Im Oktober 1968 erscheint mit “Electric Ladyland” das dritte und letzte reguläre Studio-Album des wegweisenden Gitarristen und Songwriters. Das New Yorker Label Magnetic Eye Records hat nun – finanziert durch eine Kickstarter-Kampagne – eine hübsch gestaltete Doppel-LP unter dem Namen “Electric Ladyland (Redux)” zusammengestellt, auf der sich 16 Bands den 16 Songs dieses Meisterwerks von Jimi Hendrix widmen.
Versammelt sind vor allem Heavy-Blues-, Stoner- und Vintage-Rock-Bands, von denen einige eher Geheimtipp-Status haben. Doch mit Earthless und Elder sowie den im Stream zu hörenden Open Hand, Wo Fat und All Them Witches sind auch etwas bekanntere Namen dabei.
Die grandiosen All Them Witches aus Nashville/Tennessee widmen sich “Voodoo Chile” in einer langsam vor sich hinorgelnden und -grummelnden Version, die es – wie das Original – auf satte 15 Minuten bringt. Wer die Band, die brillant Blues, Psych und Stoner vermengt, nicht kennt, dem seien ausdrücklich die Alben “Our Mother Electricity” (2012) und “Lightning At The Door” (2014) empfohlen. Im Herbst soll dann das dritte Album der Band erscheinen – erstmals nicht in Eigenregie veröffentlicht, sondern über New West Records.
Überraschenderweise ist auch die kalifornische Ex-Posthardcore-Band Open Hand mit ihrer Version von “Have You Ever Been (To Electric Ladyland)” vertreten. Lange war es um die Band ruhig, nachdem sie mit dem empfehlenswerten “You And Me” 2005 überrascht hatten – und sich vom Postcore Richtung Stoner- und Indie-Rock veränderten. Das helle Organ vom – nach zahlreichen Besetzungswechseln – einzigen Gründungsmitglied Justin Isham passt wunderbar zur Hendrix-Komposition. Mit “Weirdo” soll dann in diesem Jahr auch ein neues Album erscheinen – angekündigt wird diese Nachricht aber schon seit April 2013.
Wo Fat aus Dallas/Texas gehören zu den besten und variabelsten Stoner-Bands der Gegenwart, weil sie in der Lage sind, immer wieder aus den berechenbaren Stoner-Mechanismen auszubrechen. Aus dem funky Hendrix-Stomper “Gypsy Eyes” basteln sie einen grandiosen, warm-röhrenden Blues-Brocken.
“In From The Storm”, dem sich die australische Stoner/Blues-Band Child widmet, ist ursprünglich von “The Cry Of Love”, der 1971 posthum erschienenen Songsammlung von Hendrix. Der Song erscheint nicht auf dem Tribute-Album – sondern mit den Tracks von Open Hand und Wo Fat auf einer Single.
“Electric Ladyland (Redux)” erscheint am 23. Juli als Doppel-LP auf schwarzem, 180 Gramm schwerem Vinyl. Das schöne, trippige Artwork stammt von David Paul Seymour, der auch schon Cover, Tour-Poster und Shirts für Kadavar, The Sword, Vintage Caravan, Wo Fat, Earthless, Scorpion Child, Antemasque, Blues Pills und viele weitere gestaltet hat.
Stream: All Them Witches – “Voodoo Chile”
Stream: Open Hand – “Have You Ever Been (To Electric Ladyland)”
Stream: Wo Fat – “Gypsy Eyes”
Stream: Child – “In From The Storm”
Cover & Tracklist: V.A. – “Electric Ladyland (Redux)”
01. Elephant Tree – “…And the Gods Made Love”
02. Open Hand – “Have You Ever Been (To Electric Ladyland)”
03. Superchief – “Crosstown Traffic”
04. All Them Witches – “Voodoo Chile”
05. Origami Horses – “Little Miss Strange”
06. The Heavy Eyes – “Long Hot Summer Night”
07. Earthless – “Come On (Let The Good Times Roll)”
08. Wo Fat – “Gypsy Eyes”
09. Mos Generator – “Burning Of The Midnight Lamp”
10. Gozu – “Rainy Day, Dream Away”
11. Summoner – “1983… (A Merman I Should Turn To Be)”
12. Claymation – “Moon, Turn The Tides… Gently Gently Away”
13. Mothership – “Still Raining, Still Dreaming”
14. King Buffalo – “House Burning Down”
15. Tunga Moln – “All Along the Watchtower”
16. Elder – “Voodoo Child (Slight Return)”