2018 waren Asbest quasi wie aus dem Nichts mit ihrem Debütalbum “Driven” auf den Plan getreten. Das hinterließ direkt ordentlich Eindruck: Auf einem Post-Punk-Fundament errichtete die Band mit Elementen aus Noise, Shoegaze und Alternative einen brachialen, kühlen, trostlosen, rohen und doch mitreißenden Soundbrocken, der grob an Bands wie Metz, Pissed Jeans oder A Place To Bury Strangers erinnerte.
Nun sind Asbest mit neuem Material zurück: Ihre neue Single “Autodigestion” windet sich von einem düster dräuenden Gitarrenriff mit darunter wummerndem Bass in ein schleppendes Noise-Lamento hinein, der Gesang klingt wie ein verzweifeltes Klagen. Im Break nach drei Minuten steigt so richtig Verzweiflung auf, der Instrumentalpart danach offenbart nochmal das für eine Noiseband unerwartete Melodietalent des Trios. Freitag wird der neue Song auch auf den einschlägigen Streamingplattformen zu hören sein, Fans können ihn sich dort vormerken.
Inhaltlich geht es um Ausweglosigkeit, Entfremdung und Selbstzerstörung angesichts der Zwänge innerhalb eines Systems. “Wir haben ‘Autodigestion’ geschrieben, um die Hoffnungslosigkeit des Gefangenseins in einem selbstzerstörerischen Kreislauf auszudrücken sowie die geforderten individuellen Opfer und den Verlust der persönlichen Autonomie zu beschreiben, welche nötig sind um den unausweichlichen Kollaps hinauszuzögern”, schreibt Sängerin und Gitarristin Robyn Trachsel über den Song.
Asbest, zu denen neben Trachsel noch Sängerin und Bassistin Judith Breitinger und Schlagzeuger Jonas Häne gehören, werden im November als Support der Noise-Schwergewichte Unsane durch Frankreich touren. Konzerte im deutschsprachigen Raum sind derzeit nicht angesetzt.