Nachdem gestern zunächst von seiner Ehefrau Victoria Mary Clarke der Tod von Shane MacGowan bekannt gegeben wurde, haben zahlreiche Fans, Musiker:innen und ehemalige Weggefährt:innen auf die Nachricht reagiert und online ihre Trauer bekundet. Viele würdigten den Pogues-Sänger dabei für seine inspirierenden Texte und seine Verdienste für irische Folkmusik. Alle bedauerten den Verlust eines großen Künstlers.
Nick Cave, der mit MacGowan eine lange persönliche Freundschaft verband, bezeichnete ihn als einen “wahren Freund und den größten Songwriter seiner Generation”. Über die Beziehung der beiden sagte er laut dem NME: “Trotz unseres rebellischen Auftretens hatten wir ein romantisches Naturell. Das haben wir ineinander erkannt. Und eine Liebe für Wörter.” Cave würdigte MacGowan auch als Künstler: “Wenn Shane in deine Augen schaut und einen Song singt, ist das echt was Besonderes, das man nicht so leicht vergisst.” Seit den Achtzigern waren die beiden immer wieder zusammen aufgetreten, bekannt ist vor allem ein gemeinsames Cover von Louis Armstrongs “What A Wonderful World”.
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Auch Red Hot Chili Peppers-Bassist Flea erinnerte an den Sänger: “Jedes Mal, wenn ich ihn singen hörte, hörte ich die Wahrheit und mein Herz hat sich mit Menschlichkeit gefüllt”. Er berichtete in seinem Post darüber hinaus über ein Treffen der beiden in den Achtzigern. Viele Fans teilten zudem ein 2020 aufgezeichnetes Interview mit Bruce Springsteen, in dem dieser über MacGowan sagte: “Ich denke wirklich, dass wir in hundert Jahren alle vergessen sein werden. Aber an Shanes Musik wird man sich erinnern und sie wird gesungen werden.”
Ein großes Echo löste der Tod von MacGowan auch in der Folk-Community aus, wo sich Künstler:innen wie Billy Bragg, die Dropkick Murphys, Flogging Molly oder The Mary Wallopers zum großen Einfluss bekannten, den MacGowan auf ihre Arbeit hatte. So schrieb Bragg auf X (ehemals Twitter) darüber, dass die Pogues in den Achtzigern mit ihrem Fokus auf lyrischem Songwriting die Türen für Musiker:innen wie ihn geöffnet hätten. Selbst Irlands Präsident Michael Higgins würdigte die Musik des in Irland aufgewachsenen Sängers in einem offiziellen Statement und kondolierte der Familie.
Sorry to hear of the demise, after a long illness, of one of the greatest songwriters of my generation, Shane MacGowan. The Pogues reinvigorated folk music in the early 80s and his songs put the focus onto lyric writing, opening doors for the likes of myself and others.
— Billy Bragg (@billybragg) November 30, 2023
Statement by President Higgins on the death of Shane MacGowan https://t.co/gHiCNjxwzE pic.twitter.com/C8x5IRIUpO
— President of Ireland (@PresidentIRL) November 30, 2023
Eine weitere persönliche Geschichte teilte Brian Fallon von The Gaslight Anthem, der via Instagram beschrieb, wie sehr in The Pogues als Musiker beeinflusst haben: “Ich werde nie den Weihnachtsabend 1994 oder 95 vergessen, als ich zum ersten Mal The Pogues um 16:30 Uhr im Fernsehen meiner Eltern in unserer Wohnung in Greenview Gardens in Hackettstown, NJ hörte. Ich rannte sofort zum Telefon und rief unseren örtlichen Plattenladen ‘Sound Effects Records’ an. […] Als ich ankam, legte ich mein Geld auf den Tresen und ging mit der Kassette weg, die den Lauf meines Lebens verändern sollte.”
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MacGowans Tod ging in den vergangenen Monaten ein längerer Kampf mit der Nervenerkrankung Enzephalitis voraus und erst kürzlich beendete er deshalb einen längeren Krankenhausaufenthalt. Bis vor wenigen Jahren plagten den Musiker schwere Alkohol- und Drogenprobleme. MacGowan wurde 65.
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Just landed from a 10 hour flight to Hong Kong to hear the news about Shane MacGowan. Gutted. Had the honour to share a stage once, Christmas 2012. One of the all time greats. RIP.
— Frank Turner (@frankturner) November 30, 2023
Forever grateful to have had the opportunity of opening for the Pogues years ago. Shane was a lyrical god to me, always will be pic.twitter.com/YMddYhn8Fn
— Laura Jane Grace (@LauraJaneGrace) November 30, 2023