“How long, how long have I wanted to reach in and pull that splinter out?”, fragt Singer/Songwriterin A.A. Williams am Anfang ihrer neuen Single “Splinter”. Ihr Gesang wird von dunklen und verzerrten E-Gitarren begleitet, die dem Song sofort eine geheimnisvolle und gleichzeitig unheimliche Stimmung verpassen. Aber, um den düsteren Klängen etwas entgegenzusetzen, spielt Williams Klavier, dessen hellen Töne die dunkle Wolkendecke aufreißen, als wären es einzelne Sonnenstrahlen.
Im Text von “Splinter” schaut Williams in sich hinein und widmet sich dem Phänomen Symptombekämpfung. “Wir vermeiden es oft in uns zu schauen”, erklärt sie dazu. “[Wir] lenken uns temporär ab und fokussieren uns auf die Auswirkung, nicht aber das Problem. Wir glätten die Oberfläche, vergraben Komplikationen und ignorieren unsere Gefühle, bis wir eines Tages platzen, wir ausrasten, wir zerbrechen.” Deshalb geht es in “Splinter” darum zu realisieren, wann Dinge zu weit gegangen seien und anzuerkennen, wie man sich fühlt, um wachsen zu können.
Seit dem Release ihres aktuellen Albums “As The Moon Rests” (2022) hat A.A. Williams neben einer Live-Version ihrer Single “Control” ein Cover vom Placebo-Song “Without You I’m Nothing” veröffentlicht. “Splinter” ist also das erste neue, eigene Material der Singer/Songwriterin seit 2022. Ein Album oder eine weitere EP sind aktuell noch nicht angekündigt.
Williams ist auch Teil unserer Reportage über Songwriterinnen. Ihr Album “Forever Blue” (2020) auf unserer Liste der Debüts von Songwriterinnen zeigt, wie unterschiedlich die Soundlandschaften der jungen Songwriterinnen-Bewegung klingen.