The Hellacopters kennt und liebt man gleichermaßen für den räudigen Garage-Punk ihrer frühen Jahre – etwa auf dem Debüt “Supershitty To The Max!” (1996) – wie den power-poppigen Rock’n’Roll späterer Platten wie “By The Grace Of God” (2002). Der neue Song “So Sorry I Could Die” geht nun jedoch einen anderen Weg: Mit seinem sinistren, dezent souligen Ton, dem prägnanten Klavier-Stakkato und dem pompös-orchestralen Touch lässt einen die Nummer schnell an den Klassiker “Feeling Good” denken, der vor allem in der 1965er-Interpretation von Soul- und Jazz-Ikone Nina Simone populär wurde. Und auch der Gesang von Nicke Andersson überrascht. Ganz motten die Hellacopters ihren Rock’n’Roll aber auch hier nicht ein: Das Gitarrensolo entpuppt sich als schleppendes Kreischen.
Das Video von Regisseur Amir Chamdin, der schon die beiden vorherigen Clips der Band verantwortet hatte, begleitet die Band in eine verschneite Friedhofs-Szenerie und trägt in Schwarz-Weiß zur melancholischen Stimmung bei. Stück für Stück bewegt sich die Band auf ein großes Kreuz zu – auf das am Ende in einer nicht verschneiten Szene ein einzelner Mann zuläuft, mutmaßlich der 2017 verstorbene Hellacopters-Gitarrist Robert “Strängen” Dahlqvist, sodass man zusammen mit dem Text den Song als Hommage an ihn verstehen kann.
Schon im vergangenen Jahr hatten die Hellacopters ihre Rückkehr als Studioband mit der so stürmischen wie melodischen Single “Reap A Hurricane” angekündigt und im neuen Jahr dann mit dem nur etwas gediegeneren “Eyes Of Oblivion” nachgelegt. Das gleichnamige Comeback-Album erscheint am 1. April via Nuclear Blast/Rough Trade und kann vorbestellt werden. Zwischendurch hatte die Band zudem noch die B-Seite “Done Fighting” veröffentlicht, die zuvor auf der Seven-Inch von “Reap A Hurricane” zu finden gewesen war.
2008 hatten sich die Hellacopters nach ihrem Coveralbum “Head Off” zeitweise aufgelöst, sich aber in den vergangenen Jahren wiederholt für Konzerte erneut zusammengefunden und im Herbst 2021 schließlich offiziell verkündet, dass ein neues Album in absehbarer Zukunft erscheinen werde.
Kürzlich hatte die Band auch auf ein neues Projekt aufmerksam gemacht: Die in einer Schnapslaune entstandene Idee eines eigenen Whiskeys hat die Band nun verwirklicht, Fans können den Hellacopters-Blend aus US-Bourbon und Scotch namens “Riot On The Rocks” für umgerechnet rund 54 Euro die Flasche bestellen.