Rauchen
Heimatstadt: Hamburg
Genre: Powerviolence, Hardcore
Für Fans von: Henry Fonda, All Pigs Must Die, Limp Wrist
So schlackig wie Teer und so giftig wie Nikotin: Rauchen aus Hamburg spielen brutalen Powerviolence, den sie selbst “Moped-Punk” nennen, und verpesten damit ihre Umgebung wie ein frisierter Zweitakt-Verbrennungsmotor ohne Rußfilter. In kurzen und knackigen Songs kotzen sie darüber ab, wie peinlich Junggesellenabschiede sind und wie bemitleidenswert Schrebergärten von außen aussehen. Bei Songtiteln wie “Je suis Auto” und “Opfermythos am All-You-Can-Eat-Buffet” wünscht man sich für den physischen Release der “Tabakbörse EP” ein Booklet mit den Texten dabei, damit auch die Leute das fiese Gefauche verstehen, die nicht schon beim Frühstück die Spazz-Platte auflegen. Mit rund zehn Minuten Länge ist Rauchens Debüt allerdings die perfekte Begleitung für die erste Zigarettenpause.
Video: Rauchen – “Je suis Auto”
Album-Stream: Rauchen – “Tabakbörse EP”
Greg Jamie
Heimat: Maine, USA
Genre: Folk, Slowcore
Für Fans von: Sun Kil Moon, Low, Mount Eerie
O’Death-Frontmann Greg Jamie scheint keine Stadt seine Heimat nennen zu wollen – man liest nur immer wieder, er sei im US-Bundestaat Maine angesiedelt, dem nördlichsten Gebiet Neuenglands. Geht man nach dem Klang seines neuen Solo-Albums “Crazy Times”, dann scheint er vor ebendiesen ohnehin lieber in der Natur Zuflucht zu suchen: Sein schauriger, atmosphärischer Folk erweckt Bilder von dichten Wäldern mit hellen Lichtungen und dunklen Höhlen, die er mit seiner Gitarre, sanften Streichern und flächigen Ambient-Klängen erkundet. Oft hat das wegen der mitreißenden Melancholie und den langsamen Arrangements einen schwermütigen Slowcore-Charakter, an anderen Stellen fügt sein erzählerischer Gesang ein folkloristisches Element hinzu. Musik, in die man besonders an kalten Wintertagen vor dem Kamin sehr tief eintauchen kann.
Album-Stream: Greg Jamie – “Crazy Times”
Sandlotkids
Heimatstadt: München
Genre: Emo, Alternative Rock
Für Fans von: Basement, Brand New, Turnover
Die Kinder aus dem Sandkasten gibt es schon seit rund fünf Jahren, 2015 waren sie noch in den AZs unterwegs, um Bands wie Idle Class oder Coppersky zu supporten. Doch dann wurde es ruhig um die Münchener, die mit ihrem sanften Emo-Alternative-Rock eine Menge neue Fans für sich gewinnen konnten. Nach zwei Jahren, in denen es die Mitglieder durch die Weltgeschichte zog, kommen Sandlotkids wieder zusammen und veröffentlichen die zwei vielversprechenden Songs “Super Bowl” und “Can You Or Can You Not?”: Ersterer bläst Trübsal in romantischen Emo-Sphären, letzterer gibt sich freudiger mit treibenden Indierock-Gitarren und aufgeregtem Schlagzeugspiel. Am 2. Februar veröffentlichen Sandlotkids die beiden Songs zusammen mit zwei 2015 erschienenen Songs als EP bei Zeitstrafe.