Baptists – “Bloodmines”
Baptists machen auch auf ihrem neuen Album “Bloodmines” nicht die Art von Hardcore, die zum Mitsingen einlädt. Dem körnig grollenden Sound der Platte hört man dabei sofort an, dass Converge-Gitarrist Kurt Ballou sie produziert hat. Ebenso wie Ballous Hauptband lassen auch Baptists Noise Rock und Metal in ihre donnernden Songs einfließen. Auf “Bloodmines” gibt es dementsprechend jede Menge lärmende Gitarren und fieses Geschrei in kompakten 25 Minuten.
Stream: Baptists – “Bloodmines”
At The Gates – “At War With Reality”
19 Jahre lang haben At The Gates ihre Fans auf einen Nachfolger ihres legendären Albums “Slaughter Of The Soul” warten lassen. Dazwischen liegen alleine zwölf Jahre, in denen die stilprägende Melodic-Death-Metal-Band aufgelöst war. Mit “At War With Reality” fügen sie ihrer Diskografie nun ein neues Kapitel hinzu, das sich ohne großen Bruch in die Riege ihrer bisherigen Alben einfügt. Technisch anspruchsvolle Death-Metal-Strukturen treffen also auf melodische Gitarren-Leads, so als wäre 1995 nie vorbeigegangen – wenn man von der kräftigen, modernen Produktion absieht.
Stream: At The Gates – “At War With Reality”
Melvins – “Hold It In”
Für “Hold It In” holten die Melvins-Köpfe Buzz Osborne und Dale Crover Gitarrist Paul Leary und Bassist JD Pinkus von den Butthole Surfers in die Reihen ihres einzigartigen Rock-Weirdo-Vereins. Dass der Input von außen keineswegs gesteigerte Ernsthaftigkeit zur Folge hat, stellen bereits Songtitel wie “Onions Make The Milk Taste Bad” und “Piss Pisstopherson” klar. Die Grunge-Sonderlinge bleiben ihrem bizarren Humor auf “Hold It In” ebenso treu, wie tonnenschweren, tiefergestimmten Fuzz-Gitarren. Auch für Experimente am Rande der Zurechnungsfähigkeit sind sich King Buzzo und Co. nach wie vor nicht zu schade – anders ist ein Song wie “You Can Make Me Wait” mit seinem glitschig-glitzernden Vocoder-Sound kaum zu erklären. Nach schlüssigen Erklärungen sollte man bei den Chaoshuldigern aber auch besser nicht suchen.
Stream: Melvins – “Hold It In”
Rancid – “Honor Is All We Know”
Rancid waren noch nie besonders filigrane Musiker und haben offenbar auch nicht vor, daran in absehbarer Zeit etwas zu ändern. So sind die Punk-Urgesteine auf “Honor Is All We Know” weder um knackig kurze Tracks noch klare Worte verlegen und knüpfen dort an, wo sie auf “Let The Dominoes Fall” vor fünf Jahren aufgehört hatten: bei geradlinigem Streetpunk mit Ska- und Rock’n’Roll-Anleihen.
Album-Stream: Rancid – “Honor Is All We Know”
Rancid
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