Memoria
Heimatstadt: Stockholm/Schweden
Genre: Postpunk, Darkwave
Für Fans von: Eagulls, Esben And The Witch, Chelsea Wolfe
In ihrer Synthpunk-Band L’obscurité ist Tess Törner nicht nur für grollende Bass-Linien, sondern auch den giftig-unterkühlten Gesang zuständig. Mit ihrem Soloprojekt Memoria beschreitet Törner nur oberflächlich gemäßigtere Pfade. Denn obwohl die Musikerin in ihren Songs deutlicher dem Pop zugewandt ist, schwingt gerade in der Instrumentierung der Tracks eine bedrohliche, dem Postpunk entlehnte Kälte mit und illustriert damit was passiert, wenn der Dreampop böse Albträume hat. Zusammen mit den oftmals stark verzerrten Vocals, den rumpeligen Beats und dem verzerrten Bass schafft Törner mit ihren Songs eine Atmosphäre, die dem Hörer den ein oder anderen Schauer über den Rücken jagen dürfte.
Stream: Memoria – “Dandelion Child”
Las Rosas
Heimatstadt: Brooklyn/USA
Genre: Indierock, Psychrock
Für Fans von: Arctic Monkeys, Thee Oh Sees, Wilco
Ein wenig Psychrock, ein wenig Country-Twang, ein wenig garagiger Indierock: auf dem Papier liest sich das Konzept hinter dem Sound von Las Rosas nicht sonderlich innovativ. Dennoch schafft es das Trio aus New York, die hinlänglich bekannten Einzelmomente zu einem trippigen Paket zusammenzuschnüren – und braucht dafür gerade mal die zwei Songs seiner aktuellen Single “Boys/The Bad Universe”. Während Sänger Jose Boyer die A-Seite mit seinem charmant-nöligen Vortrag umgarnt und ihm instrumental von bluesig-garagigem Indierock der Rücken gestärkt wird, gibt sich “The Bad Universe” ähnlich hypnotisch, stülpt dem Psych-Grundgerüst allerdings zurückgelehnte Twang-Gitarren im Stil von Wilco und Konsorten über – eine Mischung, die sich perfekt auf dem nächsten Roadtrip-Mixtape machen dürfte.
Stream: Las Rosas – “Boys/The Bad Universe”
Spoiwo
Heimatstadt: Danzig/Polen
Genre: Postrock
Für Fans von: Maybeshewill, God Is Astronaut, Godspeed You! Black Emperor
Dass Polen sich seinen Platz auf der Postrock-Landkarte mehr als verdient hat, konnten Tides From Nebula zuletzt erneut mit ihren aktuellen Album “Safehaven” beweisen. Auch Spoiwo hätten die Voraussetzungen dazu – immerhin gibt es die Band schon seit 2009 -, diverse widrige Umstände machen das im vergangenen Jahr erschienene “Salute Solitude” zum Debüt der Postrocker. Das Warten hat sich allerdings gelohnt, vermengen die Polen darauf doch wuchtigen Post Metal mit ausufernden Synthie-Flächen und klingen dabei bedrohlicher und zugleich eindringlicher als ähnlich ausgerichtete Genre-Kollegen wie God Is An Astronaut oder Maybeshewill. Ein Album, auf das man sich einlassen muss – keines für das sonntägliche Kaffeekränzchen.