“Dann ohne mich” heißt der Song, mit dem die Donots bei dem Wettbewerb am vergangenen Freitag angetreten sind. Der Song steht nicht nur textlich für eine eindeutige Haltung, die Band aus Ibbenbüren nutzten ihren Auftritt auch dazu, allen selbsternannten Patrioten den Mittelfinger zu zeigen – im übertragenen und im Wortsinne – und richteten sich während des Songs mit einer persönlichen Botschaft ans Publikum.
Die Donots blieben nicht die einzigen, die die Livesendung für ein Statement gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus nutzten.
Madsen und Deichkind-Mitglied Ferris MC nutzten ihre Auftritte, um ihre Solidarität mit T-Shirts und dem Aufdruck “Refugess Welcome” auszudrücken, die Vorjahresgewinner Revolverheld und Moderator Elton waren ebenfalls in entsprechenden Shirts zu sehen.
Klaas Heufer-Umlauf erinnerte bei seinem Auftritt mit seiner Band Gloria an 1992 und die rassistisch motivierten Ausschreitungen in Rostock-Lichtenhagen, als das Bild eines Mannes in Deutschlandtrikot, bepisster Jogginghose und Hitlergruß um die Welt ging. Heufer-Umlauf hatte sich im Laufe der vergangenen Woche in einem bemerkenswerten Statement mit seinem TV-Partner Joko Winterscheidt bereits eindeutig positioniert. Ähnlich deutliche Worte fand auch TV-Comedian Oliver Kalkofe im Namen seines Senders Tele 5.
Es blieben nicht die einzigen klaren Positionierungen der deutschen Musikszene an diesem Wochenende: Die Toten Hosen traten beim Forstrock-Festival in Jamel auf. Veranstaltet wird das Festival vom Künstlerehepaar Birgit und Horst Lohmeyer, bekennende und aktive Antifaschisten, deren Scheune vor kurzem bei einem Brandanschlag in Brand gesteckt wurde.
Das Glastonbury Festival in England spendete derweil Gummistiefel und Regenponchos an Flüchtlinge, die derzeit in Calais gestrandet sind und verzweifelt versuchen, den Ärmelkanal in Richtung England zu überqueren.