Mastodon neigen trotz der musikalischen und textlichen Komplexität ihrer Songs schon mal zu augenzwinkernden und schrägen Momenten – ob nun mit Rollenspiel-Schlachten im Video zu “High Road” oder der von Gitarrist Brent Hinds in seiner Freizeit angefertigten gigantische Phallus-Holzstatue.
Mit seinem neuen Video zu “The Motherload” vom aktuellen Album “Once More Round The Sun” setzt das Quartett an Skurrilität noch einen drauf: Was als scheinbar harmloses Performance-Video beginnt, wandelt sich erst in eine mythologisch angehauchte Szenerie mit Baum- und Schlangenmenschen und einem übergewichtigen, bärtigen Schrat mit Perlenkette, um dann in einen eher an ein HipHop-Video erinnernden Wettkampf leichtbekleideter Tänzerinnen zu münden, die in Zeitlupe ihre Hinterteile kreisen lassen (das Fachpersonal spricht von “Twerking”).
Eine gelungene Parodie auf Gestalten wie Miley Cyrus und Nikki Minaj? Oder doch nur platter Voyeurismus? Die ersten Reaktionen auf der Facebook-Seite der Band sind durchaus geteilt. Möglicherweise stellt das Video Mastodon wieder einmal vor das Problem, dass ihre Auslegung von Humor von Teilen der Fangemeinde nicht unbedingt geteilt wird: Im vergangenen Jahr hatte sich die Band bereits wegen eines als rassistisch empfundenen T-Shirts zu einem erklärenden Statement genötigt gesehen.
Im Dezember sind Mastodon für zwei Konzerte in Deutschland. Karten für die von VISIONS präsentierten Gigs gibt es bei Eventim.
Video: Mastodon – “The Motherload”
VISIONS empfiehlt:
Mastodon
12.12. München – Backstage
13.12. Dortmund – FZW