“Liebes-Lieder statt Hass-Hymnen” lautet der Leitspruch, unter dem die Organisatoren von “Musik ist bunt” auf ihrer Webseite ihre Idee erklären. “Jeder kann Musik bei Streamingdiensten hochladen – die Verursacher von Hass-Hymnen nutzen diese Demokratisierung der Musik, um Hass und Wut zu schüren”, heißt es dort. Die Hetzer würden damit zwar gegen die Nutzungsbedingungen der Dienste verstoßen, die das Hochladen extremistischer Inhalte verbieten. Wegen der Masse an Songs und Künstlern könnten die Betreiber der Dienste jedoch nicht jeden Song einzeln prüfen.
Trotzdem will das Portal Deezer nun mit Hilfe seiner Nutzer rechte Hetze konsequenter aus seinem Angebot verbannen: Auf der Webseite der Aktion findet sich ein Link, unter dem Nutzer bedenkliche Songs melden können. “Auf Deezer haben rassistische und diskriminierende Inhalte keinen Platz. Musik darf nicht fu?r rechte Zwecke missbraucht werden und dafu?r setzen wir ein Zeichen”, erkla?rt Michael Krause, Vice President CEE bei Deezer. Bisher seien bereits 34 Bands dauerhaft aus dem Katalog des Streaming-Anbieters gelöscht worden, zum Teil habe das Unternehmen finanziell lukrative Angebote bedenklicher Bands ausgeschlagen.
Unterstützt wird “Musik ist bunt” auch vom Hamburger Fußballclub FC St. Pauli, der sich schon lange gegen rechtes Gedankengut einsetzt. “Ich mo?chte mich bei Deezer bedanken, dass es Ihnen trotz des harten Wettbewerbs der Musikabodienstleister in dieser Sache um Haltung und nicht um Umsatz geht”, so Oke Go?ttlich, Pra?sident des Vereins. “Wir vom FC St. Pauli begru?ßen gerade in politischen Tagen wie diesen, Stellung zu beziehen und sich klar gegen rassistische und diskriminierende Tendenzen in der Musikkultur zu positionieren. Auf dass viele andere Musikanbieter folgen werden.”
Auf der Webseite der Aktion können sich Unterstützer auch per Bildgenerator an der Idee beteiligen und mit dem Logo der Aktion optisch ein Zeichen gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus setzen. Außerdem hat die Deezer-Redaktion eine Playlist zum Thema zusammengestellt – wie wir von VISIONS es vor einiger Zeit ebenfalls bereits getan hatten.