Jerry Cantrell – “I Want Blood”
Es geht wieder düsterer zu auf “I Want Blood”. Bekannte Namen sorgen für einen altbekannten Sound. Diese Platte kommt den früheren Zeiten von Alice In Chains in Teilen näher als dem Vorgängeralbum des ehemaligen Bandleaders Jerry Cantrell und bringt so ein bisschen dunkle Nostalgie mit sich.
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Japandroids – “Fate & Alcohol”
Das kanadische Indierock-Duo Japandroids bleibt sich mit “Fate & Alcohol” treu und präsentiert zum letzten Mal Up-Tempo-Indie nach bekannten Mustern. Ihre Abschiedsplatte löst in der VISIONS-Redaktion allerdings geteilte Meinungen aus. Von “letzter spielwütiger Tanz” bis hin zur “Band, die nur Strophen kann” ist an Meinungen alles dabei.
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MC5 – “Heavy Lifting”
Nach 50 Jahren schmettern MC5, unter anderem mit der Stimme von Brad Brooks und Riffs von Tom Morello, nochmal los. Generell ist eine Menge klassischer 60s Hardrock und Punk zu hören. Zusammen mit einigen Gästen sind dies die letzten Songs von Gründer und Leadgitarrist Wayne Kramer, der Anfang des Jahres verstarb.
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Pinhead Gunpowder – “Unt”
Pinhead Gunpowder um Green Day-Frontmann Billie Joe Armstrong bringen mit “Unt” ihr bisher eingängigstes, gemeinschaftlichstes und ergreifendstes Projekt auf den Markt. Nach 27 Jahren und einer Menge anderer Projekte außerhalb der Band, gibt es nun ein neues Album, das ganz stark nach den alten Zeiten von Green Day klingt.
Escuela Grind – “Dreams On Algorithms”
Gewaltige Mauern werden mit diesem Album brutal eingerissen. Escuela Grinds drittes Studioalbum ist im Vergleich zum Vorgänger vor allem eins: besser geordnet. Wütender Grindcore wird mit Death Metal verbunden und in ein komplexes Soundgerüst gebettet, durch welches sich Sängerin Katerina Economou growlt.
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Neumatic Parlo – “Play It As It Lays”
Neumatic Parlo begeben sich mit ihrem Debütalbum auf Entdeckungsreise. Auf ihren EPs hat die Indierock-Band bereits einiges ausprobiert, jetzt werden die ausgetesteten Möglichkeiten voll ausgeschöpft. Die Fülle an komplexen Ideen macht es zwar nicht immer einfach zu folgen, dies bleibt aber auch die größte Stärke der Platte.
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Mother’s Cake – “Ultrabliss”
“Chaos ist gemütlich. Wahnsinn ist unser Treibstoff. Psychedelia sind unser Ecstasy.” Mit dieser Bandbeschreibung ist alles gesagt. Mother’s Cake können zwischen Funk und Synthwave fast alle Klangästhetiken und -qualitäten bedienen – wenn sie denn wollen. Was davon auf diesem Album zu hören ist? Bleibt ein Geheimnis.
Silverbacks – “Easy Being A Winner”
Dieser irischen Familienband hört man ihre Verspieltheit an: Silverbacks lehnen mal mehr in Richtung Akustik-Folk, mal in Richtung Post-Punk. Textlich werden alltägliche Situationen behandelt, aber auch Einsamkeit ist ein durchgehendes Thema. Der klangliche Rückhalt der Gruppe verhindert jedoch, dass das deprimierend wird.
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Porridge Radio – “Clouds In The Sky They Will Always Be There For Me”
Porridge Radio machen ihrem Ruf als ausdrucksstarke Live-Band alle Ehre. Die elf Titel dieses Albums wurden in Live-Sessions aufgenommen, eine Premiere für die Band. Was aber wie gewohnt bleibt: Hingebungsvoller Indierock, der sich in jede Welle aus Selbstzweifeln stürzt und wieder daraus befreit. Ein intimes Erlebnis.
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Skegss – “Pacific Highway Music”
Von den vier Gründungsmitgliedern sind seit letztem Jahr nur noch zwei geblieben. Der harte Kern von Skeggs hat sich zwar verändert, aber die Essenz der Musik nicht: Garage Rock mit Surf Flair und hohem Gain, eine Huldigung an die Heimat der Australier. Absolut unkompliziert, absolut direkt – Musik zum Abschalten.
Sun And Sail Club – “Shipwrecked”
Auf ihrem dritten Album wagen Sun And Sail Club keine Experimente, keine sanften Steigerungen – sie hauen einfach alles kurz und klein. Die rabiate Stoner-Rock-Supergroup lässt zwar Raum für Akustikgitarre, Laid-Back-Feeling und Entspannung; lang hält all das aber nicht an, bis die Panzerfaust wieder rausgeholt wird.
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Texte von Fee Briesemeister und Julius von Glinski