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Beats & Rhymes: Best of 2024 mit Caribou, Common & Pete Rock, Doechii und mehr

Rap und Electro mit Florian Schneider

Best of Beats & Rhymes 2024
Gelegenheiten zu feiern, gibt es zwischen den Jahren einige. Das Best-of unserer “Beats & Rhymes”-Kolumne liefert den Soundtrack dafür.
Beats & Rhymes: Doechii Pressefoto 2024 (Foto: John Jay)
2024 war ihr Jahr: Doechii (Foto: John Jay)

Platz 10:

Bazzazian“100Angst” (Bazzazian, 18.10.)

Meistens halten Produzentenalben nicht das, was sie versprechen. Im Fall von “100Angst” ist das anders. Die Tracks von Bazzazian, der mit Haftbefehl HipHop-Geschichte geschrieben hat, sind atmosphärisch dicht gewebt. Die vielen Gäste, die er sich vors Mikrofon holt, verzichten auf die sonst bei solchen Alben übliche Prahlerei. Stattdessen gibt es Angstgefühle, große Sehnsucht und Unsicherheit.

Platz 9:

Caribou“Honey” (City Slang, 04.10.)

Hyperaktiv und immer mit einem Lächeln auf den Lippen – Caribou ist nach wie vor ein Garant für unbeschwerten Dancefloor-Spaß. Für den klaut er diesmal bei Suzanne Vega und Mr. Oizo und reitet auf der Welle der Begeisterung für die käsigen Seiten des 90er-Raves. Wer mit “Honey” keine Party ans Laufen bekommt, sollte den Beruf wechseln – oder wie Caribou es formuliert: “Got To Change”.

Platz 8:

Ghost Dubs“Damaged” (Pressure, 27.07.)

Eigentlich kommt dieses Album zu spät – und dann wieder genau richtig. Auf dem Höhepunkt des Dubstep-Hype hätten die schabenden und Schlieren ziehenden Beats von Ghost Dubs hohe Wellen geschlagen, 2024 passen seine menschenleeren und -feindlichen Tracks super als Soundtrack für einen nächtlichen Spaziergang durch die hässlichen Ecken urbaner Ballungsräume. FFO: Burial, Rhythm & Sound.

Platz 7:

WhoMadeWho“Kiss & Forget” (The Moment, 13.09.)

Der Weg, den WhoMadeWho seit ihrem Debütalbum 2003 genommen haben, ist lang. Auf dem Höhepunkt der Discopunk-Welle gestartet, sind sie mittlerweile auf den größten Club-Festivals der Welt angekommen. “Kiss & Forget” liefert dafür einige schlüssige Argumente, etwa den Banger “Miracle”. Die Platte zeigt aber auch, warum die Dänen über mehr Substanz verfügen als viele andere House-Acts.

Platz 6:

Yannis & The Yaw“Lagos Paris London” (Transgressive, 30.08.)

Schlagzeuger Tony Allen muss bis zu seinem Tod 2020 nonstop aufgenommen haben. So ist 2024 nicht nur ein Album von Last Poets mit seiner Beteiligung erschienen, sondern auch diese EP. Federführend ist Yannis Philippakis, Frontmann von Foals. Zu hören, wie sich Philippakis Gitarrenspiel und Allens federndes Drumming zu einer Feier des Lebens verbinden, ist einmalig.

Platz 5:

Nxworries“Why Lawd?” (Stones Throw, 14.06.)

Die Pause zwischen “Yes Lawd!”, 2016 das Debüt des Duos, und dem Nachfolger war lang. Aber Anderson Paak und Knxwledge begnügen sich nicht mit Halbgarem, zudem mussten die beiden Grammys gewinnen. “Why Lawd?” vereint alle Stärken der beiden: Anderson Paak gibt den versierten Multiinstrumentalisten, der ebenso gut singen wie rappen kann, Knxledge baut die passenden Beats dazu.

Platz 4:

Common & Pete Rock“The Auditorium Vol.1” (Loma Vista, 12.07.)

Zwei Legenden, erstmals auf Albumlänge vereint. Wer Innovatives sucht, der findet an anderer Stelle dieser Liste Passendes, Rapper Common und Produzent Pete Rock hingegen sind im besten Sinne oldschool. Da beide absolute Könner ihres Faches sind, hat “The Auditorium Vol.1” das Zeug zum Klassiker. Und wer einen Common hat, braucht auch nur eine Handvoll Features.

Platz 3:

Four Tet“Three” (Text, 29.03.)

Man hat inzwischen fast vergessen, dass Kieran Hebden alias Four Tet mit der Band Fridge mal Post-Rock gemacht hat. Wobei in den Tracks auf “Three” immer wieder sein Händchen für Atmosphären aufpoppt. Noch besser ist allerdings, wie er scheinbar einfache Grooves durch Kleinigkeiten aufwertet, man höre nur den Opener “Loved”.

Platz 2:

Gerda“Believe In Gerda” (Kabul Fire, 15.03.)

The Krauts und drei Mitglieder von Seeed ziehen sich in ein Brandenburger Schloss zurück und basteln dort die besten Boom-Bap-Beats des Jahres. Wer The Alchemist und Griselda Records liebt, kommt hier nicht drum herum. Und wer deutschen Rap liebt, dürfte nach den großartigen Auftritten von She-Raw, OG Keemo, Jace oder Xatar den Mund erst recht nicht mehr zu bekommen.

Platz 1:

Doechii – “Tiny Desk Concert” (Youtube, 06.12.)

Als das Jahr schon fast vorbei ist, muss diese Liste hier noch einmal neu geschrieben werden. Denn nach Doechiis unglaublich tighter Performance mit Band in der Reihe “Tiny Desk Concert” kann der erste Platz nur an sie gehen. Selten sieht man eine Band, die mit so viel Spaß bei der Sache ist, und eine Frontfrau, die alle auf ein höheres Level bringt. Must see!