Vor wenigen Tagen schilderte Nadescha Tolokonnikowa in einem Brief die demütigenden Zustände des Gefängnisses, in dem sie inhaftiert ist. Die Häftlinge müssen laut Schilderung der Pussy Riot-Sängerin bis zu 17 Stunden am Tag in einer Näherei arbeiten und haben dabei nur einen freien Tag im Monat. Um dem ein Ende zu bereiten, kündigte Tolokonnikowa vergangene Woche einen Hungerstreik an und wurde darauf, angeblich zu ihrem Schutz, in eine Einzelzelle versetzt.
Der Gesundheitszustand von Tolokonnikowa verschlechterte sich in den letzten Tagen aber so massiv, dass sie vorgestern in das Camp-LPU-21-Krankenhaus in Barashevo verlegt werden musste. Seitdem durfte die Sängerin keinen Kontakt mit ihren Angehörigen aufnehmen. Tolokonnikowa sei dazu noch zu schwach, so die Gefängniswärter. Ihre Familie fürchtet nun, dass sie Tolokonniva psychischen Druck ausgesetzt ist. Ihr Ehemann Pjotr Wersilow fürchtet sogar um ihr Leben.