Platte der Woche:
Feine Sahne Fischfilet – “Alles glänzt”
Anschuldigungen gegen Frontmann Monchi und Besatzungswechsel innerhalb der Band – die Voraussetzungen für “Alles glänzt” waren deutlich weniger verheißungsvoll als der Albumtitel. Trotzdem fangen sich Feine Sahne Fischfilet in ihrer neuen Konstellation und liefern ein rundes Album mit kraftvollem und emotionalem politischen Trompetenpunk – vielleicht sogar ihr stärkstes Album bislang.
Moby – “Resound NYC”
Huldigung an eine Stadt: Mit der Sammlung “Resound NYC” verneigt sich Moby zwischen und Techno, Electronica und Orchesterbegleitung vor New York City, unter anderem mit Unterstützung von Gregory Porter und Kaiser Chiefs-Frontmann Ricky Wilson. Ein thematisches Rahmenkonzept, das aufgeht.
Dropkick Murphys – “Okemah Rising”
Weniger Streetpunk, mehr Folk: Mit Entschlossenheit huldigen die Dropkick Murpyhs auf “Okemah Rising” erneut dem Singer/Songwriter Woody Guthrie, in dem sie seine Arbeiter- und Wanderlieder wie “Rippin’ Up The Boundary Line” und in “Hear The Curfew Blowin” zwischen politischen motivierten Stücken platzieren.
Augn – “Du wirst sehen / Grauer Star”
Mit Strumpfhosen zum Erfolg: Auf dem Debütalbum “Du wirst sehen / Grauer Star” kriegt jeder sein Fett weg – und dafür brauchen Augn nicht viel mehr als überdrehten Sprechgesang, den Beat ihres Drum-Computers und ein paar deftige Punchlines. Ein Debüt, dessen Stärke in seiner cleveren Schlagfertigkeit liegt.
Bubonix – “Through The Eyes”
Die DIY-Punks geben Antworten auf die Fragen des Lebens. Bubonix schreien uns vor, wir sollen die Kontrolle über unser Leben übernehmen und feuern dabei sowohl in die rechte als auch linke politische Ecke. Originell inszenierter Lärm der alten Schule.
Iguana Death Cult – “Echo Palace”
Mit dem Katapult in die 70er: Mit ihrem dritten Album “Echo Palace” wagen Iguana Death Cult aus Rotterdam den Versuch sich nochmal neu zu erfinden und landen zwischen Funk-Basslines und Kraut-Garage-Jams in den Armen der Parquet Courts.
Island Of Love – “Island Of Love”
Fuzzy geht es auf dem ersten Album von Island Of Love zu. Parallelen zu Dinosaur Jr. oder Weezer sind aber nur der Grundstein dieses Albums. Das Quartett stellt die Melodien in den Vordergrund, dreht sie aber nach Noiserock-Manier richtig auf. Das Debüt wird so zu einer poppigen Indierock-Platte, die man in solch einer Form lange nicht mehr gehört hat.
Himalayas – “From Hell To Here”
Geheimtipp in Deutschland, Hoffnungsträger in Großbritannien: Von der Pandemie in die Schranken gewiesen, konnten Himalayas live nicht mehr viel aus der Zeit herausholen, dafür aber umso mehr für “From Hell To Here”. Auf dem Debütalbum nach einem Dutzend Singles kombinieren sie zugängliche Indie- und Garage-Elemente.
The Acacia Strain-“Step Into The Light”
The Acacia Strain veröffentlichen gleich zwei Platten am selben Tag: Auf “Step Into The Light” schlägt die Band eher in ihrer klassischen Deathcore-Natur um sich; in “Failure Will Follow” schlagen sie um sich und grübeln dabei mehr. Mit einem stimmigen Konzept aus Deathcore und Doom Metal mit Gastauftritten schafft die Band ein stimmiges Gesamtwerk.
Esben And The Witch – “Hold Sacred”
Tiefer Tagtraum statt Doom-Ausbrüchen – Esben And The Witch fahren ein Kontrastprogramm zu ihren beiden Vorgängeralben “Older Terrors” und “Nowhere” auf, indem sie ausschließlich ihre sanfte Seite ausleben: Atmosphärisch-melancholischer Dreampop mit genug düsteren Elementen.
Duesenjaeger – “Die Gespenster und der Schnee”
Grauschleier, aber keine Perspektivlosigkeit: Auf ihrem neuen Album “Die Gespenster und der Schnee” setzen Duesenjaeger zwar die Segel für melancholische Depri-Punk-Songs. Trotzdem steckt in Tracks wie “Stundenglas” auch ein nicht zu überhörender Schrei nach Freiheit, der das Album in nuancierten Farben malt.