drei Sekunden später im nächsten Feed zu landen. Aufwand und Ertrag stehen hier in keiner Weise im Verhältnis“, sagt Ott-Alavi. Man fühle sich permanent getrieben und hätte noch dazu ein schlechtes Gewissen, nicht genug gemacht zu haben. „Es ist sehr schön, Musik und anderes mit seinen Fans zu teilen und viele Menschen zu erreichen. Wenn ich mich aber entscheiden müsste, wäre ich gerne weniger auf Social Media unterwegs und würde den persönlichen Kontakt zu Leuten auf unseren Konzerten bevorzugen.“ Umso wichtiger seien verlässliche Partner, die hinter den Künstler:innen stehen, wie etwa das Label Noisolution, die Bookingagentur dq Agency oder der Musikverlag La Chunga, die sich seit den Anfangstagen um die Band kümmern, als längst nicht abzusehen war, wohin es mit den dreien mal gehen wird.

In ihrem neuen Song “These Days” zeigt sich das Vernetzungstalent von 24/7 Diva Heaven auf besonders coole Weise: 2022 spielt die Band ein paar Termine mit den Beatsteaks zusammen, man versteht sich bestens. Im Entstehungsprozess von “These Days” kristallisiert sich die Idee heraus, dass eine zweite Gesangsstimme passen würde – und zwar die von Beatsteaks-Sänger Arnim Teutoburg-Weiss. „Ich habe ihn zufällig bei einem Konzert getroffen und einfach mal gefragt“, sagt Ott-Alavi und lacht. „Ist natürlich fies, denn in so einer Situation kann man schlecht nein sagen. Aber ich bin eben ein Fuchs!“

»Neues Album wäre ein Neustart«

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In einem neuen Interview mit der britischen Boulevardzeitung The Sun spricht der Frontman von System Of A Down über die vielleicht gar nicht mehr allzu ferne Zukunft der Band, welche in den letzten sieben Jahren nur noch vereinzelt zusammen auf der Bühne stand.

Hauptsächlich ging es in dem Interview um das Solo-Projekt von Tankian, welcher im September die EP „Foundations“ veröffentlichte. Darauf sind unter anderem die zwei Songs „A.F. Day“ und „Justice Will Shine On“ zu finden. Die recht punkigen Titel stammen aus der Anfangszeit seiner Hauptband und wurden nun zum Aufhänger für Spekulationen über ein mögliches neues Album von System Of A Down.

“Wir haben eine Menge unveröffentlichtes Material. Da sind ein paar richtig gute Juwelen dabei”, erklärte Tankian dazu. Es seien also noch viele unveröffentlichte Songs im Archiv der Band, diese seien jedoch im Fall eines neuen Albums eher nicht relevant. Nachdem sich Tankian zuletzt, aus verschiedenen Gründen noch gegen die Produktion neuer Musik stellte und der Band sogar empfahl einen neuen Leadsänger zu suchen, schließt er neue Projekte nun zumindest nicht mehr aus und sagte: “Wenn System sich dafür entscheiden würde, ein neues Album zu machen, wäre das ein Neustart in eine neue, schöne Richtung.”

Zwar gibt es aktuell noch keine konkreten Pläne, trotzdem schließt Tankian auch weitere Auftritte, unter anderem in Großbritannien nicht aus.

Nachdem Tankian dieses Jahr bereits erklärt hatte, dass er unter anderem aufgrund von Rückenproblemen keine Lust mehr auf größere Touren hat, spielte die Band in letzter Zeit nur noch vereinzelte Konzerte. Dieses Jahr waren System Of A Down für nur zwei Shows in den USA zu sehen. Darunter das ausverkaufte Sick New World Festival in Las Vegas und ein eigenes Mini-Festival, welches in San Francisco stattfand. Neben der neuen EP veröffentlichte Tankian dieses Jahr ebenfalls eine Autobiografie mit dem Titel „Down With The System“.

»Nicht wie fucking Black Sabbath«

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Rund zwei Jahre nach der überraschenden und fast beiläufigen Ankündigung von Fat Mike, dass sich NOFX nach 41 Jahren auflösen werden, haben die Skatepunk-Legenden vergangene Nacht ihre letzte Show gespielt. Es war der unvermeidliche Höhepunkt des dreitägigen Finales ihrer Abschiedstour, die seit 2023 läuft und ganze 73 Shows umfasste. Rund 16.000 Besucher:innen sollen gestern Abend vor Ort gewesen sein.

Die letzten drei Konzerte vom Hafengelände Berth 46 in San Pedro, Los Angeles fielen mit Supports von unter anderem den Dropkick Murphys, Descendents und Pennywise mehr als üppig aus und konnten sogar im Livestream angeschaut werden. Zumindest die NOFX-Shows kann man sich über veeps.com auch noch nachträglich 6 Monate lang anschauen.

Das letzte Konzert von NOFX in San Pedro, Los Angeles (Foto: Colin Smith / @colinsmithtakespics)
Das letzte Konzert von NOFX in San Pedro, Los Angeles (Foto: Colin Smith / @colinsmithtakespics)

Geprägt war das letzte Konzert von noch mehr Dankbarkeit und Abschied als es schon etwa in Hamburg und Köln der Fall war. Mit der Setlist konnten sie aber nicht mehr unbedingt überraschen. NOFX spielten sich quer durch ihre Diskografie und bedienten sich an dem Songpool (angeblich rund 120 Song) ihrer Abschiedstour, ein paar Raritäten gab es trotzdem: etwa ihr jazziges Minor Threat-Cover von “Straight Edge”, “You’re Bleeding”, “I Don’t Like Me Anymore” von “First Ditch Effort” und “Shut Up Already” vom Debütalbum. Diese gab es zumindest nur selten in den letzten Jahren zu hören. Große Ausnahme: der erste – bzw. laut Mike zweite – Song von NOFX überhaupt, “NOFX”. Dabei scherzten Fat Mike und Eric Melvin noch über die Wahl ihres Bandnamens, den sie an die Bostoner Hardcore-Band Negative FX anlehnten, nachdem sich diese aufgelöst hatten.

Kleinere Besonderheiten: der Text von “Quart In Session” wurde teilweise zum ausgesparten “Franco Un-American” getauscht und vor “The Longest Line” (1992) spielte El Hefe kurz Green Days “Basket Case” (1994) an, der dem NOFX-Song dann doch verdächtig ähnelte. “It’s the same thing”, witzelte Hefe, der später auch noch Textauszüge von Green Day im Song sang.

Tim Armstrong mit Fat Mike (Foto: Colin Smith / @colinsmithtakespics)
Legenden unter sich: Tim Armstrong und Fat Mike (Foto: Colin Smith / @colinsmithtakespics)

Highlights waren trotzdem eher die Gastauftritte. Bei “180 Degrees” half Nate Albert (Ex-The Mighty Mighty Bosstones) an der Gitarre aus, für das Rancid-Cover “Radio” kam Tim Armstrong auf die Bühne, um ein paar Refrains mitzusingen, und das Bad Religion-Cover “We’re Only Gonna Die” spielten NOFX mit Gitarrist Brett Gurewitz und Bassist Jay Bentley.

Ihr nüchternstes und tightestes Set spielten NOFX aber sicherlich nicht. Alkohol und – laut Fat Mike – auch Ecstasy waren natürlich im Spiel. Die Nacht vor der letzten Show habe er wohl auch nicht allzu viel geschlafen. Trotz einiger gesanglicher Ausfälle von Mike gelang NOFX in über zwei Stunden dennoch ein würdevoller und authentischer Abschied, mit reichlich bitterbösen Scherzen, Umarmungen, Seitenhieben (“Fuck Donald Trump so much”) und, wie bereits im Interview angekündigt, einen neuen Song, den es nie wieder live oder auf Platte zu hören geben wird: Als Vorletztes spielten NOFX ihr “Dankeschön” für alle Fans, Freunde und Familie, in dem Fat Mike ohne jegliches Reimschema die Bandgeschichte Revue passieren lässt, inklusive “vieler Drogen”, “vieler schlechten Entscheidungen” und “nicht genug Worten, die unsere Dankbarkeit ausdrücken können”.

NOFX machten vor dem großen Finale aber auch nochmal klar: “Wir kommen nicht 2028 zurück, das war’s”, so Hefe. Fat Mike legte mit brüchiger Stimme und Tränen in den Augen nach: “Das war’s Leute, danke! All eure Liebe … wir machen es nicht so wie fucking Black Sabbath. Ihr habt ja keine Ahnung, wie viel Dankbarkeit wir für euch haben. Danke euch allen.” Es folgte: Übersong “The Decline”, für dessen letzten Teil haufenweise Freunde und etwa 40 Gitarristen auf die Bühne kamen, um NOFX bei ihrem Abschied zu unterstützen. Unter anderem mit dabei: Dexter Holland von The Offspring, Greg Hetson, Sam King (Get Dead, Codefendants), Joey Cape, Mitglieder von Goldfinger, Less Than Jake und Rise Against, Chris Shiflett von den Foo Fighters, Jaret Reddick von Bowling For Soup, Joe Raposo von RKL und Pennywise-Gitarrist Fletcher Dragge, der dieses Mal nicht Smellys Drumset zerstörte, sondern gleich mehrere (Bass-)Gitarren auf der Bühne zerschlug. Sein Drumkit macht Smelly immerhin am Ende selbst kaputt.

Nach langen und tränenreichen Umarmungen auf der Bühne trat Fat Mike ein letztes Mal den Gang in den Graben an, um sich bei den Fans zu verabschieden, bis NOFX dann schlussendlich unter “Thank you!”-Rufen im Backstage-Bereich verschwanden.

Pennywise-Gitarrist Fletcher "hasst" Bassgitarren (Foto: Colin Smith / @colinsmithtakespics)
Pennywise-Gitarrist Fletcher “hasst” Bassgitarren (Foto: Colin Smith / @colinsmithtakespics)

Auch wenn es das damit wohl wirklich für NOFX war, hat Fat Mike noch einen Haufen Songs in petto, die er unbedingt noch veröffentlichen will. Mindestens ein Album soll noch erscheinen, wie er uns bereits mehrfach in Interviews verriet.

Sicher nicht die letzte Umarmung an diesem Abend: NOFX gehen in Rente (Foto: Colin Smith / @colinsmithtakespics)
Sicher nicht die letzte Umarmung an diesem Abend: NOFX gehen in Rente (Foto: Colin Smith / @colinsmithtakespics)

Die Sterne live im Wohnzimmer der Krupps

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Die erste Ausgabe des Essener Zinnober Festivals fand erst am Freitag statt, die nächste Veranstaltung des DIY-Vereins lässt aber nicht lange auf sich warten.

“Das nächste Event findet bereits im November statt und wird ein Highlight an einem sehr ungewöhnlichen Ort in Essen”, kündigte Co-Veranstalter Reza Danaei im Interview mit VISIONS die Show bereits an. Jetzt wurde bekannt gemacht, worum es sich bei diesem Event handelt: Ein Urgestein der Hamburger Schule, Die Sterne, spielt am 2. November im großen Wohnzimmer der Villa Hügel. Als Support treten die Indie-Grunge-Newcomer Plastic Peaches auf.

Der Vorverkauf läuft bereits seit 12 Uhr.

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Die Villa Hügel war viele Jahre lang Wohnsitz der Industriellenfamilie Krupp, seit 1953 finden im Schloss-ähnlichen Gebäude Veranstaltungen und – vornehmlich klassische – Konzerte statt.

Die Sterne haben Anfang des Jahres ihr Best-of “Grandezza” veröffentlicht, neue Musik gab es bisher zum letzten Mal 2022 zu hören.

Live-Album veröffentlicht

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“Live In Orlando, FL 03.14.22” heißt das neue Live-Album von Converge, das bereits im März 2022 in Florida aufgezeichnet wurde. Insgesamt 18 Songs umfasst die Live-Aufnahme. Alle Einnahmen der Albumverkäufe sollen gespendet werden und Menschen zugutekommen, die von Hurricane Helene, der in der letzten Septemberwoche über den Südwesten der USA gezogen ist und massive Zerstörungen mit sich brachte, betroffen sind. Auf der Bandwebseite kann das Album via Bandcamp digital gekauft werden, eine physische Version soll auch erscheinen, dafür kann man sich bereits in die Vinyl-Warteliste eintragen.

 

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Zuletzt hatten sich Converge im Juli mit einem Update aus dem Studio gemeldet und von neuer Musik gesprochen. Das bislang letzte Album, auf dem die Band allein zu hören waren, ist 2017 mit “The Dusk In Us” erschienen, ein Jahr später erschien mit “Beautiful Ruin” dann noch eine EP.

Converge – “Live In Orlando, FL 03.14.22”

Converge - Live in Orlando, Florida

01. “Plagues”
02. “No Heroes”
03. “I Won’t Let You Go”
04. “Reap What You Sow”
05. “Cutter”
06. “A Single Tear”
07. “Under Duress”
08. “Dark Horse”
09. “Aimless Arrow”
10. “Empty On The Inside”
11. “Locust Reign”
12. “This Is Mine”
13. “Glacial Pace”
14. “Axe To Fall”
15. “I Can Tell You About Pain”
16. “Eve”
17. “Eagles Become Vultures”
18. “Concubine”

Cloud Nothings kündigen Deluxe-Reissue an

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Die Clevelander Lo-Fi-Indie-Band Cloud Nothings, bestehend aus Leadsänger und Gitarrist Dylan Baldi, Schlagzeuger Jayson Gerycz und Bassist Chris Brown, bringt nun nach zehn Jahren und mittlerweile fünf weiteren Alben, in denen sie ihrem Sound mal mehr, mal weniger treu geblieben sind, eine Jubiläumsedition von “Here And Nowhere Else” heraus.

Leadsänger und Gitarrist Dylan Baldi ist, wie er sagt „froh, ein Teil dieser großartigen Platte gewesen zu sein”. Weiter erklärt Baldi: “Auch wenn ich mich an dieser Stelle meines Lebens nicht mehr unbedingt mit den Texten identifiziere, aber genau das macht es zu einem coolen Teil meines Lebens, auf welchen ich nun zurückblicke und sagen kann: Ich habe mich weiterentwickelt.“

Das von John Congleton produzierte und gemixte vierte Album, spiegelt einen Punkt der Band wider, an welchem sie zu ihrem eigenen melodisch, lauten Sound gefunden hat, heißt es laut dem Frontmann weiter. “Wir spielen harte Musik, aber wir mögen Melodien. Es soll nicht bloß Lärm sein”, so Baldi. Auch nach 15 Jahren sind Cloud Nothings noch motiviert neue Musik zu machen. „Es macht jedes Mal wieder Spaß in den Keller zu gehen und neue Songs zu schreiben“, sagt Schlagzeuger Gerycz in Bezug auf ihr neues Album „Final Summer“, welches im April erschienen ist.

Die Jubiläumsedition von „Here And Nowhere Else“ ist ab dem 18. Oktober als Deluxe-Version über Pure Noise erhältlich. Die Vinyl kommt in hellgrauer Marmor-Optik. Darauf ist neben den Original-Versionen der acht Songs auch eine Sammlung an Live-Versionen jedes einzelnen Songs aus verschiedenen Konzerten zu finden. Außerdem sind zwei exklusive Remixe von “Giving Into Seeing” und “I’m Not Part Of Me” enthalten.

Erste Bandwelle angekündigt

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Zum ersten Mal mit dabei sind im nächsten Jahr beim Ruhrpott Rodeo die Donots. Diese feiern aktuell ihren 30. Bandgeburtstag mit einer umfassenden Deutschlandtour, die in wenigen Wochen startet. Ebenfalls 2025 vom 4. bis 6. Juli auf dem Punk-Festival im Ruhrpott zu sehen: Flogging Molly, Lagwagon, Slime, Montreal und die Antilopen Gang. Letztere haben erst Mitte September ihr neues Album “Alles muss repariert werden” veröffentlicht, ein Doppelalbum, welches zur einen Hälfte aus HipHop- und zur anderen Hälfte aus Punk-Songs besteht. Im Interview mit VISIONS hat das Trio mehr über die Entstehungsgeschichte gesprochen.

Außerdem bestätigt: die Duisburger Hardcore-Crossover-Band Slope, Maid Of Ace, Betontod, The Exploited, The Undertones, Mad Caddies, Ignite, Montreal, Tyna, Teenage Bottlerocket, Monsters Of Liedermaching, The Drowns, Perkele und Deine Cousine.

 

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Tickets für das Ruhrpott Rodeo 2025 sind im Festivalshop erhältlich. Die zweite Bandwelle soll bald folgen. In diesem Jahr haben unter anderem Sum 41, Bad Religion und der österreichische Rapper Moneyboy bei dem Festival in der Nähe von Bottrop gespielt.

Drei neue Versionen

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Bereits im August hatten Green Day eine umfassende Jubiläums-Neuauflage ihres Meilensteins „American Idiot“ (2004) angekündigt und im gleichen Zug drei neue Song-Versionen aus der Zeit veröffentlicht. Die Liste wurde danach fortlaufend erweitert, nun folgen drei weitere Titel.

Es handelt sich zum einen um „Shoplifter“, die fast ironisch wirkende Anti-Punk-Hymne, die bereits auf der Deluxe-Edition des Konzeptalbums zu finden war und eine Demo-Version von „Jesus Of Suburbia“. Letzterer kürzeren und roheren Version fehlt der ruhigere Mittelteil der Album-Version noch, die Richtung lässt sich aber deutlich erkennen.

Außerdem sorgen Billie Joe Armstrong und Co., mit der neuen Live-Version von „Boulevard Of Broken Dreams“ für einen weiteren Ausblick auf das Konzert im Irving Plaza in New York von 2004. Die Show wird in voller Länge auf der Anniversary-Edition von „American Idiot“ zu finden sein. Sie fand kurz vor der gleichnamigen Welttournee am Release-Datum des Albums statt. Die Atmosphäre der kleineren Venue ist auf den zwei bisher veröffentlichten Aufnahmen bereits zu erahnen.

Dieses Jahr im Februar brachte die Band ihr 14. Album „Saviors“ heraus und ging anschließend mit insgesamt drei Alben im Gepäck auf Welttournee. „‘Dookie’ und ‘American Idiot’ zu spielen ist wie deine Vergangenheit zu ehren“, sagte Armstrong kürzlich in einem Interview. „American Idiot“, das siebte Studio- und erste Konzeptalbum, welches sie selbst auch als “Punkrock-Oper” bezeichnen, brachte Green Day 2005 unter anderem einen Grammy für das beste Rockalbum ein und gilt mit 23 Millionen verkauften Exemplaren als das erfolgreichste Album der Bandgeschichte.

Die komplette Reissue wird am 25. Oktober erscheinen. Man kann das Vinyl-Box-Set sowie das CD-Box-Set bereits auf der Website von Green Day vorbestellen. Außerdem wurden Green Day Mitte September als eine der Headliner des Hurricane- und Southside-Festivals nächstes Jahr bestätigt.

»Das Ende aller Lieder«

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Je näher die Veröffentlichung des neuen The Cure-Albums “Songs Of A Lost World” rückt, desto mehr Einblicke gibt Frontmann Robert Smith in seinen kreativen Prozess. In einem ungelisteten Video erzählt er nun von der Inspiration hinter der ersten Zeile des Eröffnungssongs “Alone”.

“Ich habe ein Gedicht vom englischen Dichter Ernest Dowson wiederentdeckt – es heißt ‘Dregs’. Ich habe ein Buch, in dem ich mir Dinge notiere – was immer mich über die Jahre hinweg interessiert. Manches davon sind Verse, manches sind Reime, manches sind Wörter […] Es ist kein Tagebuch, vieles davon ist Kauderwelsch. […] Das Meiste kann man gar nicht lesen, um ehrlich zu sein, und vieles ist auch einfach nur Müll”, so Smith. “Aber manchmal blättere ich auf eine Seite und finde etwas, bei dem ich mir denke: ‘Oh, das ist gut!’ Ich habe dieses Gedicht abgeschrieben – ich weiß nicht wann. Die richtigen Bilder für die erste Zeile von ‘Alone’ zu finden, hat mir Probleme bereitet. […] Dieses Gedicht, die Eröffnungszeile, und ich dachte nur ‘Das ist es!’ […] In meinem Hinterkopf wusste ich es die ganze Zeit über, aber egal wie ich es geschrieben habe, war es nicht poetisch. Und dann entdeckte ich dieses Gedicht wieder, und wusste, was mich gestört hat.”

Dowsons “Dregs” liest sich wie folgt:

“The fire is out, and spent the warmth thereof,
(This is the end of every song man sings!)
The golden wine is drunk, the dregs remain,
Bitter as wormwood and as salt as pain;
And health and hope have gone the way of love
Into the drear oblivion of lost things.
Ghosts go along with us until the end;
This was a mistress, this, perhaps, a friend.
With pale, indifferent eyes, we sit and wait
For the dropped curtain and the closing gate:
This is the end of all the songs man sings.”

In einem früheren Video erzählte Smith zudem, dass der erste und der letzte Song eines Albums für ihn die wichtigsten beim Schreiben seien. Dowson hat wohl also zu einem gewissen Grad das gesamte Album inspiriert. “Songs Of A Lost World” – das erste Cure-Album seit 16 Jahren – soll am 1. November erscheinen. Eine weitere Single “Endsong” wurde bereits angeteasert.

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