Für Statistiker: Drei Grammys für Bruce Springsteen und die Country-Heldinnen Dixie Chicks, fünf Grammys für Norah Jones – bei der Vergabe des berühmten Musikpreises in der vergangenen Nacht im New Yorker `Madison Square Garden` ließ die letztes Jahr noch völlig unbekannte Pop-Jazz-Sängerin die etablierten Stars hinter sich. Jones gewann die Grammys für das insgesamt beste Album, für den besten einzelnen Titel sowie für die beste neue Künstlerin des Jahres. Selbst Eminem hängte sie ab. Dieser konnte nur zwei Preise einheimsen – für das Video von Without Me und das beste Rap-Album.
Und sonst? Fred Durst sprach sich noch kurz gegen den Krieg aus, bevor er den Foo Fighters den Grammy für die beste Rockband des Jahres überreichte. Korn gewannen mit “Here to Stay” in der Kategorie Best Metal Performance und die Flaming Lips den Titel Best Rock Instrumental Performance.
Der verstorbene The Clash-Sänger Joe Strummer wurde gewürdigt mit einem Cover von “London Calling”, das zusammen von Bruce Springsteen, Steven Van Zant, Elvis Costello und Dave Grohl aufgeführt wurde. Zudem wurde eine Video-Zusammenstellung von Künstlern gezeigt, die vergangenes Jahr verstarben. Unter anderem dabei: The Whos John Entwistle, Alice in Chains-Sänger Layne Staley, Dee Dee Ramone und Run DMC`s Jam Master Jay.
Auf der Live-Bühne gab es nur wenig interessantes zu sehen: No Doubt spielten ein Medley aus “Underneath It All” und “Hella Good”, Coldplay führten ihren Song Politik mit Mitgliedern des New Yorker Philharmonie-Orchesters auf, bevor sie den Grammy für das beste alternative Album und die beste Rock/Pop-Performance gewannen. Eröffnet wurde die Zeremonie von Paul Simon & Art Garfunkel mit ihrem Lied “The Sound of Silence” aus der Zeit des Vietnam-Krieges. Jochen Schliemann