Idles‘ diesjähriger Auftritt beim Glastonbury war sicherlich einer der Highlights des legendären Festivals. Vor allem wegen einer Aktion des anonymen Polit-Streetart-Künstlers Banksy, auf die sogar der damalige britische Innenminister reagierte, wird das Konzert wohl noch länger in Erinnerung bleiben. Aber auch ein Auftritt von Weirdo-Rapper Danny Brown für “Pop Pop Pop” sorgte für Aufsehen.

Mitschnitte des gemeinamen Auftritts wurden bisher nicht veröffentlicht. Nun gibt es die offizielle Studioversion der Kooperation dafür als Remix zu hören. Der HipHop-affine Track ist der Lieblingssong auf dem aktuellen Idles-Album “Tangk” von Sänger Joe Talbot, wie er uns im Interview Anfang des Jahres verriet. Danny Browns typische nasalen und pfeilschnellen Lines in der ersten Strophe dienen darin jetzt als angenehmer Kontrast zu dem Stotter-Beat und den bedrohlichen Synthies.

Mit ihrem neuen Album sind Idles auf zahlreichen Bestenlisten gelandet. Auch bei den von VISIONS gewählten besten Alben des Jahres 2024 belegt “Tangk” Platz 13. Gleich dreimal wurden sie mit der Platte auch bei den Grammys nominiert.

Nach der großen Tour, mit Stopps unter anderem in Köln, stehen für Idles 2025 vor allem Festivalauftritte an. In Deutschland spielen sie kommendes Jahr etwa bei Rock am Ring und Rock im Park.

Überproduktiv wie so manch anderer Multiinstrumentalist war Ben Kweller zwar nie wirklich, die Pausen zwischen den Alben des Indierockers wurden bei seinen letzten Veröffentlichungen aber entscheidend länger. 2025 soll nun der Nachfolger von “Circuit Boredom” (2021) erscheinen – es ist sein erstes neues Album seit dem plötzlichen Unfalltod seines 16-jährigen Sohnes im Februar 2023.

Die erste grungy Power-Pop-Single heißt bezeichnenderweise “Optimystic”. Wirklich optimistisch klingt Kweller aber nur bedingt: “Happiness. Wanna die. Death Kiss. Get High/ Stay High. Lose your heart in the heart of a junkyard/ Wow! I’m not optimystic now, I’m not optimystic now”.

“Cover The Mirrors” wurde erst im Oktober 2024 mit seinen Tourkollegen aufgenommen: Chris Mintz-Plasse, vor allem bekannt durch “Superbad” (2007), am Bass und Ryan Dean an den Drums. An der Platte wirkten aber auch prominente Gäste wie Waxahatchee, MJ Lenderman und The Flaming Lips mit.

“Dies ist das persönlichste und emotionalste Projekt, an dem ich je gearbeitet habe”, so Kweller in einem Statement. “Als Dorian im Jahr 2023 starb, überkam mich das Bedürfnis, Musik zu machen. Es war mir egal, was dabei herauskam, denn es war der einzige Weg, wie ich in meiner weltbewegenden Trauer Frieden finden konnte.”

“Cover The Mirrors” erscheint am 30. Mai über Kwellers Label The Noise Company und kann bereits vorbestellt werden.

Ben Kweller – “Cover The Mirrors”

01. “Going Insane”
02. “Dollar Store” (feat. Waxahatchee)
03. “Trapped”
04. “Park Harvey Fire Drill”
05. “Depression” (feat. Coconut Records)
06. “Don’t Cave”
07. “Optimystic”
08. “Brakes”
09. “Killer Bee” (feat. The Flaming Lips)
10. “Letter to Agony”
11. “Save Yourself”
12. “Oh Dorian” (feat. MJ Lenderman)

Gegenüber dem NME zeigt sich Shawn “Clown” Crahan in einem neuen Interview vor allem optimistisch im Hinblick auf neue Musik von Slipknot: “Eloy [Casagrande, Drummer] ist in der Band und es passiert gerade etwas zwischen uns neun, das sehr viel Spaß macht. Es ist viel in Bewegung und wir haben wahrscheinlich schon mehrere Alben in uns.”

Crahan gab aber auch ein weiteres Update zu dem lange erwarteten “Look Outside Your Window”, zu welchem er bereits Ende 2023 sagte, dass es “definitiv” 2024 erscheinen soll: “Ich habe gesagt, dass es 2024 erscheinen wird, und ich habe mein Bestes gegeben, um es dieses Jahr zu schaffen. Was ich sagen kann, ist, dass ich Corey [Taylor] vor zwei Tagen das endgültige Artwork gezeigt habe. Es wird passieren, aber leider kann ich es aufgrund von Weihnachten und Neujahr und der Art und Weise wie dieses Geschäft funktioniert, nicht mehr in diesem Jahr einschieben. Aber ihr habt mein Wort.”

Crahan über den langwierigen Veröffentlichungsprozess

“Look Outside Your Window” entstand bereits um 2008 als gemeinsame Arbeit von Taylor, Crahan, Jim Root und Sid Wilson, während die Band “All Hope Is Gone” aufnahm. In der jüngeren Vergangenheit versprach Crahan bereits häufiger eine baldige Veröffentlichung. Zuletzt gab er im November ein Update und berichtete von dem schwierigen und langwierigen Veröffentlichungsprozess.

Aktuell sind Slipknot noch auf Tour zum 25-jährigen Jubiläum ihres Debütalbums, mit welcher sie auch Anfang Dezember Halt in Dortmund machten. Nächstes Jahr spielen sie dann als Headliner bei Rock am Ring und Rock im Park sowie zwei exklusive Headline-Open-Air-Konzerte in Hannover und Berlin.

Mit dabei ist dann auch der neue Drummer Eloy Casagrande. Das Ex-Mitglied von Sepultura ersetzte im April Jay Weinberg, den Slipknot ohne sein Wissen aus der Band geworfen hatten. Auch der langjährige Keyboarder Craig Jones verließ die Band letztes Jahr. Offiziell wurde die Identität des neuen Mitglieds noch nicht bekannt gegeben, hinter der Maske soll aber Jeff Karnowski stecken, der bereits mit Kreativchef Crahan bei Dirty Little Rabbits gespielt hatte.

Live: Slipknot 2025

06.06.2025 Rock im Park
07.06.2025 Rock am Ring
10.06.2025 Hannover – Expo Plaza
23.06.2025 Berlin – Waldbühne

Die This-Will-Destroy-You-Gründungsmitglieder Jeremy Galindo und Raymond Brown stellen ihr neues Projekt You, Infinte mit einer ersten Single vor. „Throughlines“ ist der Vorbote für ein erstes Album, welches Ende Februar erscheint.

This Will Destroy You machen es einem im Moment nicht gerade leicht. Nachdem sich die Post-Rock-Band im August in Team Jeremy Galindo und Team Christopher King aufgesplittet hat und jetzt mit verschiedenen Besetzungen jeweils unter dem gleichen Bandnamen tourt, hat Gitarrist Galindo nun ein weiteres Projekt mit dem ehemaligen Bandmitglied ins Leben gerufen. Da kann man schonmal den Überblick verlieren.

You, Infinite nennt sich das Duo, was neben Galindo noch aus dem ehemaligen This-Will-Destroy-You-Bassisten Brown besteht. Brown verließ die Band, kurz nach den Aufnahmen zu ihrem zweiten Studioalbum „This Will Destroy You“ (2008). Statt epischem Post-Rock widmete sich dieser einem Medizinstudium in Austin. Vollständig von der Musik lösen konnte sich Brown dennoch nicht. Die Freundschaft der beiden wurde durch den kreativen Austausch stets aufrechterhalten. Während der Corona-Pandemie wurde der Grundstein für You, Infinite gelegt.

 

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„Throughlines“ ist ein ruhiger, harmonischer Track und erinnert damit an die leiseren This-Will-Destroy-You-Momente. Das Duo beschriebt den Song wie folgt: „Ein zartes und doch panoramisches Gleichgewicht aus warmen Klavieren, schimmernden Gitarren und mitreißenden, hymnischen Perkussionsinstrumenten.“

Das Album erscheint am 28. Februar über Pelagic und kann bereits in verschiedenen limitierten Vinyl-Versionen und als CD vorbestellt werden.

Während Team Galindo, mit You, Infinite erweitert wurde, hat auch Team King Zuwachs bekommen. Letzterer hat ebenfalls ein Nebenprojekt gegründet, hier aber mit This-Will-Destroy-You-Kollegen Jesse Kees. Das Duo operiert jetzt unter dem Namen Dreamage und hat heute ihr gleichnamiges Debüt veröffentlicht. Die LP könnt ihr hier bestellen.

Mit einem mysteriösen Social-Media-Post sorgen System Of A Down für reichlich Spekulationen: Das knapp 10-sekündige Video zeigt ein blinzelndes Auge und den flackernden Schriftzug “Wake Up!”. Zu hören ist ein Auszug aus dem entsprechenden Song “Chop Suey”. Der Post trägt keinen Titel und ist nur mit einem Verweis auf die Webseite der Band beschriftet, auf der man sich für einen Newsletter anmelden kann.

Fans vermuten entweder neue Musik oder eine umfassende Tourankündigung, wobei die Nu-Metal-Band für ihre sporadische Aktivität in beiden Belangen notorisch geworden ist. Ihr bisher letztes Album “Hypnotize” erschien vor fast 20 Jahren, die letzten beiden Singles liegen mittlerweile auch fast fünf Jahre zurück. Aufgrund kreativer Differenzen würden die Mitglieder nicht mehr zusammen ins Studio gehen. Auch live macht die Band sich rar. Frontmann Serj Tankian äußerte Anfang des Jahres in einem Interview seine Abneigung gegen ausgedehnten Touren und erklärte, warum er mit seiner Band lieber einmalige Veranstaltungen spiele.

Eine wirkliche Grundlage für die Spekulationen gibt es bisher noch nicht. Erste Konzerttermine für kommendes Jahr standen schon vor Veröffentlichung des Videos fest, angesetzt sind bisher sieben Auftritte in den USA und Kanada. Unterstützt werden System Of A Down dabei von Korn, Deftones und Avenged Sevenfold. Das sind allein schon so viele Shows, wie sie seit eingeschlossen 2022 gespielt haben. Allerdings haben die Alternative-Metal-Lieblinge auch seit 2017 nicht mehr in Deutschland oder dem UK gespielt. Eine Tour oder Einzelshows wären also mehr als überfällig.

Update 16:07: System Of A Down haben eine Stadion-Tour durch Südamerika mit sieben Terminen für April/Mai 2024 angekündigt. Ihre bislang letzten Shows dort fanden 2015 statt. 

Neue Musik von System Of A Down unwahrscheinlich

Der Songauszug im Teaser weist wiederum auch nicht auf wirklich auf neue Musik hin. “Chop Suey” stammt von “Toxicity” (2001). Eine Jubiläumsedition scheint aber eher unwahrscheinlich. Das Album feiert erst 2026 sein 25-jähriges Jubiläum.

Allerdings gebe es laut Tankian noch viele unveröffentlichte Songs im Archiv der Band. “Wir haben eine Menge unveröffentlichtes Material. Da sind ein paar richtig gute Juwelen dabei”, erklärte Tankian dazu zuletzt. Im Fall eines neuen Albums seien diese jedoch eher nicht relevant, so der Sänger. Er wünsche sich lieber einen Neustart, sollten System Of A Down nochmal ins Studio gehen.

 

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Seit ihrer Australien-Tour 2020 haben Sebadoh keine Konzerte mehr gespielt. Für das alljährliche SMooCH-Benefizkonzert fanden Lou Barlow (auch Dinosaur Jr., The Folk Implosion), Jason Loewenstein und Bob D’Amico vergangenen Samstag wieder auf der Bühne zusammen.

Im Fokus des 15-Songs-Sets stand vor allem Album “Bakesale”, das dieses Jahr 30-jähriges Jubiläum feierte. Der Erlös des Konzertabends geht an das Seattle Children’s Hospital.

Nicht nur die erste Sebadoh-Show seit vier Jahren machte den Abend für Gründungsmitglied Lou Barlow besonders: Er traf auch auf Gitarrist Kim Thayil von Soundgarden, der dort mit den verbleibenden Mitgliedern der Grunge-Größen spielte. “Ich war wirklich hin und weg, als ich diesen Kerl traf, und er hat mein atemloses Lob gut verkraftet”, schrieb Barlow zu einem gemeinsamen Bild. Damit ist der 58-Jährige offenbar das erste Mitglied von Dinosaur Jr., das Thayil getroffen hat.

 

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Soundgarden wiederum taten sich am Samstag mit Sängerin Shaina Shepherd – als Ersatz für den verstorbenen Chris Cornells – unter dem Band-Alter-Ego Nudgedragons zusammen. Bei den letzten beiden Liedern der rund 25-minütigen Show war auch Duff McKagan von Guns N’ Roses mit dabei.

Während es bei Soundgarden und Sebadoh wohl vorerst bei diesem einmaligen Benefizkonzert bleibt, steht für Barlow mit Dinosaur Jr. zumindest wieder ein Auftritt in Deutschland an: 2025 spielt er mit der Band beim Desertfest in Berlin.

Vergangenen Freitag wurde im kalifornischen Inglewood die vierte Ausgabe des Metallica-Benefiz-Konzerts “The Helping Hands” ausgetragen. Die Setlist des Abends spiegelt dabei wider, was Frontmann James Hetfield vor Kurzem im Podcast “The Metallica Report” zu Protokoll gab: Metallica wolle “keine Band sein, die nur ihre größten Hits spielt”. Aufgeteilt in ein (größtenteils) akustisches und ein elektrisches Set, boten Metallica also nicht nur Hits wie “Master Of Puppets” und “Nothing Else Matters” dar, sondern auch Deep Cuts und unerwartete Cover-Songs.

Den “Reload”-Song “Low Man’s Lyric” spielte die Band zum ersten Mal seit 26 Jahren live, “The Unforgiven II” seit 9. Im Akustik-Teil coverten sie zudem den Diamond-Head-Song “Helpless” und den Bachman-Turner-Overdrive-Song “Away From Home”. Für den “Kill ’em All”-Titel “Hit The Lights” bekamen sie Unterstützung von Pearl Jam-Bassist Jeff Ament.

2018 fand das Konzert zum ersten Mal statt, seitdem sammelt die Band alle zwei Jahre Spenden für ihre eigens gegründete All Within My Hands-Organisation. Ergänzend zum Konzert wurde eine Auktion eingerichtet, die noch bis Anfang Januar geöffnet ist.

Erste Hälfte – akustisch

1. “Low Man’s Lyric”
2. “Helpless”
3. “Away From Home”
4. “If Darkness Had A Son”
5. “Nothing Else Matters”

Zweite Hälfte – elektrisch

1. “Orion”
2. “The Shortest Straw”
3. “Until It Sleeps”
4. “Screaming Suicide”
5. “The Unforgiven II”
6. “Fuel”
7. “Hit The Lights”
8. “Master Of Puppets”

Offensichtlich wurde Limp Bizkits 1999 Hit „Nookie“ die letzten 25 Jahre völlig falsch interpretiert, denn Fred Durst hat in dem Song eine tiefere Botschaft versteckt. Der 54-Jährige klärt in einem neuen Interview mit Onlinemagazin Dazed auf: „Das lustige ist, niemand achtet auf die eigentliche Geschichte in ‚Nookie‘, alle achten nur auf die Catchphrase.“

Durst, der sich für die neue Horrorkomödie „Y2K“ in einer Gastrolle in sein jüngeres Ich versetzt, lässt hinter die Fassaden des krassen Nu-Metal-Frontmanns blinzeln und erklärt weiter: „Das erste Mal, dass ich mit jemandem intim war, ist erst später gewesen und deshalb war ich Hals über Kopf verliebt, ich war dieser Typ“.

Fred Durst und die Liebe

Durst spricht ganz offen weiter über seine damalige Gefühlswelt: „Ich war eine verletzliche Person und ich hätte niemals geglaubt, dass das überhaupt passiert. Deshalb habe ich mich in diese Person verliebt, die dann auch mit anderen geschlafen hat und alle haben mich gefragt ‚Fred, du bist so sauer, warum verlässt du sie nicht?‘ und ich antwortete ‚weil wir Liebe gemacht haben‘. Dafür habe ich dann einfach eine lustigere, andere Wortwahl gefunden: I did it all for the nookie.“ Was dabei eine deutlich informellere Bezeichnung für Geschlechtsverkehr ist, die nicht gerade vor Romantik sprüht. Für Durst hat es aber trotzdem die gleiche Bedeutung: „Ich habe es damals für die Liebe getan und genau das tue ich auch heute noch.“

Damit war jedenfalls der Titel für den Song gefunden, der für die Band auch alles andere als eine schnelle Nummer wurde und ihr stattdessen eine Grammy- und zwei VMA-Nominierungen einbrachte.

Wann man Fred Durst in “Y2K” auf den deutschen Kinoleinwänden sehen kann, steht leider noch nicht fest. Auf der Bühne dafür aber schon, denn Limp Bizkit kommen im Rahmen ihrer “Looserville”-Tour im März für vier Konzerte nach Deutschland. Bis auf Leipzig gibt es für alle Städte noch Karten. An einem neuen Album arbeitet die Band anscheinend ebenfalls.

 

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VISIONS empfiehlt: Limp Bizkit

19.03.2025 Hamburg – Barclays Arena
22.03.2025 Leipzig – QUARTERBACK Immobilien ARENA (ausverkauft)
25.03.2025 Dortmund – Westfalenhalle
31.03.2025 Frankfurt – Festhalle