Im Downtempo lassen Turnstile den schweren Bass-Groove erst einmal wirken, den sie hier als Grundgerüst errichten. Zum angezerrten und metallisch scheppernden Sound steigt Frontmann Brendan Yates in den Ring, doch überraschenderweise singt er ganz clean – für die Hardcore-Formation ergibt sich daraus ein ungewohntes Klanggemisch, das melodisch an Basement oder Title Fight erinnert und größeren Fokus auf Rhythmus als brutale Trommelgewalt legt.
Doch auch in “I Don’t Wanna Be Blind” holen Turnstile lieber früh als spät zum Knock-out aus, und der sitzt: Ab dem ersten Refrain plustert sich das Quintett auf und drischt drauflos, zwischen den sägenden Breakdown-Riffs schimmern kurz flächige Akkorde auf, doch sonst wird hier grob angepackt und nicht mit Feingefühl gearbeitet.
Ähnlich melodisch zeigten sich Turnstile bisher nur mit dem vorab veröffentlichten Song “Moon”, die davor erschienenen Titel “Generator” und “Real Thing” dagegen sind so rabiat, wie sich die Band schon auf dem Debüt “Nonstop Feeling” gezeigt hatte.
Das neue Album heißt “Time & Space” und erscheint am 23. Februar bei Roadrunner. Turnstile, die sich unter anderem aus Mitgliedern von Trapped Under Ice und Angel Du$t zusammensetzen, hatten zuvor einige Singles und EPs veröffentlicht, zuletzt die Seven-Inch-EP “Move Thru Me” von 2016.