“Hey du, was starrst du mich an?/ Oder mache ich dir Angst?/ Bin ich etwas, das du nicht kennst/ Dass du mich Schwuchtel nennst?/ Ist mein Stil zu ungewohnt/ Dass du mir mit Schlägen drohst?” singt Tocotronic Frontmann in “Hey Du” – und hat dabei nicht nur den Schmerz der in ihrer Kindheit und Jugend grundlos Geprügelten in der Stimme, sondern auch den Stolz des Außenseiters, für den die Ablehnung der Engstirnigen fast eine Auszeichnung ist. Das zugehörige Video lässt einen offenkundig Fremden verirrt durch eine Kleinstadt-Siedlung stolpern, wo er überall angestarrt wird.
Dazu lassen Tocotronic coolen, modern angestrichenen Mod-Garagenrock pulsieren – offenbar ist nach der Hinwendung zum kunstvoll verschnörkelten Pop mit den vergangenen Alben “Wie wir leben wollen” (2013) und dem “roten Album” (2015) nun wieder Rock bei dem Quartett angesagt. Darauf deutet zumindest der parallel veröffentlichte zweite Song “1993” hin, der ebenfalls Rockgitarren mit leichter Elektronik verbrämt.
Die musikalische Rückkehr zu alten Tugenden schlägt sich dabei auch textlich nieder: Beide neuen Songs werfen einen Blick zurück auf existentielle Aspekte der eigenen Vergangenheit, und auch das neue Album “Die Unendlichkeit”, das am 26. Januar bei Vertigo erscheint, soll deutlich biografischen Charakter haben.
Mit der neuen Platte gehen Tocotronic im kommenden Frühjahr auch auf große Deutschland-tour. Karten gibt es bei Eventim.
Video: Tocotronic – “Hey Du”
Stream: Tocotronic – “Hey Du / 1993”
Live: Tocotronic
06.03. Bremen – Schlachthof
07.03. Münster – Sputnikhalle
08.03. Heidelberg – Halle 02
09.03. Erlangen – E-Werk
11.03. Erfurt – Stadtgarten
12.03. Köln – E-Werk
13.03. Wiesbaden – Schlachthof
14.03. Hannover – Capitol
17.03. Hamburg – Große Freiheit 36
06.04. Leipzig – Werk 2
07.04. Essen – Weststadthalle
08.04. Stuttgart – Theaterhaus
11.04. Freiburg – E-Werk
12.04. München – Tonhalle
14.04. Dresden – Alter Schlachthof
16.04. Berlin – Columbiahalle