Boysetsfire haben einiges hinter sich. Seit ihrem letzten Longplayer “Tomorrow Come Today” war lange Zeit nichts zu hören von den Hardcore/Emocorelern aus Newark, Delaware. Ein neues Album wurde mehrmals angekündigt und dann wieder verschoben – die Folge von Unstimmigkeiten zwischen Band und dem damaligen Label Wind-Up/Sony. Die Gründe dafür sind nun auf der brandneuen Website www.boysetsfire.org nachzulesen.
“‘Wir hören da keine Single raus!’, war der ständige Kommentar der Plattenfirma und dem Management”, wie Gitarrist Josh Latshaw zu Protokoll gibt. “Uns kümmerte das aber nicht. Wir hören kein Radio – und falls wir das tun, gefällt es uns nicht. Boysetsfire werden sich nie wie verwässerte Nirvana anhören. Oder aufhören zu singen, worüber wir singen wollen. Wir hörten vom Label mehr als einmal, dass wir es mit der Kritik gegen den Präsidenten lockerer angehen lassen sollten. Nicht, dass ich Wind-Up die Schuld geben will. Sie haben uns gut behandelt. Sie haben nur nicht richtig verstanden, wer wir sind und was wir darstellen. Die Idee eines Co-Songschreibers wurde sogar ins Gespräch gebracht. Sehen wir aus oder hören uns an wie Ashlee Simpson? Vielleicht ist Nathan (Gray, der Sänger; Anm. d. Verf.) genau so süß wie sie, aber ansonsten…?”
Nach den kräfteraubenden Auseinandersetzungen wurde die Band dennoch angewiesen, mit den Aufnahmen fortzufahren. Wenig später pfiff man sie zurück. Dieses Spiel ging noch zwei weitere Male von statten. Bis beide Parteien sich letztendlich dazu entschieden, die Zusammenarbeit zu beenden.
Nun haben Boysetsfire ein bzw. zwei neue Labels gefunden: “Wir haben bei Equal Vision (für den Markt in den USA, Anm. d. Verf.) und Burning Heart (für Europa) unterschrieben. Nicht, weil sie uns das meiste Geld geboten hätten, sonder weil wir das Gefühl hatten, dass sie sich am meisten um uns, und den Weg, den wir gehen wollen, kümmern werden.”
Wann genau mit der neuen Platte zu rechnen ist, steht indes noch nicht fest. Zurzeit befindet man sich in der Endphase der Aufnahmen. Josh dazu: “Wir haben unsere Wut, unseren Schmerz und auch unsere Freude einfließen lassen. Unser vierter Longplayer ‘The Misery Index: Notes From The Plague Years’ wurde aus intensiver Frustration geboren. Ich hoffe, es wird euch gefallen. Wir zumindest mögen es.”
Auf der Homepage stehen zwei Demo-Songs zum Anhören bereit:
“Phone Call 4 a.m.” (wird nicht auf dem neuen Album vertreten sein)
“The Plague” (das Ende dieses Stückes ist im Album-Track “The Final Communique” verarbeitet worden und war einer der Songs, die die Plattenfirma ablehnte)