Maximo Park – “Stream Of Life”
Nach über zwei Jahrzehnten haben Maximo Park einiges an Energie und Unmittelbarkeit verloren. Das wissen sie selbst am besten, und davon singen sie auch. „Stream Of Life“ bietet wenig Neues oder Überraschendes, anhören kann man sich die neuen Songs trotzdem. Sie sind aber auch nur „ganz in Ordnung“.
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The Black Dahlia Murder – “Servitude “
Zwei Jahre nach dem Tod ihres Sängers Trevor Strnad begehen The Black Dahlia Murder ein Stück Trauerbewältigung. Nach einer Mitgliederrotation steht ein neues Album an. Die hineingesteckte Energie hört man auch wieder raus: Das ist Melodic Death Metal nah am Metalcore, voller Spaß und Leichtfüßigkeit.
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Efterklang – “Things We Have In Common”
Efterklang haben ihren minimalistischen Indiepop hinter sich gelassen und schwelgen voll in breitwandigem Art-Pop. Komplex und filigran ausgearbeitet, haben die Songs einen fast schon rituellen Charakter. Die kleine Band fährt auf wie ein ganzes Orchester – das würde auch gut in die Oper passen.
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Lizzard – “Mesh”
Dass Prog auch ohne Angeberei funktioniert, zeigen Lizzard auf ihrer dritten Zusammenarbeit mit Produzent Peter Junge. „Mesh“ kommt mit wenigen Gitarrensolos und mit dezenten Rhythmen aus – komprimiert in ein dichtes Klangbild, dem man nicht anmerkt, dass sich ein Trio dahinter verbirgt. Mehr braucht es nicht.
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Alan Sparhawk – “White Roses, My God”
Mit seinem zweiten Soloalbum kehrt sich Alan Sparhawk gleichzeitig von Low ab, führt das Erbe der Slowcore-Band mit anderen Mitteln aber fort. Die Texte sind persönlich, durch die elektronische Produktion aber entfremdet. Das ist keine gewöhnliche Tanzmusik, Sparhawk spielt in einer Liga für sich.
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Blue Heron – “Everything Fades”
Blue Heron zeigen auf ihrem Album, wie schön Desertrock klingen kann. Während die Musik im Hintergrund rumort, scheinen sie anderen Musikern, wie Chris Cornell, Tribut zu zollen. Sonst philosophieren sie über „das kommende Ende“ oder spielen mit Horror-Elementen. Das Ganze klingt mal entspannter und mal gigantischer.
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Chartreux – “Fatigue”
Auch wenn der Albumtitel es vermuten lässt: Chartreux klingen auf ihrem zweiten Album gar nicht müde. Der Mix aus Punkrock und Emocore ist so mitreißend wie auf ihrem Debüt. Was die Leipziger Band allerdings eher ermüdet, sind die Themen, die sie mit ihrem Album ansprechen: Diese reichen von Onlinedating bis hin zu Krieg.
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Heriot – “Devoured By The Mouth Of Hell”
Nach nur einer EP scheinen Heriot das nächste „große Ding“ im britischen Metalcore zu sein. Auf ihrem Debütalbum fassen sie das Genre allerdings weiter und sind sogar teils in Ambient-Gefilden unterwegs. Besonders sticht Sängerin Debbie Gough hervor, die es schafft, mit ihrer Stimme Angst zu schüren, selbst wenn sie singt.
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Crows – “Reason Enough”
Auf ihrem dritten Album haben sich Crows verändert, weg vom Noise-Post-Punk ihrer ersten Alben. Sie klingen melodischer, cleaner und weniger aggressiv. Durch diesen Stil bleibt mehr Raum für das Gothic-inspirierte Songwriting und die introspektiven Texte. Wenn das letzte Album wütend klang, klingt dieses traurig.
Johnossi – “Forevers”
Das 20-jährige Jubiläum feiern Johnossi mit schnörkellosem Rock. Mit dem Keyboarder Matthias Franzén sind neun Songs entstanden, die vertraut, routiniert, und nach dem Bandmotto „Schlichtheit ist der Schlüssel“ klingen. Vor allem haben sie viel Potenzial live mitzureißen, immerhin sind Johnossi dafür bekannt.
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Naima Bock – “Below A Massive Dark Land”
Ex-Goat Girl-Bassistin Naima Bock erweitert ihren melancholischen Folk um einen Vintage-Sound, für den sie Bläser mit dazu nimmt. Diese sind mal stärker präsent, mal subtiler im Hintergrund. Auch wenn die Songs teils in unterschiedliche Richtungen gehen, Bocks Stimme verbindet sie zu einer kohärenten Platte.
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The Courettes – “The Soul Of… The Fabulous Courettes”
Aus Mono wird Stereo und die Courettes trauen sich aus dem etwas engen Korsett der „alten Rock’n’Roll-Zeit“ heraus. Ihr viertes Album kombiniert Garage Rock mit Feel-Good-Pop, der teils an Hits aus dem Brill Building erinnert. Mit der Platte reichen sie potenziellen neuen Fans und Vintage-Liebhabern gleichermaßen die Hand.
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Texte von Julius von Glinski und Hannah Rosenthal