Opposite Sex
Heimatstadt: Dunedin/Neuseeland
Genre: Indierock, Noiserock
Für Fans von: The Cramps, Parquet Courts, Sonic Youth
Definitiv nichts für den entspannten Sonntagsausflug: Werfen Opposite Sex auf ihrem gleichnamigen Album von 2011 noch LoFi-Pop, No Wave und Avantgarde in einen Topf, verschiebt das Trio aus Neuseeland mit “Oh Ivy”, der ersten Auskopplung seines kommenden Albums auf dem Label von Parquet-Courts-Frontmann Andrew Savage, seinen Fokus definitiv in Richtung experimentelle Klangfarben. Sängerin und Bassistin Lucy Hunter schleppt ihre monotonen Bassläufe an einem stumpf nach vorne walzenden Schlagzeug entlang, während sie sich schreisingend in Ekstase versetzt und zwischen Hochfrequenz-Kieksen und raspeligem Punk-Keifen changiert. Passend dazu zerrt das schief-schludrige Gitarrenspiel gehörig an den Nerven, beschwört damit aber auch gleichzeitig die Geister des Noiserock der 90er Jahre herauf. Unbequem, fordernd – und definitiv mehr als nur einen Hördurchlauf wert
Video: Opposite Sex – “Oh Ivy”
Yohuna
Heimatstadt: Eau Claire/USA
Genre: Indierock, Synthiepop
Für Fans von: Owen Pallett, Warpaint, Death Cab For Cutie
Schon seit 2011 sind ein Casio-Keyboard und ihre mal ätherische, mal kraftvolle Stimme die Ankerpunkte der Musik von Johanne Swanson alias Yohuna. Mit ihrem kommenden, von Owen Pallett produzierten Album “Patientness”, das schon seit drei Jahren in der Mache ist, unterfüttert sie das reduzierte Soundkonstrukt mit einem straff durchgetakteten Full-Band-Sound – ein Schritt, der sich schon in der Vorabauskopplung “Apart” als der einzig richtige erweist. Auf einem warm wabernden Grundteppich aus Mellotron und Keyboard platziert die Musikerin angeschrammelte Delay-Gitarren und ein durchgeshuffletes Schlagzeug, was dem Song, der sich um unerfülltes Verlangen und Sehnsucht dreht, einen verträumten, aber dennoch sachte nach vorne pulsierenden Vibe verleiht.
Stream: Yohuna – “Apart”
Astronoid
Heimatstadt: Groveland/USA
Genre: Post Metal, Shoegaze
Für Fans von: Deafheaven, My Bloody Valentine, Mew
Die Blastbeats und die wuchtig-brachiale Gitarrenarbeit klauen sich Astronoid zwar von Bands wie Deafheaven oder Wolves In The Throne Room, die die Schnittmenge zwischen Black Metal, Post Metal und Shoegaze ausloten, was die Band aus Groveland, Massachusetts allerdings damit anstellt, ist erstaunlich optimistisch gefärbt. Das mag daran liegen, dass Frontmann Brett Boland seine Stimme nicht in Metal-Abgründe zerrt, sondern sich dem Albumtitel “Air” entsprechend in luftige Höhen aufschwingt und in seinen träumerischen Phrasierungen an Shoegaze-Bands moderner Färbung wie Turnover oder 00er-Jahre-Posthardcore erinnert, oder auch daran, dass die Melodieführung mehr mit poppig-mathigem Emorock und stellenweise erstaunlich gut gelauntem Thrash als mit düsterem Black Metal gemein hat. Hörenswert ist die sonnige Antithese zum theatralischen Blackgaze allemal.