Platte der Woche: Drain – “Living Proof”
Drain bringen die alte Hardcore-Schule ins Heute: Klassisch aggressive Musik der New Yorker Arbeiterschicht kreuzen die Kalifornier mit Thrash Metal und einem Hauch Rap – und heben sich damit auf ein höheres technisches Niveau. Sie bleiben damit zwar dem Vermächtnis von Madball und Co. treu, bringen aber auch ihr unbeschwertes Selbstverständnis und ihre Positive Mental Attitude ein.
Therapy? – “Hard Cold Fire”
Therapy? bleiben sich auch in ihrem vierten Band-Jahrzehnt treu, in dem sie mit “Hard Cold Fire” auf fette Grunge-Riffs setzen und diese mit einer gehörigen Portion Zorn zwischen den schmalzigen Melodien versehen. Obwohl “Joy” den Schluss zulassen könnte, geht es hier nicht um Freude; dafür sind die Zeiten dann doch zu hart.
Smashing Pumpkins – “Atum: A Rock Opera In Three Acts – Act III”
Sie ist komplett: Der dritte Teil des zwölften Albums der Alternative-Veteranen Smashing Pumpkins vervollständigt die Weltraum-Oper, die Billy Corgan zufolge “Mellon Collie And The Infinite Sadness” und “Machina/The Machines Of God” offiziell fortsetzt. Dabei setzt er erneut auf Synthie-Melodien und Queen-verwandte Gitarrenleads.
Sqürl – “Silver Haze”
Sphärische Sounds in Zeitlupe: Zwischen verzerrten Klangwänden, Spoken Word und Transistorbrummen huldigen Jim Jarmusch und Carter Logan als Sqürl der Langsamkeit, in dem sie ihre Geschichten in eigenem Tempo erzählen. Die akustische Verweigerung, sich der Schnelllebigkeit der Moderne zu beugen.
Dave Lombardo – “Rites Of Percussion”
Dave Lombardo dreht den Spieß um, in dem er nicht die Gitarre, sondern das Schlagzeug die erste Geige spielen lässt. Daraus knüpft der umtriebe Drummer einen Teppich aus Genre-Einflüssen, die von Jazz bis Post-Metal reichen und in ihrer Dichte an die Soundtrack-Arbeiten von Trent Reznor und Atticus Ross erinnern.
Sqürl – “Silver Haze”
Sphärische Sounds in Zeitlupe: Zwischen verzerrten Klangwänden, Spoken Word und Transistorbrummen huldigen Jim Jarmusch und Carter Logan als Sqürl der Langsamkeit, in dem sie ihre Geschichten in eigenem Tempo erzählen. Die akustische Verweigerung, sich der Schnelllebigkeit der Moderne zu beugen.
Internet Friends – “Dressed To Kill”
Wer bei dem Titel “Dressed To Kill” an The Wombats denkt, wird von der musikalischen Richtung von Internet Friends kaum überrascht sein; eingängigen Indierock bietet die neue Platte zuhauf. Doch hier und da überrascht die Band, wenn sie Genres vereint, Post-Punk durchklingen lässt und sogar mit Rap-Elementen experimentiert.
Death Goals – “Garden Of Dead Flowers”
Death Goals beschwören das Chaos herauf: Lange Songtitel, schrille Riffs und jede Menge Abwechslung. Das Metalcore-Duo spielt mit Post-Hardcore-Melodien ebenso wie mit Black Metal. Das Leid, das sie aus einer queeren Perspektive erzählen, hindert die Band nicht daran, den Spaß an ihrer Musik hörbar zu machen.
Herod-“Iconoclast”
Die avantgardistischen Herod verwirklichen sich auf “Iconoclast” in der Form von progressivem Sludge Metal, der nach vorne prescht und dabei auch mal gespenstische Formen annimmt. Wenn der bulgarische Frauenchor Les Mystères Des Voix Bulgares seinen Beitrag zur Platte beiträgt, arbeiten sich Herod sogar zum Folklore vor.
Kanaan – “Downpour”
Dass die Geschichte des Heavy Rock noch lange nicht auserzählt ist, zeigen Kanaan mit ihrem neuen Album: “Downpour” eröffnet seinen eigenen Stoner-Rock-Kosmos und katapultiert einen mit zurückgelehnten Gitarrenriffs, Weltall-Prog und einem Glocken-Klängen geradewegs Richtung Orbit. Eine Platte, bei der einem der Kopf in den Sternen stecken bleibt.