Interpol – “El Pintor”
“El Pintor” ist die erste Platte der New Yorker ohne ihren Ur-Bassisten Carlos Dengler, der die Band kurz nach der Fertigstellung des Vorgängers “Interpol” verlassen hatte. Trotzdem oder gerade deswegen spielen Interpol auch auf ihrem fünften Album Indierock für Nebelkrähen. Flirrende Gitarren-Licks, weite Synthie-Flächen und düster pulsierende Bässe zeigen, dass die Band nach ihrer stilistischen Stagnation auf dem Vorgänger bereit ist, ihren Sound wieder aufzubrechen. “Ich hoffe, die Leute geben dem Album eine Chance und machen die Reise mit”, hofft deshalb Interpol-Gitarrist Daniel Kessler im Interview mit VISIONS.
Stream: Interpol – “El Pintor”
Yob – “Clearing The Path To Ascend”
Yob zementieren ihren Status als Schwergewichte des Doom Metal. “Clearing The Path To Ascend” beginnt trügerisch sanft und wuchtet dem Hörer dann in vier Songs mit einer Durchschnittslänge von je einer Viertelstunde tonnenschwere Riffs und Klangwände ins Ohr. Frontmann Mike Scheidt breitet darüber seinen einzigartigen, zwischen brutalen Growls und ätherischem Falsett wechselnden, Gesang aus. Dabei gehen Yob wie in “Nothing To Win” mal bemerkenswert aggressiv zu Werke, mal decken sie wie in “Marrow” das volle Spektrum von verträumt bis majestätisch ab.
Stream: Yob – “Clearing The Path To Ascend”
Kerretta – “Piroiha”
Malmenden, rhytmisch vertrackten Postrock bieten die Neuseeländer Kerretta auf ihrem dritten Album “Pirohia”. Die zahlreich6en Verweise in Album- und Songtiteln auf die Topographie ihrer Heimat schlagen sich musikalisch nieder: “Pirohia” ist Landschaftsmalerei, die die “Herr der Ringe”-Kulisse in Halbschatten taucht. Zudem haben Keretta erstmals Vocals in ihren Sound integriert. Das in der Sprache der Maori gesungene “Kawea Tatou Ki Nga Hiwi” ist eine Referenz an die Indigenen Neuseelands und ein kleiner Lichtfleck in der rhythmisch verdichteten Soundwand von Kerretta.
Stream: Kerretta – “Pirohia”
Amplifier – “Mystoria”
Das fünfte Album von Amplifier trumpft auf. “Mystoria” bewegt sich zwischen Prog, Metal und Alternative, zwischen Rush, Mastodon und Muse, sitzt aber nie zwischen den Stühlen. “Mystoria” wurde innerhalb von vier Tagen live eingespielt und dann ordentlich abgespeckt, sodass nur noch Perlen übrig geblieben sind. Dabei haben Amplifier einen Sinn fürs Tanzbare entdeckt und sind hörbarer geworden – festgelegt haben sie sich aber immer noch nicht.
Video: Amplifier – “Named Adfter Rocky”
Unsere aktuelle Platte der Woche, “The Physical World” von Death From Above 1979 und alle weiteren wichtigen Neuerscheinungen findet ihr in unserer Übersicht.