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Vormerken! - Unsere aktuellen Neuentdeckungen

Vormerken! – Unsere aktuellen Neuentdeckungen
Jeden Dienstag stellen wir euch spannende neue Bands vor, deren Musik in Deutschland noch nicht offiziell erschienen ist. Dieses Mal mit Lirr, Attic Abasement und Samba Cemetery.

Lirr

Lirr

Heimatstadt: Flensburg
Genre: Emo, Punkrock
Für Fans von: Dikembe, Moose Blood, Dads

Ein wenig schade ist es schon, dass es gerade die US-amerikanischen und britischen Bands aus der gerade wieder etwas vehementer ans Ufer schwappenden Emo-Welle sind, die auch hierzulande die meiste Aufmerksamkeit bekommen. Denn auch in Deutschland gibt es genügend Künstler, die Postrock, Indie, Punk und Posthardcore zu einer melancholischen, aus wundgeschrieenen Kehlen vorgetragenen Mischung zusammenrühren. Beweisstück A: Lirr aus Flensburg. Schon “Tongue”, die erste Auskopplung aus dem am 1. April erscheinenden Debüt “Ritual”, knüpft reverblastige Postrock-Frickelgitarren an groovende Picking-Parts und eine extrem dynamische Rhythmusfraktion. Darüber rotzt das Quartett heiser-brüchigen Gesang, der in seinen aufreibendsten Momenten an Bands wie Dikembe oder Moose Blood erinnert, in letzter Instanz aber immer noch den Weg zurück in ein zwar leicht kaputtes, aber wohlig-warmes Melodieverständnis findet.

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Video: Lirr – “Tongue”


Attic Abasement

Attic Abasement

Heimatstadt: Rochester/USA
Genre: Indierock
Für Fans von: Stephen Malkmus And The Jicks, Built To Spill, Silver Jews

Seine Musik bezeichnet Mike Rheinheimer selbst als “moderate rock” – und wirkt durch dieses Understatement direkt sympathisch. Unter dem Namen Attic Abasement bringt Rheinheimer seinen tieftraurigen Songwriter-Indie schon seit einigen Jahren unter die Leute, für sein neues und erstes in einem richtigen Studio aufgenommenes Album “Dream News” holt er sich Bassist Keith Parkins und Schlagzeuger Joe Parker mit ins Boot. Die Aufstockung entpuppt sich kluge Entscheidung, wie sich bereits auf den ersten beiden Vorabtracks “Guaranteed Jesus” und “Statuesque Mess” herausstellt. Darauf kanalisiert das Trio den leicht nöligen, verschrobenen Sound der Generation Pavement. Gerade stimmlich schrammt Rheinheimer extrem nah am Gestus von Silver-Jews-Kopf David Berman entlang, kreiert aus den bekannten Versatzstücken allerdings durch den bittersüß-melancholischen Vibe eine ganz eigene Interpretation von 90er-Indie – die alles andere als moderat daherkommt.

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Stream: Attic Abasement – “Guaranteed Jesus / Statuesque Mess”


Samba Cemetery

Samba Cemetery

Heimatstadt: Berlin
Genre: Stoner Rock, Groove Metal
Für Fans von: Soulfly, Nirvana, Monster Magnet

Statt sich nur von einem Teil der härteren Gitarrenmusik der 90er Jahre beeinflussen zu lassen, greifen Samba Cemetery direkt bei nahezu allen prägnanten Stilmitteln der entsprechenden Dekade zu. Darunter finden sich beispielsweise eine ordentliche Portion Grunge-Attitüde, aber auch fuzzige Stoner-Grooves und Vintage-Riffs im Stil von Monster Magnet und Co. Stellvertretend für das “tribal” in der Eigen-Genrebeschreibung “heavy tribal rock” stehen hingegen die perkussionistischen Experimente – beispielsweise ersichtlich im Einsatz des afro-brasilianischen Musikinstruments Reco-Reco, einer Art Holzratsche, in “Latin Undead” – und das rhythmische Grundverständnis von Soulfly. Abgerundet wird die Mischung durch die Vocals von Sänger und Gitarrist Ruben Leon, der mal an James Hetfield, mal an Kurt Cobain erinnert, seine stimmlichen Vorbilder aber in jedem Fall jenseits der musikalischen 00er Jahre sucht.

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Video: Samba Cemetery – “Pushaway”