Dabei steht das Interview mit dem Trio um den von Schlagzeuger Murph als “Kreativchef” bezeichneten J Mascis zunächst unter einem schlechten Stern. Statt eines Gesprächs mit dem Chef selbst müssen aufgrund einer akuten Erkrankung mit Murph und Bassist Lou Barlow die Puzzleteile von Dinosaur Jr. herhalten, die sonst eher hinter Mascis und seinen ausufernden Gitarrensoli zurückstecken müssen – wodurch gerade in den frühen Jahren Meinungsverschiedenheiten an der Tagesordnung waren.
Dass das aus heutiger Sicht für die beiden allerdings kein wirkliches Problem mehr ist, macht Barlow im Gespräch klar. “Wir haben durch das Alter die Gelassenheit gewonnen, zu erkennen, für welche Dinge es sich nicht lohnt, leidenschaftlich zu sein. Auf der neuen Platte sind zwei meiner Songs, “Love Is…” und “Left/Right”. Für beide wollte ich J als Bassisten. Nicht weil ich selbst die Gitarre spielen wollte, sondern weil ich mir davon erhoffte, dass er mit seinem sehr eigenen Spiel die Songs voranbringt”, erklärt der Bassist. “Na ja, und er hat es dann eben einfach gemacht. In den 80ern hätte es sein können, dass aus diesem Wunsch ein riesiger Konflikt entsteht, der die Band an den Rand des Abgrunds führt. Woran das damals lag, ist schwer zu sagen. Ich denke, wir waren einfach sture Prinzipienreiter. Junge Menschen sind ja manchmal so.”
Warum die Band am liebsten nur noch einmal pro Jahr touren würde, was Lou Barlow über das Internet denkt, und welche Probleme sich schon zu Beginn der Aufnahmen zur aktuellen Platte “Give A Glimpse Of What Yer Not” einstellten, lest ihr in VISIONS 281 – ab jetzt am Kiosk.
Zuletzt hatte die Band den Opener ihrer kommenden Platte gestreamt, im Herbst präsentieren Dinosaur Jr. die Tracks auch live – unter anderem bei zwei von VISIONS präsentierten Shows in Berlin und Köln. Tickets gibt es bei Eventim.
VISIONS empfiehlt:
Dinosaur Jr.
03.11. Köln – Live Music Hall
11.11. Berlin – Astra Kulturhaus
Live: Dinosaur Jr.
30.10. Luxemburg – Den Atelier
04.11. Weißenhäuser Strand – Rolling Stone Weekender