Tidalwave
Heimatstadt: Berlin
Genres: Alternative Metal, Post-Grunge
Für Fans von: Chevelle, Silverchair, Deftones
Die meisten Bands zieht es von Deutschland aus in den internationalen Markt, bei Tidalwave läuft es mal andersherum: Von England über North Carolina zieht es Gitarrist und Sänger Dean letzten Endes nach Berlin, wo er das Trio nach einigen Besetzungswechseln mit den neuen Mitgliedern Nils (Drums) und Samuel (Bass) komplettiert. Der Sound bleibt allerdings international: “1992”, der erste Vorbote der kommenden gleichnamigen EP, erinnert gerade in seinen instrumentalen Zwischenparts an den groovenden Alternative Metal der Deftones, während sich der Gesang zwischen Daniel Johns’ Spätphase bei Silverchair und dem leidenschaftlichen Vortrag von Chevelles Pete Loeffler einpendelt – und gerade im Refrain die Verbeugung vor einer gehörigen Portion Pop nicht scheut.
Video: Tidalwave – “1992”
Beach Baby
Heimatstadt: London/England
Genres: Indierock, Postpunk
Für Fans von: Buffalo Tom, Real Estate, Pavement
Irgendwo zwischen der lakonischen Gelassenheit der Smiths, dem leicht kaputten Klimper-Indie von Pavement und halligen Shoegaze-Gitarren haben sich Beach Baby ihre eigene Nische gesucht. Die Newcomer beweisen schon mit ihren ersten vier Songs, dass sie die Grenzen selbiger allerdings konsequent in alle Richtungen ausdehnen: “Sleeperhead” ist Postpunk via Buffalo Tom-Alternative, “Limousine” legt eine dicke Schicht Shoegaze-Ästhetik über seinen treibend-garagigen Indierock, und “U R” öffnet mit seinen zuckrigen Backings dem Pop die Tür. Der Soundtrack für den nächsten Strandurlaub ist damit schon mal gesetzt.
EP-Stream: Beach Baby – “Limousine EP”
King Goat
Heimatstadt: Brighton/England
Genre: Doom Metal, Progressive Metal
Für Fans von: Black Sabbath, Sleep, Saint Vitus
Drei Songs in knapp 26 Minuten: Dass bei der aktuellen EP von King Goat das große musikalische Feld des Prog irgendwie mit im Spiel sein muss, wird direkt klar. Zunächst wiegt einen der Titeltrack “The Final Decline” noch mit Field Recordings von wehendem Wind und knarzendem Holz in Sicherheit, ab der ersten Minute wird die Marschrichtung allerdings klarer vorgegeben. Psychedelisch-orientalisch anmutende Riffs ranken sich um einen schleppenden Rhythmus und zunächst hinter jeder Menge Hall verstecktem Gesang, der im Endteil des Tracks stellenweise schon operatischen Charakter annimmt. Dieser Spagat zwischen düsterer Melodie, doomigen Rhythmen und frickeliger Brachialität macht auch den Rest der EP aus – womit sich King Goat als das ideale Bindeglied zwischen Sleep, Black Sabbath und Witchcraft empfehlen.