Merry Crisis!
Die Fingernägel gelb vom Mandarinenschälen, auf der Weihnachtsfeier zu „I Kissed A Girl“ die Kollegin ein bisschen zu eng angetanzt – allerspätestens, wenn Spotify dich in den jährlichen „Wrapped“-Würgegriff nimmt, weißt du: Das Jahr stolpert seinem Ende entgegen. Und was gibt es Schöneres, als sich mit einer heißen Tasse Glühwein die Synapsen zu verkleben und Bilanz zu ziehen: Hat 2024 in Sachen Gleichberechtigung und Co. geliefert? Ein Weihnachtsgedicht:
Vom Himmel hoch, da komm’ ich her
und bring euch leider keine gute Mär
Auch dieses Jahr, so sagt’s der Reim
hielt man FLINTAs auf den Bühnen klein
Das bisschen bunt mal hier und da
Wokeness, Shitstorm, Azkaban
Man muss ganz schön lange keifen
bis neue Vorstellungen reifen
Nicht nur der Herr Christ, unser Gott
kommt nicht raus aus seinem Trott
Auch viele andere Herren Bengel
verkennen willentlich die Mängel
Und weil’s nicht reicht, wie soll’s schon sein
fährt Farin in den Weihnachtsurlaub rein
Nimmt seinen Kumpel Flake mit
na, wenn das mal seine Sehnsucht stillt
Den Engeln vor Gericht
schenkt man Gehör und Glauben nicht
Nicht erst, wenn die Wolken schlafen geh’n
kann man sie verzweifeln seh’n
Am Club, wo viele Fahnen wehen
sieht man heute Linke steh’n
Und alle wissen gut Bescheid
Schwarz/Weiß, Boykott und Überheblichkeit
Euch ist ein Kindlein heut’ geboren
und es ist hässlich und verlogen
Auch in zweitausendvierundzwanzig
schmecken halbgare Versprechen ranzig
Doch deute ich die Zeichen recht
war auch nicht alles komplett schlecht
Na, dann hoffen wir aufs nächste Jahr
mit gutem Vorsatz, trallala
Vielleicht wird’s besser, vielleicht auch nicht –
aber bitte besser als dies Gedicht
In diesem Sinne: Zuversicht!
Herzlichst,
Eure Kat
