Platte der Woche: Kid Kapichi – “There Goes The Neighbourhood”
Mit aggressiven Gitarrenriffs kämpfen Kid Kapichi auf “There Goes The Neighbourhood” die gleichen Kämpfe wie auf ihren beiden vorherigen Alben. Die Briten präsentieren Kapitalismuskritik mit Sarkasmus und kommentieren die Lage mit Sprech-Gesang und tanzbaren Beats. Ihrer Linie treu bleibend, mischen sie Punk-Attitüde mit stilistischer Vielfalt.
The Black Crowes – “Happiness Bastards”
Nach 15 Jahren bringen The Black Crowes ihr zehntes Album heraus. Die Songs sind zeitlos und klassisch. “Happiness Bastards” bietet vertraute Elemente sowie eine starke Dramaturgie, die durch beatlastige Produktionen ergänzt wird. Von knackigen Stücken bis hin zu ruhigen Tracks bietet das Album eine vielfältige Auswahl.
The Dandy Warhols – “Rockmaker”
Metal und Punk waren wichtige Inspirationen für das neue Album der Dandy Warhols, statt maskuliner Posen wollten sie ihre Musik aber sexy klingen lassen. Beeindruckend ist dabei am Ende vor allem die Gästeliste von “Rockmaker”, auf der sich unter anderem Slash, Blondie-Frontfrau Debbie Harry und Frank Black von den Pixies wiederfinden.
Gouge Away – “Deep Sage”
“Deep Sage” ist das erste Album von Gouge Away seit sechs Jahren. Während dieser langen Zeit stand die Band mehrere Krisen durch und verlor sich zum Teil selbst, nur um sich am Ende gestärkt wiederzufinden. Die elf neuen Songs zeigen diesen Reifeprozess auch musikalisch eindrucksvoll in einer Mischung aus Hardcore, Noiserock und Grunge.
Baits – “All Filler No Killer”
Die vierköpfige Garage Rock-Band Baits aus Wien veröffentlicht mit “All Filler No Killer” ihr erstes Studioalbum seit 2021 und ihr zweites überhaupt. Klanglich erinnern die vier Österreicher:innen da in manchen Momenten an Weezer, Hole oder Nirvana und haben deren Händchen für die Verbindung von Lärm und Melodie übernommen.
Park+Riot – “Wise Words From Well-Fed Mouths”
Herrlich unberechenbar zwischen Hardcore, verwinkeltem Noise und manchmal auch mit Versatzstücken von Black Metal agiert das Leipziger Duo Park+Riot auf diesem neuen Album und kreidet mit nichts weiter als Schlagzeug, Gitarre und jede Menge gerechtem Zorn die “Wise Words From Well-Fed Mouths” an, die einer besseren Welt im Weg stehen.
Nonexister – “Demons”
Nonexister liefern mit “Demons” eine vielschichtige Mischung aus Industrial, Wave, Synthie-Pop und Punk. Es ist das erste Album der Züricher, nachdem sie bereits fünf Singles veröffentlicht hatten. Trotz experimenteller Ansätze wirken viele Tracks zerfasert, nur wenige überzeugen. Das Album reflektiert eine graue Welt, ohne jedoch Antworten zu bieten.
Mr. Irish Bastard – “Battle Songs Of The Damned”
Auf ihrem zwei Tage vor dem St. Patricks Day erscheinenden neuen Album widmen sich die Münsteraner Mr. Irish Bastard ausführlich den Geschichten der irischen Diaspora in den USA und zeichnen deren Charakter zwischen historischen Zeugnissen, Sozialkritik, vertonten Volkslied-Klassikern und natürlich einigen Sauf- und Raufgeschichten nach.
The Fourth Wall – “Return Forever”
Auf dem neuen Album seiner Band The Fourth Wall setzt sich Frontmann Stephen Agustin mit multiplen Diaspora-Erfahrungen auseinander und schreibt Noiserock-Songs mit Händchen für Melodien. Hinter der krachigen und euphorischen Fassade verbirgt die Platte aber auch eine tief greifende Melancholie, die als Unterstrom der Songs wirkt.