Die Veranstalter teilten den Fans die neuen Bestimmungen in einem Artikel auf der offiziellen Webseite des Festivals mit. “Aus aktuellem Anlass hat sich die Festivalleitung in Zusammenarbeit mit den zuständigen Sicherheitsbehörden dazu entschieden, aus Sicherheitsgründen Rucksäcke, Taschen jeglicher Art und auch Full Metal Bags nicht auf dem Veranstaltungsgelände zu erlauben”, heißt es darin. “Zum Veranstaltungsgelände zählen Wackinger Village, Wacken Center, Wacken Plaza, Metal Market, Beer Garden und Infield.” – also im Prinzip das gesamte Festivalgelände.
Weiterhin erlaubt seien aber Bauchtaschen sowie die faltbare Wasserflasche aus dem Festivalbag. Zudem gäbe es in der Nähe der Einlasspunkte A und B Schließfachtrucks, an denen Besucher ihre Taschen und Rucksäcke verstauen könnten. Diese sollten allerdings mit Name und Telefonnummer versehen werden. “Wir vertrauen auf euer Verständnis. Diese Maßnahme dient der allgemeinen Sicherheit”, so die Veranstalter.
Die Macher des diesjährigen Wacken Open Air reagieren mit der Maßnahme höchstwahrscheinlich auf den Terroranschlag, bei dem ein Selbstmordattentäter am Eingang eines Musikfestivals in Ansbach eine Sprengladung in einem Rucksack gezündet hatte. Der Attentäter kam ums Leben, 15 weitere Menschen wurden zum Teil schwer verletzt. Die Polizei fand kurz darauf ein Bekennervideo des 27-jährigen Attentäters aus Syrien, das nach Informationen der Sicherheitsbehörden einen islamistischen Hintergrund des Terroraktes nahelegt.
Kurz zuvor hatten sich zwei weitere Gewalttaten in Deutschland ereignet, die die Organisatoren bei ihrer Sicherheitsmaßnahme vermutlich ebenfalls im Kopf hatten: In München erschoss ein Attentäter in rund um ein Einkaufszentrum neun Menschen und verletzte zahlreiche weitere, bevor er sich selbst richtete. Und in Würzburg hatte zuvor ein 17-Jähriger mit einer Axt und einem Messer in einem Regionalzug fünf Menschen zum Teil schwer verletzt, bevor ihn Spezialkräfte der Polizei erschossen.
Live: Wacken Open Air
04.-06.08. Wacken – Festivalgelände