Am Dienstagabend hatten sich in der rumänischen Landeshauptstadt Bukarest schätzungsweise 20.000 Menschen versammelt, um ihrem Ärger gegenüber korrupten Behörden und Regierungsvertretern Luft zu machen. Diesen gaben sie indirekt die Schuld an einem Feuer, das bei einem Konzert der Metalband Goodbye To Gravity am vergangenen Freitag zu einer Massenpanik geführt hatte. 32 Menschen starben, rund 150 wurden verletzt, einige kämpfen im Krankenhaus noch immer um ihr Leben.
Ministerpräsident Victor Ponta reagierte nun mit seinem Rücktritt auf die Proteste. “Ich sehe den berechtigten Zorn, den es in der Gesellschaft gibt”, sagte Ponta. Er appellierte an die Demonstrierenden, die Verantwortung für die Brandkatastrophe von den Behörden und Gerichten klären zu lassen und besonnen zu handeln. Ponta war der erste rumänische Ministerpräsident, gegen den während seiner Amtszeit ein Strafverfahren eingeleitet worden war. Ihm wird Dokumentenfälschung, Geldwäsche und Beihilfe zur Steuerhinterziehung vorgeworfen. Sein Rücktritt hatte sich wegen dieser Vorwürfe bereits länger angedeutet.
Nach der Katastrophe in dem Club hatte die Polizei am Dienstag die drei Besitzer der Venue festgenommen. Gegen die Männer wird unter anderem wegen fahrlässiger Tötung ermittelt. Offenbar hatten diese aus Kostengründen Material zur Schalldämmung von Wänden und Decke verwendet, das nicht feuerfest war und während des Konzerts von Feuerwerkskörpern der Band entzündet worden war. Daraufhin hatten sich blitzartig Rauch und Feuer in dem Kellerclub ausgebreitet, viele der 200 Besucher wurden durch den folgenden Tumult und Rauchgas verletzt oder getötet.