Im Vergleich zum eindrucksvoll erblühten, zerbrechlichen Sound von Julien Baker wurzeln Schmerz, Trauer und Melancholie bei Phoebe Bridgers etwas mehr in einem hoffnungsvollen, warm einhüllenden Folk, wie man ihn etwa von Joni Mitchell oder, aktueller, Bon Iver in Erinnerung hat. Mit ihrem sehr direkten E-Gitarren-Sound klingt Bridgers aber ähnlich nah wie Baker (als deren Support sie 2016 bereits in den USA tourte).
Wie nah, zeigt das Tiny Desk Concert von NPR, bei dem die aus Los Angeles stammende Musikerin unterstützt von einem Pianisten – ihrem Album-Produzenten Ethan Gruska – und einem Geiger im Oktober drei Songs spielte: “Demi Moore”, “Motion Sickness” und “Killer” klingen hier ohne die wärmende, leicht shoegazige Produktion des Debütalbums “Stranger in The Alps” noch unmittelbarer und purer.
Die heute 23-jährige Bridgers war 2014 von Ryan Adams entdeckt worden, als sie ihren Debüt-Song “Killer” in seinem Studio spielte. Aus den folgenden Sessions war ihre 2015 erschienene Drei-Song-Debüt-EP “Killer” entstanden. Auch Conor Oberst hatte der Nachwuchsmusikerin daraufhin unter die Arme gegriffen und sie Anfang 2017 mit auf Tour genommen.
Gerade erst hatte Bridgers den Frank-Sinantra-Klassiker “Have Yourself A Merry Little Christmas” gecovert.