Während die neuen Vergütungssätze der GEMA wie versprochen durchsichtiger sind, bleibt die ebenfalls versprochene finanzielle Entlastung für die meisten Veranstalter leider aus. Experten wie der Vorsitzende der Bundesvereinigung der Musikveranstalter Ernst Fischer sprechen von Beitragserhöhungen von mehreren hundert Prozent.
Insbesondere Großraumdiskos müssten unter der neuen Regelung leiden. Im Endeffekt ist der Veranstaltungsbesucher dann aber der Leidtragende, denn entweder bleiben Veranstaltungen ganz aus, oder die Besucher müssen tiefer in die Taschen greifen. Eine weitere drohende Konsequenz: Der Diskoinhaber zieht frühzeitig den Stecker, denn ab der fünften Stunde kostet den Veranstalter jede weitere Stunde Musik 50 Prozent mehr.
So steigen zum Beispiel die GEMA-Abgaben für eine Feier auf 200 Quadratmetern ohne Eintrittskosten um 25 Prozent, bei gleicher Größe und 15 Euro Eintritt sogar um 45 Prozent.
Die Anzahl der durch die neuen Vergütungssätze Begünstigten ist im Vergleich dazu eher gering, denn lediglich kleine Veranstaltungen mit geringem Eintrittsgeld können auf geringere Abgaben hoffen.
Um sich einen Überblick über die gesamte Tarifreform der GEMA – die aufgrund der nicht gelungenen Übereinkunft mit YouTube beim Verbraucher in Ungnade gefallen war – zu verschaffen, sollte man sich das zugehörige Tarif-Dokument zu Gemüte führen. Dort findet man zum Beispiel unter “g) Veranstaltungen von Gehörlosen-Vereinigungen” folgenden fragwürdigen Nachlass: “Bei geselligen Veranstaltungen von Gehörlosen-Vereinigungen wird ein Nachlass von 33 1/3 % eingeräumt.”
Unter openpetition.de wurde die Petition “Gegen die Tarifreform 2013 – GEMA verliert Augenmaß” erstellt, die bislang 30.000 Leute unterzeichneten.