Im Interview mit dem US-amerikanischen Metal-Hammer sprach Adam Jones zunächst aber erneut über den jahrelangen Rechtsstreit, den die Band erst kürzlich öffentlich gemacht hatte. “Im Prinzip haben wir vor langer Zeit meinen besten Freund bezahlt, um Artworks für T-Shirts, Alben und und Werbemittel anzufertigen”, erklärte Jones. “Und dann hat er sich entschieden, uns auf ein Fünftel dessen zu verklagen, was wir jemals verdient hatten. Es war absurd.”
Dass ihre Rechtsschutzversicherung in dem Fall nicht nur nicht zahlte, sondern Tool sogar verklagte, sei für die Band dann völlig überraschend gekommen. Es sei gewesen “als wenn du eine Autoversicherung abschließt, in einen Unfall gerätst und dir die Versicherung dann sagt: ‘Naja, du fährst einen SUV und der gilt bei uns nicht wirklich als Auto, also zahlen wir nichts.’ Dann versuchst du mit ihnen zu diskutieren und sie sagen: ‘Ok, wir verklagen euch.'”
Jones sprach aber auch über die Arbeit am noch unfertigen nächsten Tool-Album. “Wir sind immer experimentell unterwegs”, sagte Jones. “Wir denken nie darüber nach, was auf der letzten Platte funktioniert hat oder was gerade im Radio läuft. Es ist ein egoistischer Prozess.” Die Band kombiniere teilweise Ideen, die mehrere Jahre auseinander lägen, das Album füge sich “fast wie ein Film-Soundtrack” zusammen. Konkreter wurde Jones beim Thema Rhythmus. “Es gibt eine Menge Parts im 7/4-Takt. Der kann für den Hörer gerade klingen, obwohl er eigentlich schräg ist, das ist wirklich aufregend. ‘Rosetta Stoned’ [vom Album bisher letzten Tool-Album “10,000 Days”] hatte auch solche Elemente.”
In Bezug auf die lange Arbeitszeit sagte Jones auch, dass die Band nicht voreilig etwas veröffentlichen wolle, um die Qualität der Songs sicherzustellen. “Ich will nicht einfach etwas herausbringen, an die nächste Platte denken, und dann zurückblicken und mich fragen müssen: ‘Warum habe ich das veröffentlicht? Es ist scheiße.’ Ich will nachts gut schlafen können, es geht um mein Vermächtnis. Eines Tages will ich auf meine Arbeit zurückschauen und sagen können: ‘Ich habe hart gearbeitet, mir genügend Zeit gelassen und meine Integrität bewahrt.'”