Wegen schwerer Unwetter waren schon am Festivalsamstag des diesjährigen Rock am Ring zahlreiche Konzerte ausgefallen. Über 70 Menschen wurden durch Blitzeinschläge und das Gewitter verletzt. In der Folge erteilte die Gemeinde Mendig dem Veranstalter, der Marek Lieberberg Konzertagentur (MLK), keine Spielgenehmigung für den Festivalsonntag mehr, sodass das Festival abgebrochen werden musste.
Eine Rückerstattung hatte MLK zunächst ausgeschlossen, dann aber eine “faire Lösung” angekündigt. Zuvor hatte die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz mitgeteilt, Besucher hätten vermutlich ein Anrecht auf bis zu 50 Prozent des Ticketpreises, woraufhin sich zahlreiche Besucher bei MLK mit Rückforderungen meldeten.
Nun äußerte sich der Veranstalter zur Frage von Erstattungen. “Wir freuen uns, Ihnen nunmehr 40% des Eintrittspreises zurückerstatten zu können”, hieß es in einem Statement. “Hierbei gilt der auf das Ticket aufgedruckte Preis abzüglich Müllpfand.” Eine Beschreibung, wohin Besucher ihre Rückforderung richten und welche Unterlagen sie mitschicken müssen, findet ihr unten. Wer sein Geld zurückhaben wolle, solle sich bis zum 31. Juli melden. Die Bearbeitung der Anfragen könne danach noch bis zu 30 Tage dauern.
Laut MLK ist die Vorlage eines Originaltickets zwingend erforderlich. Wer stattdessen jedoch Rechnung oder Bankauszug vorlegen kann, sollte dennoch sein Glück versuchen und sich gegebenenfalls von Verbraucherschützern oder Juristen beraten lassen; laut Einschätzung der Verbraucherzentrale ist ein Originalticket nicht zwingend erforderlich.
Die Mitteilung über eine Rückerstattung kommt kurz nachdem Marek Lieberberg mit anderen Aussagen für Unmut unter den Fans gesorgt hatte: Im Sinne eines besseren Unwetterschutzes müssten sich Fans des Festivals für 2017 vermutlich auf höhere Ticketpreise einstellen, so der Veranstalter.
Kurz zuvor hatten die Organisatoren von Hurricane und Southside angekündigt, wegen der unwetterbedingt ausgefallenen Konzerte auf ihren Festivals den Besuchern entgegenzukommen. Details über einen finanziellen Ausgleich nannten sie jedoch bislang noch nicht.