“100 Years” ist, dem Anlass entsprechend, ein getragener Song, an dem neben Serj Tankian zahlreiche Musiker mit armenischen oder griechischen Wurzeln beteiligt sind.
Der Song bezieht sich auf den 100. Jahrestags des Völkermordes an armenischen und griechischen Christen im Osmanischen Reich während des Ersten Weltkrieges. Der Genozid gilt als einer der ersten Völkermorde des 20. Jahrhunderts und forderte nach Schätzungen zwischen 300.000 und 1,5 Millionen Todesopfer. Bis heute weigert sich die türkische Regierung, das Geschehen als Völkermord anzuerkennen. Auch daran erinnert “100 Years” in zehn elegischen Minuten, in denen aus Trauer Hoffnung erwächst.
Musikalisch ist “100 Years” weit entfernt von dem, wofür System Of A Down sonst bekannt sind. Dem britischen Magazin Kerrang gegenüber hat sich Serj Tankian am Rande der Tour erneut zu einem möglichen neuen Album der Band geäußert: “Wir sind offen dafür, wieder zusammen zu arbeiten, wenn wir Material haben, das von allen gleichermaßen akzeptiert wird. Wir sind uns einig, dass das neue Material für uns einen Sprung nach vorne bedeuten muss.”
Hoffnung macht dabei, wie sich die Band bei ihrem Konzert in Köln am vergangenen Montag zeigte. System Of A Down waren nicht nur spielfreudig, sondern auch deutlich freundschaftlicher im Umgang miteinander, als bei ihrem letzten Deutschlandauftritt 2013 in Gelsenkirchen.