Soda
Heimatstadt: Gainesville/USA
Genres: Noiserock, Postpunk
Für Fans von: Sonic Youth, My Bloody Valentine, Ought
Gleich und gleich gesellt sich gern – ein abgenudelter Spruch, der aber zur Beziehung zwischen Andrew Savage von Parquet Courts und Soda perfekt passt. Denn wer sonst sollte das absolut weirde Debüt des Trios aus Gainesville veröffentlichen, wenn nicht Savages Label Dull Tools? Auf “Without A Head” finden sich schräge Krachgitarren, 80er-Jahre-Postpunk und mehr als nur ein Riff, das auch Sonic Youth gut zu Gesicht gestanden hätte. Abgerundet wird der widerborstige, hibbelige Mix durch den Wechselgesang von Arlington Garrett (angriffslustig-kratzig) und Lara Lookabaugh (sphärisch-schwebend). Definitv nichts für den sonntäglichen Kaffeeklatsch.
EP-Stream: Soda – “Without A Head”
Illegale Farben
Heimatstadt: Köln/Dortmund
Genres: Postpunk, Indierock
Für Fans von: Messer, Love A, Die Nerven
Wo das Postpunk-Revival in Gestalt von Messer eher düstere Züge annimmt, zeigen sich Illegale Farben trotz ähnlicher Grundsubstanz von einer beinahe schon Party-affinen Seite. Schon der erste Track “Staub” vom kommenden Debütalbum verquirlt tanzbaren Indierock mit gesunder Punk-Attitüde, schimmert aber soundtechnisch ähnlich dunkel wie seine Vorbilder aus den 80er Jahren, besonders aufgrund einzelner Gitarrenfiguren und dem in den Strophen unterkühlten Gesang von Thom Kempkes – kein Wunder, dass die aus Köln und Dortmund stammende Band schon mit Love A auf Tour war und ihre erste Platte auch über Rookie veröffentlichen wird.
Stream: Illegale Farben – “Staub”
Redlake Circus
Heimatstadt: Berlin
Genre: Alternative Metal, Psychedelic Rock
Für Fans von: Tool, Pelican, Karnivool
Verliert sich psychedelische Rockmusik gerne mal in Querflöten- und Sitar-Soli, zäumen Redlake Circus das Pferd andersherum auf: Statt ungewöhnlichen Instrumenten setzt die Band aus Berlin auf dicke Soundwände, hypnotische Grooves und eine bedrohlich wabernde Klangästhetik, die sich so einige Kniffe bei den Alternative-Metal-Großmeistern Tool abgeschaut hat. Dazu gehören unerwartete Breaks, ein den Gesamtsound dominierendes, abwechslungsreiches Bassspiel und Sänger und Gitarrist Santana, der seine Darbietung mal elegisch, mal aufgekratzt über Metal- und Post-Metal-Riffs legt. Letztere entfalten ihre volle Wucht gerade auf dem Dreiteiler aus “Bethel (Enki)”, “Bethel (Enlil)” und “Bethel (Anu)”, der an Genre-Ikonen wie Pelican erinnert.