Platte der Woche: NOFX – “Double Album”
Gut anderthalb Jahre nach “Single Album” schließen NOFX mit “Double Album” nun doch noch ihr erstes Doppelalbum ab. Die Melodic-Hardcore-Veteranen um Fat Mike setzen dafür wie immer auf reichlich Wortwitz, Selbstironie, destruktive Problembekämpfung und vor allem ihren Signuature-Sound. Auch wenn sich die Punks mit Reggae-Versatzstück “Don’t Count On Me” und Hardrock-Hommage “Is It Too Soon If Time Is Relative” einige klangliche Experimente erlauben, liegt der Fokus weiterhin auf der verkorksten Gesellschaft, der Fat Mike seinen kaputten Spiegel vorhält – aber nur, wenn er sich nicht gerade selbst torpediert. Eigentlich ein runder Abschied, hätte Fat Mike nicht unlängst verkündet, dass noch mindestens vier weitere NOFX-Alben trotz ihrer Auflösung 2023 erscheinen sollen.
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Album-Stream: NOFX – “Double Album”
Thees Uhlmann – “100.000 Songs Live in Hamburg
Auf seinem ersten Livealbum bringt Thees Uhlmann Konzerteuphorie nach Hause. Aufgenommen in Hamburg 2019, spielt er sich durch seine Diskografie, erzählt zwischendurch einen Schnack aus seinem Leben und packt die Mundharmonika aus, während er das Publikum anheizt.
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White Lung – “Premonition”
Das Punkrock-Trio White Lung verabschiedet sich mit seinem fünften Album “Premonition” von der musikalischen Bühne. Die Kanadier:innen beenden aufgrund privater Lebensveränderungen ihre Karriere. Dennoch glänzen sie auf ihrer letzten Platte nochmal mit reflektierten Einsichten über das Leben, Tod und Erziehung.
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Brendan Benson – “Low Key”
Es ist quasi ein Ding der Unmöglichkeit die Masse an Genres und Subgenres aufzuzählen, die Brendan Benson auf seinem achten Soloalbum wild durchspielt. Es ergibt sich ein elegantes Potpourri an Power-Pop-Stücken mit Ohrwurmpotential, denen man nur schwer widerstehen kann.
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Årabrot – “Heart”
Die norwegische Noise-Rock-Band Årabrot versuchen sich auf der herzförmigen “Heart”-EP an abwechslungsreichen Coverversionen von unter anderem T-Rex und Nancy Sinatra. Eine eklektische Auswahl, die sich über fünfzig Jahre und verschiedene Musikgenres erstreckt und Årabrots charakteristischen Gothic-Western-Noise mit 70s-Psych überraschend gut verknüpft.
Other Half – “Soft Action”
Für ihr zweites Album vertiefen Other Half die Geschichte der fiktionalen Charaktere, die auf ihrem Debüt ins Leben gerufen wurden. Dafür versinken sie noch tiefer in der Aussichtslosigkeit, erfinden neue Figuren, zeigen einen ungeschönten Blick aufs Leben und verlieren sich im chaotischen Post-Hardcore.
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Poledance – “Circus”
Poledance lädt auf seinem Debütalbum auf einen Tanz zwischen den Stangen ein. Emo-Indie und Alternative Rock kataputlieren einen zurück in die Zeit um die Jahrtausendwende, während sich Poledance textlich den existentiellen Fragen des Lebens widmet: Wer möchte man sein und was erwartet man vom Leben? Nur noch etwas mehr Abwechslung hätte dem Mix aus Melancholie und treibenden Gitarren gut getan.