“Acht Jahre. Ja, das ist schon lang. Früher waren wir schneller. Aber ich weiß auch nicht, irgendwie sind wir fauler geworden”, erklärt Modest Mouse-Kopf Isaac Brock in VISIONS 265 die lange Wartezeit zwischen “We Were Dead Before The Ship Even Sank” von 2007 und dem am 13. März diesen Jahres erschienenen “Strangers To Ourselves”. “Am Anfang gab es ein paar schmerzliche Trennungsprozesse, Bassist Eric hat die Band verlassen. Aber als wir uns dann gefunden haben, wurde es verdammt gesellig. Wir hängen gerne einfach nur so herum. Wir mögen uns wirklich. Es gibt keine besseren Leute, um herumzuhängen, als die Leute im Umfeld dieser Band. Wir sitzen dann da, rauchen zusammen, reden, stellen Unfug an.”
Wie dieser Unfug in etwa aussehen kann, zeigt jetzt ein Musikvideo zum Song “Lampshades On Fire”, den die Band bereits im Dezember 2014 vorgestellt und kürzlich live in der Late-Night-Show von Jimmy Fallon performt hatte. Im rasant geschnittenen Clip sieht man unter anderem die Band beim Auftritt auf einer wilden Hausparty, maskierte Gestalten, Abhänge herunterrollende Einkaufswägen und mit Wunderkerzen ausstaffierte Skater.
Auch mit dabei: die Schauspielerin Natasha Lyonne, die mit ihrer Rolle der Nicky Nichols im Serien-Hit “Orange Is The New Black” bekannt wurde und im Video mal apathisch vor dem Fernseher sitzt, mal mit einer Pistole herumfuchtelt. Weniger schrill, aber mindestens genau so energisch haben Modest Mouse ihre Songs “The Ground Walks, With Time In A Box” und “Coyotes” bei den “Saturday Sessions” des US-amerikanischen Nachrichtensenders CBS performt.
Trotz der Party-Attitüde im Clip zu “Lampshades On Fire” ist “Strangers To Ourselves” im Ganzen eher ein nachdenkliches Album geworden, wie Brock im Interview in Bezug auf den Albumtitel schildert: “Wenn [du Mushrooms nimmst und] es gut läuft, verlässt dein Geist für ein paar Momente deinen Körper. Du betrachtest dich dann von außen – und erkennst dich kaum wieder. Eigentlich sind wir alle zu bemitleiden. Wir handeln konfus und absolut berechenbar. Und an wen von uns wird man sich in 100 Jahren schon noch erinnern? Wer wird wirklich Spuren hinterlassen?”
Warum es mit der Kollaboration zwischen Rapper Big Boi und der Indie-Band nicht geklappt hat und was Isaac Brock am deutschen Label Glitterhouse so fantastisch findet lest ihr in VISIONS 265 – ab Mittwoch am Kiosk.