Flat Worms
Heimatstadt: Los Angeles/USA
Genre: Garage Rock, Punkrock
Für Fans von: Ty Segall, Thee Oh Sees, Jay Reatard
Dass sich Flat Worms-Bassist Tim Hellmann seine Sporen im Fuzz-getränkten, retro-orientierten Garage von Acts wie Ty Segall und Thee Oh Sees verdient hat, hört man dem ersten Vorabtrack aus “Red Hot Sand”, der Debüt-EP des Trios, direkt an. Die Gitarren zittern in nervöser Protopunk-Hektik aus den Boxen, der Bass dröhnt und das Schlagzeug achtelt sich auf der Hi-Hat in Rage. Auf großartige Melodiebögen verzichtet die Band allerdings zugunsten ungefilterter Dringlichkeit. Damit, und dem monotonen, kratzigen Gesang, kappen Flat Worms auch gekonnt die Verbindungen zu den Hauptbands der einzelnen Mitglieder und impfen ihrem rumpeligen Garagenpunk eine Prise pumpenden Postpunk ein, die dem Gesamtsound des Trios extrem gut zu Gesicht steht.
Stream: Flat Worms – “Petulance”
Thin Lips
Heimatstadt: Philadelphia/USA
Genre: Pop-Punk, Indierock
Für Fans von: Mixtapes, Chumped, Cayetana
Der Titel ihres Debütalbums “Riff Hard” ist ein Indikator dafür, wie Thin Lips ihren Punkrock gestalten – nämlich weitaus spielfreudiger als auf nur drei oder vier Akkorde begrenzt. Schon die erste Auskopplung “Never Again”, dem die Band zusätzlich ein äußerst charmantes Musikvideo spendiert hat, knüpft gut gelaunte, rockige Mitwipp-Riffs an Lo-Fi-Ästhetik und den einprägsamen melodisch-melancholischen Gesang von Frontfrau und Gitarristin Chrissy Tashjian, während beim Refrain das die Sonne für all die Pop-Punk-Fans aufgehen dürfte, denen die Bandpause von Mixtapes schwer zugesetzt hat. “Riff Hard” erscheint am 20. Mai via Lame-O Records.
Video: Thin Lips – “Never Again”
Russian Baths
Heimatstadt: New York/USA
Genre: Noiserock, Postpunk
Für Fans von: Plague Vendor, Eagulls, Royal Headache
Zu aggressiv und grobkörnig für reinen Postpunk, zu pulsierend und rhythmisch für reinen Noiserock, zu direkt und aufdringlich für reinen Shoegaze: Mit ihrer ersten Single “Ambulance” setzen sich Russian Baths geschickt zwischen alle Stühle. Dass das Trio aus Brooklyn dabei der Beliebigkeit und reiner Stil-Auswürfelei ziemlich elegant entkommt, liegt vor allem an dem unterschwelligen Unbehagen, mit dem die Band ihre Soundwände aus mal verhallten, mal um die Wette kreischenden und quietschenden Gitarren unterlegt. Ergänzt wird der beinahe schon psychedelische Trip durch das präzise Zusammenspiel der Rhythmusfraktion, dass den ausufernden Gitarrensounds eine zwar hypnotische, aber verlässliche Basis bietet. Die Unangepasstheit von Russian Baths spricht auch aus der Methode der Veröffentlichung ihrer Musik: “Ambulance” ist die erste von einer Handvoll Singles, die die Band im Frühjahr ausschließlich auf Kassette veröffentlichen will.