Musikstudent Hunter Hunt-Hendrix gilt nicht als besonders umgängliche Person, wenn es um seine Band Liturgy geht. Deshalb wurden Drummer Greg Fox und Bassist Tyler Dusenbury zwischenzeitlich durch eine Drum-Machine ersetzt. Beide heuerten im vergangenen Jahr aber wieder an und Liturgy sind erneut zu viert. Gemeinsam haben sie “The Ark Work” aufgenommen – das dritte Album nach “Renihilation” (2009) und “Aesthetica” (2011).
Wir können jetzt schon verraten, dass “The Ark Work” weit draußen ist – viel, viel weiter als das schon ziemlich einzigartige “Aesthetica”. Hunt-Hendrix keift nicht mehr. Blastbeats gibt es auch nicht mehr so viele. Überhaupt haben sich die zehn Songs zum größten Teil ihrer Black-Metal-Wurzeln entledigt. Dafür gibt es ein forderndes, interessantes, waghalsiges, anspruchsvolles und wahnwitziges Etwas aus Avantgarde, Experimental-Rock, Prog und Neo-Klassik – unter Zuhilfenahme von Kirchenorgeln, Synthesizer, Midi-Bläsern, Samples, Beats und einigen weiteren Zutaten. Dass dabei Liturgy immer noch sehr nach Liturgy klingen, ist das wahre Wunder an “The Ark Work”.
Sein zwischenzeitlich aufgekommenes Interesse an einer Art 70s-Rock-Version von Liturgy hatte Hunt-Hendrix 2013 mit dem Album seines gleichnamigen Projekts Survival ausgelebt. Doch von derart straighten Songs ist der Next-Level-Shit von “The Ark Work”, das am 27. März bei Thrill Jockey/Rough Trade erscheint, meilenweit entfernt.
Einen Eindruck vom neuen, hypnotischen Sound von Liturgy könnt ihr euch hier bereits mit dem Vorabsong “Quetzalcoatl” verschaffen, der die einzigartige Stoßrichtung der Platte so gut wie eben möglich zusammenfasst.
Stream: Liturgy – “Quetzalcoatl”
Cover & Tracklist: Liturgy – “The Ark Work”
01. “Fanfare”
02. “Follow”
03. “Kel Valhaal”
04. “Follow II”
05. “Quetzalcoatl”
06. “Father Vorizen”
07. “Haelegen”
08. “Reign Array”
09. “Vitriol”
10. “Total War”