Reznor lernte Bowie 1995 auf dessen “Outside”-Tour kennen, die Nine Inch Nails als Co-Headliner begleiteten. Es war der Beginn einer Freundschaft zwischen zwei eigentlich sehr unterschiedlichen Alphatieren im globalen Musikzirkus und wohl vor allem für Reznor eine surreale Situation – sein Blick auf Bowie war bis dato der eines glühenden Fans gewesen.
Auf die gemeinsame Zeit, die sich anschloss, hat Trent Reznor nun, über zwei Wochen nach dem Tod David Bowies, in einem Essay zurückgeblickt: von den gemeinsamen Auftritten auf der besagten “Outside”-Tour über seine Gastrolle in Bowies Video zu “I’m Afraid Of Americans” bis hin zu weniger bekannten Begebenheiten, die vor allem mit Reznors damaliger Drogensucht zusammenhängen.
“Ein paar Jahre später kam Bowie [für ein Konzert] nach LA, ich war damals schon eine ganze Weile clean”, schreibt Reznor in dem Artikel über seinen Plan, Bowie für seine Unterstützung im Kampf gegen die Drogen zu danken. “Ich ging widerwillig backstage, fühlte mich komisch und schämte mich, und sprach ihn an: ‘Hey, ich bin der Typ, der damals auf den Teppich gekotzt hat.’ Und auch hier begegnete Bowie mir warmherzig und liebevoll. Ich wollte gerade ausholen: ‘Hey, hör mal, ich bin jetzt clean seit ’ Ich glaube, ich habe den Satz nicht mal beenden können, dann fiel mir Bowie schon um den Hals und sagte: ‘Ich wusste es. Ich wusste, dass du das schaffen würdest. Dass du das hinter dir lassen würdest.’ Ich habe gerade Gänsehaut, wo ich nur darüber nachdenke. Es war einer der ganz wichtigen Momente in meinem Leben.”
Video: Trent Reznor & David Bowie – “Hurt” (live 1994)