Nichts nervt bei einem Konzertabend mehr, als auch in der Wartezeit zwischen den Bands total zugeballert zu werden. Eine gute Playlist für die Umbaupause wird leider zu oft vernachlässigt, deswegen haben Death by Gong für ihre Tour im Herbst bereits vorgesorgt. Hier kommen 10 Songs zu diesem Thema, zusammengestellt von Sänger und Gitarrist Jobst M. Feit:
01. Pino Palladino + Blake Mills – “Just Wrong”
Blake Mills ist vermutlich mein Lieblingsgitarrist und alles, was er auf dem Instrument macht, wirkt zum einen immer unglaublich mühelos und ist – für Virtuosen eher selten – immer geschmackvoll und nervt nie. Man hätte vom Album “Notes With Attachments” fast jeden Track nehmen können, aber dieser hier lief bei schon ein paar mal in Situationen, in denen ich mich selbst aufs Musikmachen vorbereitet habe. Macht mir Lust aufs selber spielen.
02. Connan Mockasin – “Charlotte’s Thong”
Connan Mockasin ist einer der schrägsten Vögel, den ich je auf einer Bühne gesehen habe und “Charlotte’s Thong” – vom grandiosen 2018er-Album “Jassbusters” – ist einfach nur smooth. Ich mag es auch total, mit welcher Gelassenheit der Song stoisch bei der zentralen Gitarrenmelodie bleibt und mir über die nie langweiligen neun Minuten Spielzeit verlässlich den Kopf abschaltet. Funktioniert immer!
03. Felbm – “When It Rains”
“When it rains” ist eigentlich ein Stück von Brad Mehldau und der Opener auf seinem fantastischen Album “Largo” (und hiermit sehr empfohlen). Die hier vorliegende Version des niederländischen Musikers Felbm hat klanglich aber noch einen verträumteren, schwebenden Charakter und wirkt auf mich wie eine perfekte Couch aus Musik, in die man sich einfach so hineinsetzen kann. Perfekt für die Umbaupause.
04. The Sweet Enoughs – “Dream Puppy”
Dieser Song ist eine meiner sehr seltenen algorithmischen Entdeckungen auf einer recht bekannten Streaming-Plattform. Die Musik klingt für mich wie ein Urlaub in der Karibik in den 60ern. Die Sounds sind purer Sirup und erinnern mich auch ein wenig an Mort Garsons “Plantasia” (wäre auch was für diese Liste gewesen).
05. Aua – “Starstruck”
Aua sind zum einen Crazysane-Labelmates als auch Bandkollegen (bei Radare) und vor allem Freunde von mir – und ich bin totaler Fan von allem, was die Band bis jetzt so gemacht hat. An der Stelle auch der Hinweis, dass da Ende des Jahres mit “Painkiller No.1” schon das dritte Album in den Startlöchern steht, auf das ich mich sehr freue! “Starstruck” erzeugt mit seinen ambienten John Carpenter-Vibes einfach direkt eine coole und mysteriöse Spannung: “Was kommt denn da durch den Nebel?”
06. Suuns- “Witness Protection”
Suuns waren bei mir als Band seit dem 2013er-Album “Images Du Futur” ein absoluter Grower. Das letzte reguläre Album “The Witness” von 2021 strahlt einfach eine unglaubliche Coolness aus und gerade bei diesem Song hab ich direkt Lust mitzubouncen. Das ist auf jeden Fall die perfekte Stimmung, um Gitarrenboxen auf die Bühne zu heben.
07. Zahn – “Idylle”
Chris [Breuers] Hauptband Zahn darf bei der Playlist natürlich nicht fehlen und “Idylle” passt mit seiner “Twin Peaks”- und Doomjazz-Atmosphäre natürlich auch wunderbar ins Thema. Ich habe bei dem Stück auch immer direkt die Bilder des dazugehörigen Videos vor Augen, bei dem man den Vater von Zahn-Drummer Nic am Saxophon sieht. Für mich pure Romantik und Nostalgie und ich freue mich immer, wenn ich das höre.
08. Tortoise – “The Equator”
Tortoise ist für mich das, was ich mir unter dem Begriff Post-Rock eigentlich vorstelle und “TNT” ist meine absolute Lieblingsplatte aus der Diskografie. Der ausgewählte Song “The Equator” versprüht bei mir so eine 70s-SciFi-Captain-Future-Stimmung und klingt irgendwie alt, neu und zeitlos zugleich. Kann ich irgendwie immer hören und klingt auch irgendwie nach Vorbereitung, Betriebsamkeit und Aufbruch.
09. Twin Drugs – “Rule 110”
Twin Drugs sind für mich so der absolute Geheimtipp aus dem Crazysane-Records-Katalog. Das Album “In Now Less Than Ever” müsste von viel mehr Leuten gehört werden! “Rule 110” verströmt eine unglaublich coolen und freien My Bloody Valentine-Vibe. Der pulsartige Beat mit den Gitarrenwolken deutet an, dass da gleich etwas aus der Shoegaze-Wolke auf einen zukommen wird. Perfekt, um die gleich startende Show anzudeuten.
10. Riz Ortolani feat. Katyna Ranieri – “Oh My Love”
Ich kenne das Stück aus dem Nicolas-Winding-Refn-Film “Drive” der mich beim ersten Schauen damals unglaublich beeindruckt hat. Das Stück entfaltet durch seinen ultra-dramatischen Aufbau aber auch auf dem Soundtrack eine tolle Wirkung. Zudem finde ich das Ganze aber auch ziemlich lustig, weil es so schmalzig und over the top wirkt und dadurch auch so ein bisschen augenzwinkernd herüberkommt.
Am 20. September erscheint das Debütalbum “Descalator” von Death By Gong über Crazysane und kann immer noch vorbestellt werden. Ab Oktober geht die Band auch auf Tour und spielt sechs Konzerte in Deutschland.
Live: Death By Gong
26.10.2024 Berlin – loge.
27.10.2024 Dresden – Zentralwerk e.V.
29.10.2024 Mainz – Schon Schön
30.10.2024 Saarbrücken – commune
31.10.2024 Nürnberg – Z-Bau
01.11.2024 Jena – KuBa