Viagra Boys
Heimatstadt: Södermalm/Schweden
Genre: Postpunk, Noiserock
Für Fans von: Pissed Jeans, Butthole Surfers, Joy Division
Dass die Viagra Boys angeblich während einer Sauftour mit Beteiligung eines der USA verwiesenen Kriminellen entstanden sind, ist vermutlich Unsinn, illustriert aber perfekt die Attitüde des Septetts aus Södermalm. Setzte die Band auf ihrer ersten EP “Consistency Of Energy”, die jetzt auch in Deutschland auf Vinyl erhältlich ist, noch auf Saxofon-Soli, Noiserock und stoische Schlagzeugbeats, zeigt “Call Of The Wild”, die erste Auskopplung aus ihrer kommenden EP, die elektronischere Seite der Viagra Boys. Auf die Basis aus frostigem Postpunk türmt das Kollektiv punkig-herausgerotzten Sprechgesang und unheimliches Synthie-Wabern und erzeugt damit einen hypnotisch-krautigen Vibe – ideal für die verdrogte Aftershow-Tanzparty im alten Luftschutzbunker.
Stream: Viagra Boys – “Call Of The Wild”
Waterparks
Heimatstadt: Houston/USA
Genre: Pop-Punk
Für Fans von: Something Corporate, The Starting Line, New Found Glory
Was in den 90er Jahren unter College Rock lief, mutierte zur Mitte der 00er Jahre zu süßlichem Pop-Punk, der seine Helden in Bands wie New Found Glory oder The Starting Line fand. Waterparks reanimieren diese Unterart des Genres auf geschickte Weise und kombinieren auf der ersten Auskopplung aus ihrem über das Emocore-Traditionslabel Equal Vision kommenden Debüt “Double Dare” Piano-Einsprengsel mit satten Powerchords, ultrapoppigen Gesangsmelodien und Drummachine-Akzenten. So kann man den ausklingenden Sommer auch noch mal um ein paar Tage verlängern.
Stream: Waterparks – “Stupid For You”
Problems
Heimatstadt: Oslo/Norwegen
Genre: Hardcore
Für Fans von: Paint It Black, Negative Approach, Minor Threat
Kein Post davor, dafür jede Menge Punk dahinter: Problems aus Oslo rekrutieren sich aus Mitgliedern von Okkultokrati und Death Is Not Glamorous, sind also eigentlich schon eine kleine Szene-Supergroup. Den crustigen respektive modern-melodischen Ansatz ihrer Hauptbands verstecken die einzelnen Mitglieder auf “No Solutions” hinter einer besonders räudig groovenden Version von klassischem 80er-Jahre-Hardcore. “No Respect” könnte auch eine besser produzierte Minor-Threat-B-Seite sein, “Snake Oil” setzt auf groovende Riffs und halsbrecherisches Tempo, und der Doppel-Titeltrack “Problems / No Solutions” kombiniert Rock’n’Roll-Gitarren mit maximal angepisst herausgerotzten Vocals. Gleichzeitig ist der Song der einzige, der die Zwei-Minuten-Marke knackt – was für sich genommen schon ein starkes Statement darstellt.