Night Idea
Heimatstadt: Richmond/USA
Genres: Progressive Rock, Indierock, Postrock
Für Fans von: Grizzly Bear, Ef, King Crimson
Irgendwo zwischen Postrock, Prog und experimentellem Indierock haben es sich Night Idea gemütlich gemacht – und schaffen es trotzdem schon mit der ersten Auskopplung ihres kommenden dritten Albums den Hörer akustisch aufs Glatteis zu führen. Denn auf den ersten Blick präsentiert sich “Easy To Lie” als erstaunlich melodisches Stück Pop-Prog mit obligatorischem Gitarrensolo – das laut Aussage der Band jedoch auf ihrem kommenden Album “Breathing Cold” allein auf weiter Flur stehen wird -, Streichern und akzentuierenden Keyboard-Einsprengseln, die nicht von ungefähr an King Crimson erinnern. Erst nach mehrmaligem Hören erschließen sich die darunterliegenden, sorgsam aufeinander aufbauenden melodischen Schichten, die vom getragenen Doppelgesang von Carter Burton und Reid LaPierre komplementiert werden. So schön kann Einfachheit in der Komplexität klingen.
Stream: Night Idea – “Easy To Lie”
Summer Flake
Heimatstadt: Adelaide/Australien
Genres: Indierock
Für Fans von: Dover, Pity Sex, Best Coast
Wein und Harmonien – das sind laut der Facebook-Seite von Summer Flake die Haupteinflüsse, aus denen die Singer/Songwriterin Stephanie Crase ihre Musik strickt. Nach Rotweinschwere klingen Crases Songs dabei zwar nicht, eine spritzige Weißweinschorle passt allerdings schon ganz gut zu den tatsächlich mit allerlei sonnig-melancholischen Harmonien angereicherten, fuzzigen Indie-Songwriter-Tracks der Australierin, die ihre Stücke live dann doch im Trio-Format präsentiert. Paradigmatisch für den grüblerischen Indierock des Projekts ist die Auskopplung “Wine Won’t Wash Away” aus dem kommenden Album “Hello Friends”, die die Melodieführung von Dover mit der sphärischen Gesangsanlage der Shoegaze-Aufsteiger Pity Sex verknüpft, während Crase musikalisch in Richtung des sommerwarmen Garagen-Indie-Dreampop von Best Coast schielt. Die Frühlingsgefühle gibt es obendrauf frei Haus.
Stream: Summer Flake – “Wine Won’t Wash Away”
Sexy Fights
Heimatstadt: Chicago/USA
Genre: Psychrock, Electronica
Für Fans von: Tame Impala, Deerhunter, Marina And The Diamonds
Es ist kaum von der Hand zu weisen, dass mit pluckernden Synthies und elektronischen Einsprengseln unterfütterter Psychrock derzeit im Trend liegt – vermutlich auch aufgrund des Erfolgs des Psychpop-Musterschülers Kevin Parker und seiner Band Tame Impala. Dass das Bands aus dieser Richtung nicht davon entbindet, musikalische Qualität abzuliefern, beweisen Sexy Fights aus Chicago, deren Name nur teilweise irreführend ist. Denn obwohl der zurückgelehnte, ätherische Psychpop auf ihrem aktuellen Album “Too Far Out” keineswegs auf Krawall gebürstet ist, schwingt im souligen Vortrag von Frontfrau Jordan Rose Brzezinski doch eine gewisse dämmrige Schwüle mit. Ohnehin ist Brzezinski das offensichtlichste Bindeglied der Band in Richtung Pop und steht in ihrer wandelbaren Performance Künstlern wie Robyn, Chvrches oder Marina And The Diamonds in nichts nach.