Denn während im Video Commodore 64, Joystick, Datasette und weiteres Zubehör zusammengesteckt werden und anschließend die Band und die Lyrics in 8-Bit-Retro-Optik über einen Röhrenbildschirm flimmern, beschreibt Sänger Jörkk Mechenbier das Auftauchen der Geräte, die “irgendwie geleuchtet” hätten, als eine Art Sündenfall des sozialen, selbstbestimmten Menschen.
“Alles wurde schneller/ Und alles wurde mehr/ Und am neunten Tag erschlug Steve Jobs die Liebe”, singt Mechenbier und holt den Hörer mit einem riesen Satz in eine digitale Gegenwart, die zwischen Facebook-Selbstdarstellung und sozialer Vereinsamung, zwischen Sich-ununterbrochen-Mitteilen und Shitstorm-Eskalation keinen wirklichen Fortschritt gebracht, sondern nur Unsicherheit und “Trümmer” hinterlassen hat. Oder wie Love A es ausdrücken: “Einsen oder Nullen können machen/ Dass dein Leben besser oder schlechter wird.”
Der Sound dazu setzt fort, was sich mit dem ersten Vorabsong “100.000 Stühle” schon andeutete: Love A klingen weniger zappelig und aufgekratzt, der Zorn der Indiepunks lehnt sich stärker an melancholisch fließenden 80er-Postpunk an. Spätestens der geschriene Refrain zeigt die Band dennoch ungebrochen bissig.
“Trümmer” – dessen Veröffentlichung die Band bereits angekündigt hatte – ist der neueste Vorbote auf das am 27. März erscheinende dritte Love-A-Album “Jagd und Hund”. Das Album kann man bei Finest Vinyl und Flight 13 vorbestellen; eine limitierte Edition auf grünem Vinyl bei letzteren ist allerdings bereits ausverkauft.
Sofort nach Erscheinen der Platte gehen die Trierer Indie-Punks dann auch auf Tour, Karten gibt es bei Eventim.
Video: Love A – “Trümmer”
VISIONS empfiehlt:
Love A
28.03. Trier – Exhaus
02.04. Köln – Gebäude 9
03.04. Hamburg – Molotow
04.04. Bremen – Tower
05.04. Hannover – Bei Chez Heinz
24.04. Düsseldorf – Zakk
25.04. Kassel – Goldgrube
26.04. Berlin – SO 36
28.04. Potsdam – Waschhaus
29.04. Leipzig – Moritzbastei
30.04. Heidelberg – Häll
01.05. Wiesbaden – Schlachthof
02.05. Koblenz – JAM