Nach 2011 sollte eigentlich Schluss sein bei der Post-Hardcore-Band Alexisonfire, als sie ihre Auflösung verkündete und im folgenden Jahr auf Abschiedstour ging. Und so schien es als wäre mit “Old Crows / Young Cardinals” 2009 das finale Album der Band erschienen. Doch seit 2015 waren die fünf Kanadier immer wieder aktiv, in dem sie vereinzelt Konzerte spielten und 2019 sogar überraschend die neuen Tracks “Familiar Drugs” und “Complicit” sowie 2020 “Season Of The Flood” veröffentlichten.
Umso überraschender, dass für ihr erstes Album in über 13 Jahren namens “Otherness”, alles plötzlich sehr schnell ging. Die Platte wurde von Alexisonfire in rund einer Woche selbst produziert und im Clubhaus von Label Dine Alone geschrieben. Wie “Otherness” zu einer “Familenangelegenheit” für die Kanadier wurde, zeigt auch, dass sie nur mit Leuten zusammenarbeitet haben, die die Band schon lange kennt. So sind unter anderem Orgel, Piano und Pedal Steel von Co-Frontmann Dallas Greens’ langjährigem Kollegen Matt Kelly eingespielt worden und Jill Zimmerman sowie Darren “Jeter” Magierowski, der Cousin von Bassist Chris Steele, nahmen das Album zusammen mit der Band in den Jukasa Recording Studios auf. Für das Mixing war dann natürlich kein geringer als Jonah Falco von der kanadischen Hardcore-Urgewalt Fucked Up verantwortlich.
Die Platte unterliegt, wie der Titel schon andeutet, dem Leitbild des Andersseins: “Wie ein roter Faden zieht sich der Zustand des Andersseins durch das Gewebe von Alexisonfire. Das Anderssein hat uns alle Bereiche gezogen, in denen eine Band wie diese gegründet werden konnte”, erklären die Kanadier in einem Statement. “Wir ziehen die Art von Individuen an, die alle schon einmal das Gefühl hatten, seltsam oder einzigartig zu sein. Ob wahrgenommen oder nicht, das Anderssein hat uns durch die Kindheit, die Jugend und bis in unser Erwachsenenleben hinein begleitet. Es bestimmt unsere Vorlieben und Neigungen. Es verbindet uns mit uns selbst und mit anderen. Und täusche dich nicht: Selbst in unseren häuslichsten und alltäglichsten Momenten sind wir echte Außenseiter.”
Dazu sollen die 10 Songs von “Otherness” eine Mischung aus dem schon bekannten Alexisonfire-Sound mit Greens einnehmenden Vocals und den unerbitterlichen Grooves der Rhythmusgruppe sowie einigen neuen Texturen sein. Das ist auch auf der ersten Auskopplung “Sweet Dreams Of Otherness” zu hören, die hinter den gewaltigen Riffs mit Stoner-Vibe, auch die oder andere Melodie verbirgt und so zu einer überlebensgroßen Hardcore-Hymne anschwillt.
Das dazugehörige Video von Schauspielers/Regisseurs Jay Baruchel erscheint heute um 0 Uhr über den Youtube-Kanal von Alexisonfire. Laut Sänger/Keyboarder George Pettit “war [diese Single] größtenteils Dallas’ Idee, aber im Laufe des Schreibens dieser Platte wurde sie mehr zu einer Art Mission für die Band. Es geht um Performance und das Umarmen eines neu gefundenen Selbstbewusstseins in einem Zustand der Absonderlichkeit.”
Vorbestellung von “Otherness” sind ab dem 11. März um 17 Uhr über diesen Link möglich. 2022 stehen für Alexisonfire auch bereits eine Reihe Konzerte an, bislang aber noch keine auf dem europäischen Festland.
Stream: Alexisonfire – “Sweet Dreams Of Otherness”
Stream: Alexisonfire – “Sweet Dreams Of Otherness”
Video: Alexisonfire – “Sweet Dreams Of Otherness”
Cover & Tracklist: Alexisonfire – “Otherness”
01. “Committed To The Con”
02. “Sweet Dreams Of Otherness”
03. “Sans Soleil”
04. “Conditional Love”
05. “Blue Spade”
06. “Dark Night Of The Soul”
07. “Mistaken Information”
08. “Survivor’s Guilt”
09. “Reverse The Curse”
10. “World Stops Turning”